Freilegung ist ein Jargonausdruck für den Begriff „Freilegungsoperation“, nach erfolgter Implantateinheilung.

Wird die Schleimhaut nach erfolgter Implantation über dem Implantat dicht vernäht, dann spricht man von gedeckter Einheilung. Eine gedeckte Einheilung ist z.B. notwendig, wenn die Knochenqualität für eine sofortige Belastung des Implantates nicht ausreichend war, oder aber wenn bei der Implantation gleichzeitig ein Knochenaufbau erfolgte. Durch das zunähen der Mundschleimhaut kann das Implantat samt Knochen in Ruhe einheilen und ist so geschützt vor Bakterien der Mundhöhle. Der Nachteil ist das Implantat muss nach der Einheilungszeit wieder freigelegt werden, die Schleimhaut muss also wieder aufgeschnitten werden, damit der Zahnersatz am Implantat befestigt werden kann.

Entweder erfolgt dies durch einen Schnitt mittels Skalpell oder einer Schleimhautstanze. Der Eingriff erfolgt schmerzlos in Lokalanästhesie, damit die Öffnung nicht wieder zuheilt, werden Heilungskappen auf das Implantat geschraubt – sogenannte Gingivaformer. Bei der Aufklappungsvariante wird ein Schnitt gemacht und die Schleimhaut zur Seite geschoben, dann werden wiederum die Heilungskappen montiert und die Schleimhaut wird teilweise wieder zugenäht. Um die Heilungskappen – also die Gingivaformer wächst das Zahnfleisch zwar nicht zu, heilt aber sehr schön ab.

Alternativen zu der geplanten Operation gibt es keine, außer man lässt offen einheilen – mehr dazu im Beitrag Implantate.

Die Risiken der Operation sind bei einem erfahrenen Operateur vernachlässigbar klein, trotzdem kann es natürlich in Einzelfällen zu Komplikationen kommen, die dann eventuell weitere Maßnahmen erforderlich machen. Bei jeder weiteren erforderlichen Maßnahme kann es wiederum zum Auftreten von Komplikationen kommen, die dann im Verlauf lebensbedrohlich sein können. Hier werden nur die speziellen Komplikationen der Freilegung besprochen, diese wären z.B.:

  • Knochenentzündung (Osteomyelitis)
  • Periimplantitis –also Implantatentzündung, was zum Implantatverlust führen kann
  • Verletzung umgebender Strukturen wie Zunge, Wange, Nerven, Blutgefäße, Nachbarzähnen und Nachbarwurzeln mit den jeweiligen Folgen

Zum Glück sind solche Komplikationen aufgrund der positiven Entwicklungen in der Medizin der letzten Jahrzehnte, sehr selten geworden