Gaumenverschlüsse werden bei Patienten mit Gaumenspalten durchgeführt.

Die Ausbildung solcher Spalten ist sehr unterschiedlich, manche Patienten haben nur eine isolierte Knochengaumenspalte, die Weichteile sind normal entwickelt und andere wiederum haben komplette Weichteil- und Knochenspalten. Zudem sind von dieser Entwicklungsstörung häufig nicht nur der Gaumen, sondern auch Lippen und Kiefer betroffen, man spricht von Lippen-, Kiefer-, Gaumenspalten – somit gibt es verschiedene Typen und das wiederum ist die Ursache verschiedener therapeutischer Ansätze. Die Behandlung sollte immer von einem mehrköpfigen Spaltteam, bestehend aus

  • Mund-Kiefer-Gesichtschirurgen
  • Kieferorthopäden
  • Zahnärzten
  • Kinderärzten
  • Hals-Nasen-Ohren-Ärzten
  • Logopäden
  • Psychologen

vorgenommen werden. Allein durch das Zusammenwirken all dieser Fachbereiche und ihre ständige Betreuung des Spaltträgers kann eine optimale Funktion und Ästhetik  hergestellt werden. Das Ziel des Gaumenverschlusses ist der Verschluss der spaltbedingten Verbindung zwischen Mundhöhle und Nasenrachenraum. Durch den Verschluss solcher Spalten kommt es weniger häufig zu Mittelohrentzündungen, Atemwegsentzündungen und auch essen und sprechen wird erleichtert. Bei der Operation wird der Gaumen zweischichtig verschlossen. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose, der Mund wird mithilfe spezieller Vorrichtungen offengehalten, so können sich die Operateure auf die Operation konzentrieren. Zuerst wird die Schleimhaut des Nasenbodens verschlossen, dann werden die Nähte gesetzt und schließlich erfolgt der Verschluss der ersten Schicht – eben dem Nasenboden.

Alternativen zu der geplanten Operation gibt es keine, außer man belässt den Gaumen offen, oder man trägt ein Leben lang eine Gaumenplatte – ähnlich wie bei einer Vollprothese.

Die Risiken der Operation sind bei einem erfahrenen Operateur vernachlässigbar klein, trotzdem kann es natürlich in Einzelfällen zu Komplikationen kommen, die dann eventuell weitere Maßnahmen erforderlich machen. Bei jeder weiteren erforderlichen Maßnahme kann es wiederum zum Auftreten von Komplikationen kommen, die dann im Verlauf lebensbedrohlich sein können. Hier werden nur die speziellen Komplikationen des Gaumenverschlusses besprochen, diese wären z.B.:

  • wiederum Öffnung der Weichteile
  • Wundinfektionen
  • Nebenhöhleninfektionen
  • Sprachstörungen
  • Verletzung umgebender Strukturen wie Nerven, Zunge, Lippen mit den jeweiligen Folgen

Zum Glück sind solche Komplikationen aufgrund der positiven Entwicklungen in der Medizin der letzten Jahrzehnte, sehr selten geworden.