Infraktur bedeutet unvollständiger Zahn- o. Knochenbruch, die Bruchstücke erfahren dabei keine Lageveränderung.

Eine Infraktur muss nicht immer die Folge eines Unfalles sein, Zähne können aufgrund von angeborenen Schmelz-/Dentindefekten tiefe Fissuren zeigen, die bis hin zu einer Infraktur gehen können. Wenn ein Zahn normal auf den Kältetest reagiert, im Kronenanteil eine tiefe Fissur zeigt und sich zudem ein sogenannter „Loslasschmerz“ auslösen lässt, dann sollte an eine Infraktur gedacht werden. Loslasschmerz bedeutet, dass wenn Sie z.B. auf einen Holzspatel fest aufbeißen und die Muskulatur schnell entspannen, dann spüren Sie einen kurzen heftigen Schmerz. Die Zahnteile werden in diesem Moment minimal verschoben und das bereitet Ihnen Schmerzen!

Weißt die Klinik also auf eine Infraktur hin, dann sollte der Zahn vorerst mit einem Band stabilisiert werden, dadurch wird eine Längsfraktur beim arbeiten verhindert – mehr dazu im Beitrag Längsfraktur. Danach sollte die Fissur vorsichtig mit dem Diamanten eröffnet werden, gerade so viel, dass der Zahnnerv verschlossen bleibt. Durch eine Adhäsive Füllung – das bedeutet eine Füllung die den Zahn verklebt – sollte der gesetzte Defekt verschlossen werden. Nach der Aushärtung der Füllung kann das Band entfernt werden. Durch die Adhäsive Füllung wird der Zahn stabilisiert, im besten Fall ist Ihr Zahn so schmerzlos gerettet und bleibt vital. Im schlechtesten Fall haben Sie weiterhin Schmerzen und der Zahn muss entfernt werden, eine nachfolgende Sofortimplantation wäre dann eine weitere mögliche Option, mehr dazu im Beitrag Implantation.