Ein Keramikinlay ist eine im zahntechnischen Labor hergestellte Zahnfüllung aus Keramik, um in der Regel Kariesfolgen zu behandeln.

Zuerst werden die alten Füllungen entfernt, die Wasserkühlung verhindert, dass der Zahn nicht überhitzt wird. Die Entfernung der Füllungen und der Beschliff selbst erfolgt mit einer Vergrößerung – hier mit einer Lupenbrille, denn man will so wenig wie nur möglich gesunder Zahnsubstanz entfernen. Die dunklen Verfärbungen unter den Füllungen sind zum Teil von einer zuvor liegenden Amalgamfüllung, zum Teil Karies. Zahnverfärbungen müssen also – wenn es sich um kein Karies handelt – nicht immer entfernt werden.
Nachdem entfernen der alten Füllungen wird der Kariesdetektor aufgetragen und abgespült, dies dient also der Kontrolle ob alles kariöse Zahnmaterial entfernt wurde. Nun erfolgt der Feinbeschliff und schließlich werden die Kanten mit einem Arkansasstein gebrochen.
Vor dem Abdruck wird noch ein Versiegelungsmaterial aufgetragen, nach der Einwirkungszeit wird dieses abgespült und der Abdruck für den Techniker wird genommen.
Auch der Abdruck wird mit der Lupenbrille kontrolliert, die Zahn- und Präparationsgrenzen müssen deutlich sichtbar sein.
Eine Woche ist seit dem Beschliff vergangen, nun werden die Keramikinlays im Mund des Patienten geklebt. Sie sehen die beiden Zähne, die mit einem Provisorium versorgt sind, die Zähne sind bereits mit einem Kofferdamm (die violette Membran) vor Speichel, Zunge und somit Feuchtigkeit geschützt, der Keramikkleber ist nämlich während des Härtevorgangs extrem empfindlich gegenüber Feuchtigkeit. Keramikinlays gehören geklebt – im Fachjargon spricht man vom Bonding.
Die Provisorien werden entfernt und die Keramikinlays anprobiert – der genaue Sitz wird wiederum mit einer Lupenbrille kontrolliert. Nun wird der Zahnstumpf mit speziellen Polierpasten gereinigt. Nachdem die Zahnstümpfe trockengelegt sind, wird das blaue Ätzgel aufgetragen, zuerst nur auf Schmelzbereiche – Details erfahren Sie unter dem Schlagwort Ätzen. Nach einer gewissen Zeit, wird das Ätzgel auch auf das Dentin aufgetragen und nach kurzer Zeit ordentlich mit Wasser abgespült.
Nun wird der Zahn mit zahlreichen Chemikalien behandelt, nach gewisser Einwirkzeit wird dazwischen immer wieder mit Luft getrocknet. Hier ist ein genaues Arbeiten besonders wichtig, die Einwirkzeiten seitens des Herstellers sollten unbedingt berücksichtigt werden, der genaue Zahnarzt verwendet deshalb eine Stoppuhr.
Schließlich wird der Kleber aufgetragen, optimal ist die Verwendung von 2 Phasen Kleber, die unmittelbar vor dem Kleben angerührt werden und von selbst zu härten beginnen. Mit der Lampe wird der Härtevorgang dann nur beschleunigt.
Die Verwendung von 2 Phasenklebern ist zwar umständlicher, hat aber den Vorteil, dass auch wenn während der Lampenhärtung nicht alle Bereiche des Klebemittels durch härten sollten, der Kleber von selbst auch wenn die Lampe schon ausgeschaltet ist, weiter nachhärtet. Bei Klebemitteln die nur mit Licht härten besteht immer die Gefahr, dass bestimmte Bereiche nicht völlig aushärten – nicht ausgehärteter Kleber ist giftig für den Zahn – Zahnschmerzen und eine Wurzelbehandlung können die Folge sein.
Jetzt erst wird das Keramikinlay eingesetzt, mit der Lampe wird kurz vorgehärtet und sofort danach werden die Überschüsse entfernt. Zuletzt wird nun ein Glyceringel aufgetragen, dass dient dazu, dass der Kleber auch am Rand optimal durch härtet, das tut er nämlich nur wenn kein Sauerstoff vorhanden ist.
Nachdem härten werden die Zähne poliert, denn flache Oberflächen bieten Kariesbakterien geringe Angriffsmöglichkeiten. Im optimal Fall erkennt selbst der Zahnarzt die Klebefuge nicht – Keramikinlays bieten eine einzigartige Möglichkeit um Zähne zu restaurieren – vorausgesetzt man hält sich an die aufwendigen Kleberichtlinien.
Sie sehen noch ein Bild vom Unterkiefer des Patienten, die alten Amalgamfüllungen wurden entfernt und mit Keramikinlays versorgt.
Alternativen zu Inlays stellen die bekannten Füllungsmaterialen dar, wie z.B. Amalgam, Zemente, Glasionomerzemente usw. Diese Werkstoffe sind aber nicht so langlebig und müssen deshalb alle paar Jahre gewechselt werden – dabei kommt es immer zu einem Verlust von gesunder Zahnsubstanz – Wurzelbehandlungen sind nach Jahren die Folge. Deshalb sollte bei jungen Menschen und entsprechender Verhaltensänderung betreffend der Putztechnik, auf hochwertige Materialien zurückgegriffen werden – zwar ist dies Initial mit höheren Kosten verbunden, unter dem Strich sparen Sie sich aber Geld, Leid und Zeit.

Die Risiken des Zahnbeschliffes sind bei einem erfahrenen Zahnarzt vernachlässigbar klein, trotzdem kann es natürlich in Einzelfällen zu Komplikationen kommen, die dann eventuell weitere Maßnahmen erforderlich machen. Bei jeder weiteren erforderlichen Maßnahme kann es wiederum zum Auftreten von Komplikationen kommen, die dann im Verlauf bis hin zum Zahnverlust führen können. Hier werden nur die speziellen Komplikationen des Inlay Beschliffes besprochen, diese wären z.B.:

  • Verletzung umgebender Strukturen wie Zunge, Wange, Nerven, Blutgefäße, Nachbarzähnen und Nachbarwurzeln mit den jeweiligen Folgen
  • Zahnnerventzündung – eine Wurzelbehandlung ist dann die Folge
  • undichtes Inlay – die Folge ist Sekundärkaries

Prinzipiell ist jedes hantieren am Zahn mit der Gefahr einer Zahnnervenentzündung verbunden. Deswegen sollten Sie Ihre Zähne mit Materialien und Arbeiten versorgen, die bei guter Pflege dicht bleiben!