Die Konusverbindung spielt in der Implantologie eine wichtige Rolle

Konusverbindung bedeutet eine einzigartige Implantat-Abutment Verbindung. Zum besseren Verständnis zeigen wir Ihnen wie ein Titanabutment auf ein Implantat geschraubt wird. Das Implantat wird mit der Pinzette gehalten, normalerweise befindet sich das im Knochen – auf dem Abutment wird dann die Krone befestigt.

Abutments sind also Implantataufsätze, die als Basis für eine Krone fungieren. Normalerweise werden die Abutments auf die Implantate gesteckt und mit einer Schraube verschraubt – es handelt sich also um Steckverbindungen. Einige Implantat Hersteller setzten sehr früh  auf eine Konusverbindung zwischen Implantat und Abutment. Ein kleiner Unterschied mit großen Folgen.

Schon seit langem beobachtete man bei den verschiedenen Implantaten einen unmittelbar nach dem Einsetzten des Zahnersatzes anfänglichen Knochenabbau. So kam es, das die obersten Implantatanteile häufig aus dem Zahnfleisch ragten, aus medizinischer Sicht ein sehr schlechtes Zeichen. Im Röntgenbild erkennt man deutlich den schüsselförmigen Knochenabbau.

Die Implantatoberfläche ist rau, dies dient der optimalen knöchernen Einheilung, der Knochen kann so förmlich mit dem Implantat verwachsen. Jedoch bietet diese raue Oberfläche auch Bakterien einen idealen „Nistplatz“ und Schlupfwinkel – sobald das Implantat also nicht mehr im Knochen steht, sondern mit der Mundhöhle kommuniziert ist es aufgrund der bakteriellen Besiedelung und der damit verbundenen Infektion verloren.

Die Firmen reagierten darauf, Sie polierten die oberen Anteile der Implantate. Das sollte im Falle von Knochenabbau die bakterielle Besiedelung verhindern – zum Teil mit Erfolg. Bei Implantaten mit Konusverbindungen aber beobachtete man diesen Knochenabbau nicht, den Grund konnte man sich aber vorerst nicht erklären. Und so verzichtete man auf die polierte Oberfläche, denn im Gegenteil, bei Implantatsystemen mit Konusverbindungen beobachtete man eine Verknöcherung bis zum Abutment hin, deshalb raute man die Schulter der Implantates auch noch auf.

Und noch einen Unterschied, den man sich nicht erklären konnte, beobachtete der Zahnarzt bei Konusverbindungen. Wird aufgrund von Reinigungszwecken das Abutment vom Implantat abgeschraubt, dann nimmt der Zahnarzt und meistens auch der Patient, bei den herkömmlichen Implantatsystemen mit Steckverbindungen einen sehr üblen Geruch war – nicht so beim Konus.

Heute weiß man über diese Phänomene Bescheid, die Lösung ist wiederum die Konusverbindung. Das Abutment ist bei Konusverbindungen mit dem Implantat so fest verbunden, dass selbst im Rasterelektronen Mikroskop kein Spiel zu erkennen ist. Bei den Steckverbindungen ist ein deutlicher Spalt zu erkennen. In diesen Spalt nisten sich Bakterien und somit Bakterienprodukte ein, durch die Kaubewegung kommt es zu einer Bewegung zwischen Abutment und Implantat, deutlich ist diese Bewegung in den Spezialaufnahmen zu erkennen – beim Konus bewegt sich nichts.

Durch die Steckverbindung und der damit nicht optimalen Passung Implantat/Abutment kommt es zu einer Mikrobewegung zwischen Implantat und Abutment und dadurch entsteht ein Pumpeffekt. Dabei wird die Bakteriensuppe – diese verursacht auch den Gestank beim Zahnarzt – nach außen, rund ums Implantat befördert – das führt zu den Tellerförmigen Knochenabbau und dem üblen Geruch.