Unter einer Raumforderung (RF) verstehen Ärzte Gewebewuchs unbekannten Typs.

Im lateinischen spricht der Arzt von Tumor, dieser Begriff ist aber nicht mit dem im Patientendeutsch verwendeten Begriff „Tumor“ gleichzusetzen. Patienten verstehen unter dem Begriff „Tumor“ immer eine bösartige Raumforderung – der Arzt spricht in diesem Fall nicht von einem Tumor, sondern von einem Carcinom. Jeder Raumforderung sollte man nachgehen, folgendes gilt es zu klären: ist die Raumforderung bösartig oder gutartig? Wenn durch klinische und/oder bildgebende Diagnostik (z.B. eine CT Aufnahme) nicht eine eindeutige Diagnose gestellt werden kann, dann wird eine Gewebeprobe (Biopsie) von der Raumforderung entnommen. Der Pathologe schaut sich das Gewebe dann unter dem Mikroskop an und bestimmt die Ursache der Raumforderung, nämlich den Zelltyp der verantwortlich ist für das vermehrte Wachstum. Abhängig von dem Ursprungsgewebe und der vorherrschenden Gewebsveränderungen kann der Pathologe dann die Aggressivität der Raumforderung bestimmten. Erst nach der pathologischen Untersuchung kann mit Gewissheit gesagt werden, um was für eine Raumforderung es sich handelt, trotzdem kann man schon anhand der klinischen Phänomene grob eine Einschätzung treffen – für eine gutartige Raumforderung sprechen im allgemeinen folgende Faktoren:

  • umliegende Strukturen um die RF werden nicht zerstört, sondern nur verdrängt
  • eine regelmäßige Begrenzung der Raumforderung
  • langsames Wachstum
  • keine weiteren klinischen Phänomene wie Nachtschweiß, Gewichtsverlust, …

Wichtig ist einer jeden Veränderung rechtzeitig nachzugehen, denn häufig kann schon in einem sehr frühen Stadium abgeschätzt werden, ob operiert werden muss oder nicht und umso früher man bösartige Raumforderungen entfernt, umso besser ist die Prognose.