Teilprothesen sind ein herausnehmbarer Zahnersatz, im Gegensatz zu Vollprothesen ist bei Teilprothesen noch eine Restbezahnung vorhanden.

In neuerer Zeit werden immer wieder Teilprothesen aus Kunststoff angeboten, diese belasten aber die Restbezahnung noch mehr als herkömmliche Teilprothesen aus Metall und sind daher nicht empfehlenswert. Teilprothesen werden durch verschiedene Halteelemente an der Restbezahnung verankert. Die Halteelemente werden in Klammer- und Klammerlose Halteelemente unterteilt. Das häufigste Halteelement ist die gegossene Klammer im Bild unten rechts, oben links sehen Sie eine gebogene Klammer zum Vergleich. Dieser Typ von Klammer sollte nur kurzzeitig zum Einsatz kommen, denn durch die gebogene Klammer werden die Klammerzähne sehr stark beansprucht. In der Gruppe der Klammerlosen Halteelemente existiert eine Vielzahl an Geschieben und Ankern. Solche Geschiebe werden in die Prothese und die Ankerzahnkrone eingebaut, durch den Klammerfreien Aufbau wird die Ästhetik verbessert, der Zahn aber, an dem das Geschiebe befestigt ist, wird mehr belastet.
Durch eine spezielle Prothesengeometrie, sollen die Ankerzähne weniger belastet werden, diese Geometrie wird im Alltag kaum umgesetzt, der Grund ist folgender: Die meisten Teilprothesen werden vom Techniker und nicht vom Arzt geplant. Der Techniker legt mehr Wert auf die Ästhetik als die Funktionalität und zudem auf die Prothesenstabilität. Setzt man nämlich eine optimale Prothesengeometrie um, dann beobachtet man häufiger Prothesenbrüche.
Anhand eines Beispiel soll Ihnen die optimale Geometrie von Teilprothesen verdeutlich werden. Sie sehen einen teilbezahnten Unterkiefer, der 6. Zahn ist ein Prothesenzahn. Die Prothesenklammer ist am 5. Zahn befestigt, die Klammer ist nach vorne hin offen. Diese Konstruktion ist schlecht – wieso? Nun, stellen Sie sich vor Sie kauen, dann gibt die Prothese aufgrund der Schleimhaut etwas nach, dieses Nachgeben führt zu einer Auslenkung der Klammer – der Klammerzahn wird durch die Klammer nach oben gehebelt – man sagt auch, die Klammer wird „aktiviert“.
Nun stellen Sie sich vor, Sie kauen einen Kaugummi und die Prothese wird von der Unterlage abgehoben, die Klammer wird in diesem Fall vom Zahn abgezogen, sie wird deaktiviert. Eigentlich sollte es ja genau umgekehrt sein, die Klammer sollte beim Kauen deaktiviert und bei Abzugskräften aktiviert werden.
Dafür ist die Klammer aber nicht sichtbar, eigentlich hätte die Klammer nach hinten hin offen geplant gehört. Beim Kauen wird die nach hinten offene Klammer nun deaktiviert, bei einwirkenden Abzugskräften aktiviert. Zudem gehört der Hebelarm verlängert, die Klammer befindet sich nun nicht mehr am 5., sondern am 4. Zahn – dadurch ist die Klammer aber leider noch besser sichtbar. Durch die Verlängerung des Hebelarms ist die Belastung am Ankerzahn aber reduziert – dies wäre also die richtige Prothesenkonstruktion.
Trotz solcher Finessen und egal ob Klammer oder Geschiebe, Teilprothesen belasten die Restbezahnung, vor allem werden jene Zähne belastet, an denen die Prothese befestigt ist – die sogenannten Ankerzähne. Mit der Zeit kommt es zum Zahnverlust und die Prothese wird erweitert – irgendwann ist dann der letzte Zahn gefallen und es folgt die Totalprothese. Dank Implantatversorgungen ist diese Problematik heutzutage entschärft.