Darunter versteht man Dinge, die bei einer Wurzelbehandlung eintreten können – unerwünschter weise!

Hier werden nur spezielle Komplikationen abgehandelt, allgemeine Behandlungskomplikation wie z.B. Übelkeit oder Schwindel nach der Lokalanästhesie werden nicht erwähnt. Die häufigste Komplikation ist, dass nicht alle Wurzelkanäle abgefüllt werden. Weiters werden die Kanäle häufig nicht ganz bis zur Wurzelspitze abgefüllt. Die Gründe für das „nicht bis zur Wurzelspitze abfüllen“ sind vielfältig – stark gekrümmte Kanäle, Wurzelkanalinstrumentenbruch, unmotivierter Behandler, ungeschickter Behandler und/oder unerfahrener Behandler. Weitere Komplikationen der Wurzelbehandlung sind Perforation des Kanals / der Zahnkrone – eine Extraktion ist dann meistens die Folge. Der schon erwähnte „Instrumenten Bruch“ ist ebenfalls eine nicht allzu seltene Komplikation, dies kann verhindert werden, wenn die Instrumente regelmäßig gewechselt werden. Ein Überfüllen des Kanals ist ebenfalls eine Komplikation, unangenehm vor allem, wenn die Zähne an die Kieferhöhle oder den Nervenkanal grenzen, den Schmerzen und Entzündungen können die Folge sein. Das überschobene Material muss nicht immer entfernt werden. Eine Entfernung des Materials sollte erfolgen, wenn Sie Schmerzen haben und/oder der Knochen entzündlich reagiert – kontrolliert wird dies mit ½ jährlichen Röntgenaufnahmen. Weiters sollte das überfüllte Material entfernt werden, wenn es in die Nähe des Unterkiefernervs, oder der Kieferhöhle zu liegen kommt – selbst bei Schmerzfreiheit. In der Animation sehen wie bei der Wurzelbehandlung das Füllmaterial unabsichtlich in den Unterkiefernervkanal gepresst wird.
Dunkle Verfärbungen des Zahnes nach einer Wurzelbehandlung lassen auf Blut und unsauberes Arbeiten bei der Wurzelbehandlung schließen. Der Kanal sollte normalerweise sauber, blutleer und Bakterien frei sein. Ist dies nicht der Fall, dann zersetzen Bakterien das Blut und aus dem Eisen, welches im Blutfarbstoff Hämoglobin vorhanden ist, verfärbt sich der Zahn dunkel. Bei Verwendung eines Kofferdamms, einer optischen Vergrößerung und sauberen gut gewarteten Instrumenten erspart man sich all diese Komplikationen.
Die Gefahr bei schlecht abgefüllten Zähnen ist, dass es auch nach Jahren zu einer Knocheninfektion und/oder Zyste kommen kann – Patienten sprechen häufig von einem Zahnherd und wissen eigentlich nicht genau woher dieser kommt. Ein Röntgenbild dient der einfachen Qualitätskontrolle. Die Wurzelbehandlung ist an sich für einen routinierten Behandler eine einfache und sinnvolle Therapie um Zähne dauerhaft zu erhalten, bei guter Durchführung der Wurzelbehandlung kann der Zahn Jahrzehnte bis lebenslang gute Dienste leisten.