Guten Abend, Herr Dr. Belsky!
Bin auf der Suche nach Antworten auf dieses Forum gestoßen, ich hoffe, Sie können mir in meiner Verunsicherung weiterhelfen.
Ich habe mir vor 10 Monaten zwei Backenzähne überkronen lassen, da die sehr großen und tiefen Amalgamfüllungen defekt waren und ich mich zudem von dem Metall im Mund nach und nach befreien möchte. Mein Zahnarzt hat die beiden Zähne hinuntergeschliffen, hat sich Mühe gemacht einen perfekten Abdruck zu machen, dann habe ich die beiden Kronen bekommen.
Ich hatte von Anfang an einen unangenehmen Kaudruck, aber da ich bei den anderen beiden überkronten Backenzähne ein Jahr zuvor ein Jahr gebraucht habe, bis ich ohne einen unangenehmen Kaudruck normal beißen konnte, dachte mein Arzt, das würde wohl auch in diesem Fall die bei mir offensichtlich sehr lange Eingewöhnugszeit sein.
Bin mehrmals hin, er hat immer den Kältetest gemacht, die Kronen zurechtgeschliffen, hat alles nichts genutzt. Vor 2 Monaten hatte ich nicht nur beim Draufbeißen, sondern auch zwischendurch zunehmend Zahnschmerzen.
Vor 4 Wochen ganz akut. Ergebnis: der Zahnarzt hat Röntgenbild gemacht, musste feststellen, dass einer der Zähne abgestorben ist. Es folgte eine Wurzelbehandlung, Antibiotika, seitdem habe ich mit diesem Zahn keine Probleme mehr.
Nun spüre ich aber beim zweiten Zahn eine zunehmende Druckempfindlichkeit, kann nach wie vor nicht kauen damit. Ich fürchte auch dieser ist am Absterben.
Ich gehe eigentlich davon aus, dass der Zahnarzt genau arbeitet, aber so langsam habe ich Zweifel. Wie kommt es zu solchen Problemen? Kann es sein, dass die Zähne zu tief abgeschliffen wurden, der verbliebene Zahnstumpf aufgrund der tiefen Füllungen zu nah an die Nerven heranreicht? Was raten Sie mir? Muss ich jetzt auch bei dem zweiten Zahn mit einer Wurzelbehandlung rechnen?
Ich wäre sehr dankbar für Ihre fachliche Einschätzung.
Mit freundlichen Grüßen von Dentina
Sehr leibe Dentina!
Ich habe mir Ihr Video bzgl. der undichten Kronenränder angesehen. Ich habe nicht den Eindruck, dass bei mir so was vorliegt. Jedenfalls nehme ich keine der von Ihnen in einem solchen Fall auftretenden Zeichen wahr.
Wenn Sie dort Schmerzen haben, dann ist das ein Zeichen … egal was Ihnen Ihr Eindruck sagt, es gehört überprüft, denn unser Eindruck kann uns sehr täuschen. Einfach mal einen ZA drüber sehen lassen und sich schriftlich bestätigen lassen, dass alles dicht ist – so kommen wir weiter in der Causa.
Ich weiß nicht, was ein “diagnostisches Fenster” ist, kann von daher nicht beurteilen, ob ich mich in einem solchen befinde.
Das bedeutet, dass z.B. der Zahnnerv im absterben ist, der Arzt aber noch “normale” Befunde bekommt.
Darf ich noch eine “dumme” Frage stellen? Wie gehe ich es am besten an, wenn ich eine Zweitmeinung einholen möchte? Meines Wissens darf man, wenn man von der Finanzierung der Krankenkasse abhängig ist, den Zahnarzt erst nach Ablauf des Quartals wechseln.
Es gibt keine dummen Fragen, wenn dann nur dumme Antworten … wechseln können Sie so häufig Sie wollen und andere Meinungen einholen auch …
Müsste ich also, wenn ich jetzt zu einem von mir ausgewählten anderen Zahnarzt gehe und um eine schriftliche Einschätzung der Zahnsituation bitte, das selbst zahlen? Und wie teuer wäre das? Der neue ZA müsste sicherlich auch Röntgenbilder machen, die mein ZA von mir ja auch hat, ein Röntgenbild von dem betroffenen Zahn wurde ja erst vor 2 Wochen angefertigt.
Die Röntgenbilder können Sie sich ja mitgeben lassen, den Rest einfach mit dem ZA vorab klären, viele machen es kostenlos, einige verlangen was … einfach kurz vorher bequatschen.
Oder gibt es eine andere Stelle, wo ich hingehen kann? Etwa das Zahnambulatorium der Krankenkasse bzw. zum dortigen Gutachter?
Zahnambulatorien bieten eine gute Grundversorgung, sind aber von der jetzigen Lehrmeinungen und Lehrstandards Meilen weg entfernt … ist auch nicht die Aufgabe unseres Systems …