Hallo,
Ich hoffe Sie können mir (m / 37 J.) weiterhelfen, ich bin am Verzweifeln:
Mir wurde vor 16 Tagen der Weisheitszahn rechts unten gezogen. Die OP gestaltete sich sehr langwierig (exakt 1,5 Stunden !), da der Zahn ungünstig lag und mehrfach geteilt werden musste. Laut Kieferchirurgen waren die Wurzeln am Ende ringförmig zusammengewachsen. Es musste auch genäht werden. Während der OP wurde ich mehrfach nachgespritzt, insgesamt war das alles ein sehr anstrengender Akt (inkl. Hammer & Meisel). In die Wunde wurde mir ein “Streifen” (Tamponade) gelegt.
Für die Zeit nach der OP hatte ich vorgesorgt (Ibuprofen / 400mg, Kältepacks usw…) und sofort nach der OP eine Ibuprofen genommen. Im Laufe des Tages wurden die Schmerzen so schlimm, dass ich bis zum Abend 3 Ibuprofen genommen habe, die jedoch völlig wirkungslos waren. In einer Notaktion konnte mir der Kieferchirurg Abends noch Tramadol und Neuralgin verschreiben, welche auch sofort Wirkung zeigten.
Die folgenden 3 Tage verbrachte ich vollgepumpt mit o.g. Schmerzmitteln im Bett, ohne Tramadol & Neuralgin war es nicht auszuhalten. Die Backe schwoll nicht besonders starkt, jedoch schon deutlich sichtbar an, Blutergüssen hatte ich keine. Dafür aber eine absolute Kiefersperre, ich konnte den Mund kaum öffnen.
Bei der ersten Nachuntersuchung wurde der Streifen gewechselt, und der Kieferchirurg meinte, die Wunde sähe gut aus. Auf meine Nachfrage warum mir dann die komplette rechts Gesichtshälfte weh tue, meinte er nur dass das eben zum Einen durch die OP, zum Anderen durch die “Gewalteinwirkung” beim Ziehen kommen würde. Ich bekam aber noch ein Antiobiotikum (10er), welches ich 5 Tage lang nehmen musste.
In den folgenden Tagen wurde der Streifen alle zwei Tage gewechselt. Die Schwellung ging schnell zurück, die Wunde tat nicht mehr wirklich weh. Ich hatte jedoch noch eine dicke, harte Schwellung an der Backeninnenseite (direkt am Ansatz zum Zahnfleisch).
Weitere Tage vergingen, und ich konnte Tramadol/Neuralgin absetzen und auf Ibuprofen umsteigen, wobei ich 3 Stück am Tag benötige um schmerzfrei zu sein.
Vor 4 Tagen wurden die Fäden gezogen, der Streifen entfernt, und der Kieferchirurg sagte mir ich solle die Wunde nach dem Essen vorsichtig mit Wasser spülen (mit hilfe einer kleinen Spritze die ich bekommen habe). Gesagt getan, aber am selben Abend, wurden die Schmerzen so schlimm, dass ich die folgenden 2 Tage 4 Ibuprofen brauchte um die schlimmsten Schmerzspitzen zu verhindern.
Vorgestern musste ich somit zwangsweise wieder zum Kieferchirurgen, der mir darauf hin wieder einen Streifen einsetzte, und meinte dass der Schmerz wohl noch stark ausstrahlt. Ich soll in 5 Tagen wieder kommen…
Nun zu meinem Schmerzbild, welches nicht leicht zu beschreiben ist, das mir aber extrem Angst macht, dass da irgendwas schlief gelaufen ist bzw. schief läuft:
Zähne:
Meine (Backen)-Zähne rechts oben und unten schmerzen eigentlich fast dauerhaft. Meistens ist es ein dumpfer Schmerz, oft auch ein stechender, spitzer Schmerz. Häufig kommt es beim Aufeinanderbeissen der Zähne zu einem extrem stechenden Schmerz. Meine gesamten Zähne rechts fühlen sich insgesamt an, als “zerre” etwas dauerhaft an ihnen.
Unterkiefer:
An der Stelle, an der die dicke, harte Schwellung war, ist immer noch eine harte Erhebung an der Mundinnenseite zu spüren, wenn ich mit der Zunge dort entlang taste. Die Erhebung selbst tut nicht weh, jedoch schmerzt der Unterkiefer genau an dieser Stelle, wenn ich mit dem Finger von unten an den Kiefer drücke.
Oberkiefer:
Ich spüren einen dumpfen, manchmal plötzlich auftretenden stechenden Schmerz im Oberkiefer. Es fühlt sich an, als ob dieser Schmerz vom Ohr her in Richtung Nase schiesst. Beim Drücken mit dem Finder auf die Stelle unterhalb des Wangenknochens verspüre ich einen dumpfen Schmerz.
Kiefer allg.
Das sind die schlimmsten Schmerzen! Mir tut neben dem Unter- und Oberkiefer vor allem das Kiefergelenk weh! Teilweise so heftig, dass der Schmerz kaum auszuhalten ist. Was das Ganze aber so unerträglich macht, ist die Tatsache dass ich einen 24 Std. Dauerschmerz habe, es gibt keine Minute, keine Position, keine Gelegenheit an der ich schmerzfrei bin – außer ich nehme eben Ibuprofen, wobei ich da dann ca. 4 Stück / 24. Std. brauche !
Zusätzlich habe ich immer wieder auftretende Halsschmerzen auf der rechten Seite, Nackenschmerzen und mein Ohr “klappt” hin und wieder zu (dumpfes Gefühl wie im Flugzeug).
Die beschriebenen Schmerzen treten entweder alle zusammen auf, oder mal die eine, mal die andere Variante…
Ich weiß leider nicht mehr, was ich noch machen soll. Ich bin jetzt seit über zwei Wochen auf Schmerzmitteln, und beginne langsam daran zu zweifeln dass die OP “richtig” verlaufen ist.
Für Ihre Hilfe bin ich Ihnen jetzt schon dankbar,
Mit besten Grüßen,
Tetsuo
Sehr liebe Tetuso!
Oje Sie Arme, das ist sicher nicht schön was Sie gerade durchmachen und in diesem Stadium das positive daran zu erkennen ist nicht einfach, in ein paar Monaten werden Sie die Dinge aber wiederum anders sehen … bis dahin widmen wir uns nun Ihren Beschreibungen …
Vor 4 Tagen wurden die Fäden gezogen, der Streifen entfernt, und der Kieferchirurg sagte mir ich solle die Wunde nach dem Essen vorsichtig mit Wasser spülen (mit hilfe einer kleinen Spritze die ich bekommen habe). Gesagt getan, aber am selben Abend, wurden die Schmerzen so schlimm, dass ich die folgenden 2 Tage 4 Ibuprofen brauchte um die schlimmsten Schmerzspitzen zu verhindern.
Eventuell haben Sie sich bei spülen ein wenig das Blutkoagel verletzt – ich gebe deswegen dem Patienten keine Spritze in die Hand – lieber die Munddusche auf ganz feine Stufe stellen, ein wenig Chlorhexamed in die Munddusche und vorsichtig damit die Wunde spülen …
Zähne:
Meine (Backen)-Zähne rechts oben und unten schmerzen eigentlich fast dauerhaft. Meistens ist es ein dumpfer Schmerz, oft auch ein stechender, spitzer Schmerz. Häufig kommt es beim Aufeinanderbeissen der Zähne zu einem extrem stechenden Schmerz. Meine gesamten Zähne rechts fühlen sich insgesamt an, als “zerre” etwas dauerhaft an ihnen.
Nach einer 1,5 Stunden OP wird das gesamte Gebiet sehr beansprucht – nehmen Sie einmal einen Löffel und dehnen Sie damit Haut an einer beliebigen Körperstelle, nach 5 Minuten hören Sie aufgrund von Schmerzen auf … dank der Lokalanästhesie hält man das zwar lange aus, die Zeche zahlt man aber nachher … ich nehme nun mal an, dass keine Wund- und/oder Knocheninfektion vorliegt – sonst hätten Sie andere Beschwerden und zudem würde Ihr Arzt andere Dinge tun/sagen … ich denke Sie haben einen klassischen Wundschmerz nach einer langen OP …
Unterkiefer:
An der Stelle, an der die dicke, harte Schwellung war, ist immer noch eine harte Erhebung an der Mundinnenseite zu spüren, wenn ich mit der Zunge dort entlang taste. Die Erhebung selbst tut nicht weh, jedoch schmerzt der Unterkiefer genau an dieser Stelle, wenn ich mit dem Finger von unten an den Kiefer drücke.
Das ist vermutlich ein Hämatom – ein Bluterguss, der von außen nur als Schwellung imponiert – nicht herum drücken oder tasten, das macht es nur schlimmer …
Oberkiefer:
Ich spüren einen dumpfen, manchmal plötzlich auftretenden stechenden Schmerz im Oberkiefer. Es fühlt sich an, als ob dieser Schmerz vom Ohr her in Richtung Nase schiesst. Beim Drücken mit dem Finder auf die Stelle unterhalb des Wangenknochens verspüre ich einen dumpfen Schmerz.
Das ist die Stelle wo der Langenbeck bei der OP eingesetzt wird – ein Wundhacken – das tut jetzt eben dort weh …
Kiefer allg.
Das sind die schlimmsten Schmerzen! Mir tut neben dem Unter- und Oberkiefer vor allem das Kiefergelenk weh! Teilweise so heftig, dass der Schmerz kaum auszuhalten ist. Was das Ganze aber so unerträglich macht, ist die Tatsache dass ich einen 24 Std. Dauerschmerz habe, es gibt keine Minute, keine Position, keine Gelegenheit an der ich schmerzfrei bin – außer ich nehme eben Ibuprofen, wobei ich da dann ca. 4 Stück / 24. Std. brauche !
Nach 1,5 Stunden Mundöffnung ist es normal, dass Sie nun eine akute Kiefergelenksentzündung haben mit so wie es klingt einem Kiefergelenkserguß – all das verursacht auch die “komischen” Knack Phänomene im Ohr … das Kiefergelenk liegt in unmittelbarer Nähe zum Innenohr … der Erguß vergeht von alleine und das Kiefergelenk beruhigt sich auch – aber wenn Sie sich einmal den Knöchel verstaucht haben, dann wissen Sie, das so was Monate dauern kann ..
An sich klingt das alles normal für mich – eine Frage die mich noch interessiert – wird es tendenziell besser / gleich bleibend / oder schlimmer werdend?