Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
ich habe folgende Fragen zu Osteotomie und Parästhesie:
Kann ein Zahnarzt auf einem Panoramaröntgen, das 11 Wochen nach einer Zahnentfernung angefertigt wurde, sehen, ob die zwei zeitgleich entfernten Zähne mittels Osteotomie entfernt wurden?
Auf dem Bild sieht man genau, wo die beiden Zähne mal ihre Wurzeln hatten, der Bereich scheint noch nicht vollständig verknöchert zu sein: Man sieht im Knochen sozusagen ein V für den einwurzeligen Zahn und ein W für den mehrwurzeligen Zahn. Mehr sieht man nicht. Ich versuche auch gerne, das Bild noch hochzuladen.
Ist eine Osteotomie bei einem resizierten und einem einwurzeligen Zahn indiziert bzw. notwendig?
Was genau ist eine Parästhesie, was eine Hypästhesie?
Es bestand nach einem Blitzschlag in der Zunge bei der Leitungsanästhesie eine Sensibilitätsstörung/Temperaturempfindlichkeit in der einen Zungenhälfte, und zwar an der Zungenoberseite. Diese hat sich im Laufe der Zeit verändert: Die Temperaturempfindlichkeit sowie das pelzige Gefühl schwanden, dafür traten Schmerzen in der Zungenhälfte ein. Mitunter sind diese so unangenehm, dass es am besten ist, nicht mehr zu sprechen, sondern die Zunge möglichst so am Mundboden abzulegen, dass die Hälfte möglicht nichts berührt. Eis essen ist dabei angenehm. Kann all das ausgelöst werden durch raue okklusale Zahnflächen im Unterkiefer? Ehrlich gesagt, ich frage mich ein wenig, wie das gehen soll, denn auch mit einiger bewusst durchgeführter Akrobatik können doch die unteren Kauflächen von der Zungenoberseite kaum berührt werden. Jedenfalls stellt sich mir das so dar … Ist das nun nur mangelnde Übung meinerseits oder ist die Erklärung einfach nicht richtig? Kann eine Parästhesie durch raue Zahnflächen überhaupt ausgelöst werden? Die Zunge weist übrigens keinerlei Scheuerstellen o.ä. auf.
Vielen Dank Ihnen und schöne Grüße nach Wien von
Mascha
Sehr liebe Mascha!
Wie lange halten denn Implantate (bei guter Pflege)? Ich bin nun Anfang 40, nehmen wir mal die durchchnittliche Lebenserwartung, dann bleibt ja noch eine Weile. Kann man dazu schon zuverlässige Aussagen treffen?
Bei guter Pflege, optimaler Setzung und stabilen ersten 2 Jahren vermutlich ein Leben lang.
Was macht man, wenn ein Implantat rausbricht (?) oder rausgeholt werden muss? Gibt es dann nicht einen Riesenknochendefekt? Was dann? Wird dann was Rausnehmbares gefertigt? Dann wäre doch die Variante erst Brücke, später mal Implantate besser, oder nicht?
Wenn ein Implantat entfernt werden muss, dann kann man nachdem das kleine Loch sich wieder zu Knochen organisiert hat (Durchmesser 3,5 mm), wieder ein Implantat setzen, vorausgesetzt man hat die Ursache, die zum Implantat Verlust geführt hat, ebenfalls beseitigt.
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Implantation ein Nerv verletzt wird?
Was bringt Ihnen hier eine Zahl?
Wie oft ist Ihnen das schon passiert?
Noch nie
Eine Bekannte meiner Eltern hat seit der Implantation eine Taubheit in der Wange und am Zahnfleisch, die sich wohl anfangs noch etwas gebessert hat, aber nun seit zwölf Jahren eben da ist.
Eine Bekannte von einer Bekannten hat Hämorrhoiden durch … deshalb mach ich das auch nicht …
Die Zweitmeinungs-ZÄ sagte, ich solle unbedingt erstmal eine Weile ein Provisorium tragen, bevor endgültiger ZE gefertigt werde. Mein ZA hat mir dafür einen Kostenvoranschlag geschickt über ca. 1.400 € für ein laborgefertigtes Provisorium. (Er wollte mir eigentlich gleich eine “richtige” neue Brücke machen.) Wie sehen Sie das?
Wieso ein Provi? Kostet ja nur Geld, wobei ich nach wie vor eben Implantate machen würde.
Ich stelle ja seit einiger Zeit, genau genommen seit über einem Jahr fest, dass mein Zahnfleisch vor allem im OK über der Brücke und in der Front sichtlich zurückgeht. Eine Parodontitis habe ich nicht, nicht die Spur. Kein ZF-Bluten, lachsfarbenes ZF, wie mein ZA sagte, PSI-Wert perfekt. Vor einem Jahr sagte er dazu: Sie haben ja lange Wurzeln. Nun sagte er, das lasse sich nicht aufhalten, da bilde sich der Knochen zurück. Warum tut der das denn? Und … wenn man da nun eine neue Prothetik welcher Gestalt auch immer reinsetzt und das schreitet weiter fort? Sollte man sich nicht vielleicht doch einmal um dieses Symptom kümmern? Oder hört es dann einfach auf? Ich habe in einem zahnärztliche Fachbuch nun gefunden, dass es zwei Ursachen für ZF-Rückgang gebe: Parodontitis und Funktionsstörungen.
Immer wenn man beobachtet, dann hat man das Gefühl es ändert sich was, beobachten Sie weiter und wäre es so, wie Sie glauben das es ist, dann wären die Zähne bald raus aus dem Zahnfleisch. Sie werden merken, dass das nicht so kommt …
Ich habe natürlich mitbekommen, was Sie von diesem ganzen Funktionskram halten, und mir ist ebenfalls klar, dass das ein riesiger Markt ist, auf dem Patienten um des lieben Geldes willen auch gerne über den Tisch gezogen werden.
Es ist egal was ich davon halte, wichtig ist was ist. Die entsprechenden Literaturangaben in den Videos zu SERIÖSER Literatur finden Sie.
Und genau darum geht es: Das will ich nun nicht nochmal erleben! Aber – kann/sollte man nun sagen: Das ist alles egal, wir hauen da nun einfach neuen ZE drauf, in welcher Form auch immer? Der Herr Uni-Professor hatte gesagt, man solle schauen, wie sich die lange Nonokklusion ausgewirkt habe, ggf. eine Okklusionsschiene anfertigen. In schweren Fällen könne man auch ein MRT machen in habitueller Situation und die Gelenkköpfchen überprüfen. Ggf. habe sich überhaupt keine Veränderung ergeben. Ich gehe mal davon aus, dass ich kein schwerer Fall bin.
Wir versorgen tagtäglich Patienten mit Leerkiefer, Freiendkiefer, Lückengebisse usw. Würden wir bei all denen so herum eiern, dann würde nix weiter gehen, vermutlich hätte ich dann aber mehr Zeit um auf Unis mich wichtig zu machen und dann hätte ich auch den Prof. Titel 🙂