[B]Ein Patient schrieb per Mail:[/B]
Ich habe einen Kopfbiss (skelettal). Dies hat mich immer schon sehr gestört. Der Leidensdruck war bzw. ist groß.
Laut Befund liegt der Oberkiefer normal, aber der Unterkiefer ist zu weit vorne. Durch diesen ungünstigen Biss habe ich mir schon kleine Teile von den oberen und unteren Schneidezähnen abgebissen. Ich bin schon sehr, sehr lange auf der Suche nach einer Behandlung, um diese Situation zu verbessern und war deshalb schon bei einigen Kieferorthopäden. Die meisten schlugen mir eine OP vor. Dies habe ich aber jedes Mal abgelehnt. Die Angst vor den dabei eventuell auftretenden Risiken und Komplikationen ist zu groß. Außerdem würde ich so eine OP (ich habe mir das genauer erklären lassen) psychisch gar nicht durchstehen.
Nun bin ich bei einer Kieferorthopädin in Behandlung, die mir erklärte, dass ich zwar ein Grenzfall sei, aber doch eine Behandlung mit Brackets oder vielleicht sogar mit Invisalign bei mir möglich ist.
Die notwendigen Voruntersuchungen, wie div. Röntgen, Abdrücke, Bilder usw., wurden gemacht. Anhand dieser Unterlagen war ersichtlich, dass ich auch mit Invisalign erfolgreich behandelt werden könnte. Die Entscheidung lag also bei mir. Ich entschied mich dann auch gleich für Invisalign, weil ich dadurch das Bekleben der Zähne und die damit verbundenen Risiken, wie Zahnschmelzschäden, verhindern konnte. Ich war so froh, dass meine Zähne nicht mit Brackets beklebt werden mussten.
Die Kieferorthopädin erklärte mir dann noch, dass im Unterkiefer einige Zähne beschliffen werden müssen, weil ich da vorne einen ziemlichen Engstand habe und die Zähne allgemein etwas nach hinten geschoben werden müssen. Die oberen Zähne (die Schneidezähne stehen zu steil, also etwas nach innen) kommen etwas weiter nach vorne. Dies ist in meinem Fall auch wichtig, da bei mir der Oberlippenbereich etwas eingefallen wirkt.
Beim nächsten Termin wurden dann die Abdrücke für die Invisalignbehandlung gemacht. Die Kieferorthopädin versprach mir, dass sie, sobald der Chlin-Check da ist, mir diesen per Mail zusendet und ich könne ihn mir dann zu Hause ansehen. Nach 2 oder 3 Wochen rief sie mich an und teilte mir mit, dass sie nun den Chlin-Check bekommen hat und dass das Ergebnis super aussehen würde. Sie fragte mich auch, ob sie die Schienen nun gleich bestellen könne. Es sind 64 Schienenpaare. Die Behandlung dauert 2 Jahre und 4 Monate. Ich wollte aber zuerst das Video ansehen und bat sie, mir dieses per Mail zu senden. Doch auf einmal ging das nicht mehr. Sie meinte, sie könne mir nur eine Abbildung des Endergebnisses senden – was sie dann auch tat. Ich stimmte der Bestellung der Schienen zu, war aber doch etwas verwundert, warum ich nicht den ganzen Chlin-Check bekam.
Ich muss sagen, das Ergebnis sah wirklich super aus. Ich war begeistert. Aus meiner Klasse-III-Verzahnung wurde eine Klasse-I-Verzahnung. Ich konnte fast nicht glauben, dass dies bei mir möglich war. Zumal mit Invisalign ja nur die Zähne und nicht die Kieferstellung korrigiert werden können. Im Anhang befinden sich die Abbildungen vom Chlin-Check, die ich von meiner Kieferorthopädin bekommen habe (3 Bilder vor und 3 Bilder nach der Behandlung).
Nachdem ich die Abbildungen genauer ansah, bemerkte ich, dass, um dieses Ergebnis zu erreichen, vor allem die Zähne des Unterkiefers nach hinten gezogen wurden. Im Oberkiefer geschah nicht so viel. Ich rief sie dann an und fragte, ob im Oberkiefer nicht etwas mehr Bewegung nach vorne möglich wäre. Dies wäre in meinem Fall, wie schon erwähnt, wichtig, damit die Oberlippe etwas nach vorne kommt. Die Behandlung sollte nicht nur meinen Biss verbessern. Es ist mir auch wichtig, dass, wenn möglich, dadurch mein Gesichtsprofil etwas verbessert wird. Außerdem müssten dann vielleicht die unteren Zähne nicht so weit nach hinten gedrückt und somit weniger beschliffen werden. Dann wollte ich noch wissen, welche Zähne und wieviel beschliffen wird. Ich wusste dies ja alles nicht, weil ich das Video vom Chlin-Check nie gesehen habe und die genaue Behandlung somit nicht mit mir besprochen wurde. Ich sah nur das Ergbnis, aber welche Behandlungsschritte dafür nötig waren, wusste ich nicht.
Meine Kieferorthopädin war dann aufeinmal sehr unhöflich. Sie meinte, sie hätte keine Lust mir genau zu erklären, wieviele Zentelmillimeter an welchem Zahn beschliffen wird, oder wieviele mm die Zähne des Oberkiefers nach vorne und die Unterkieferzähne nach hinten gezogen werden. Für mich waren das aber sehr wichtige Fragen. Sie hat mir keine meiner Fragen beantwortet. Sie hat nur gesagt, dass wir das alles bei unserem nächsten Termin genau besprechen, außerdem sei ich ohnehin ein Grenzfall und ich könne die Behandlung ja abbrechen. Die bis dahin entstandenen Kosten (Laborkosten, Chlin-Check) hätte ich natürlich bezahlen müssen. Hätte ich allerdings den ganzen Chlin-Check gesehen, dann hätten sich diese Fragen alle erübrigt. Nachdem die Kieferorthopädin so unhöflich war, war ich aufeinmal sehr unsicher und … ich entschuldigte mich sogar bei ihr, für meine Fragen. Ich bereue jetzt meine erniedrigende Reaktion. Aber sie hat mich richtig mundtot gemacht. Ich habe dann nichts mehr gefragt. Das war ein großer Fehler. Ich hätte einfach auf eine genaue Auskunft bestehen sollen. Hab ich denn als Patient nicht das Recht zu erfahren, wie eine Behandlung abläuft und was alles gemacht werden muss, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen? Ich bezahle ja schließlich für diese Behandlung – und nicht gerade wenig. Außerdem nehme ich auch noch einen ziemlich langen Anfahrtsweg (über 2 Stunden) in Kauf.
Nach einigen Wochen waren dann die Schienen da und ich hatte einen weiteren Termin. Als ich in den Behandlungraum kam, war die Kieferorthopädin nicht da, nur eine sehr junge Assistentin. Ich bekam gleich 2 riesengroße Plastikschablonen in den Mund links und rechts eingehängt. Wahrscheinlich damit ich keine Fragen mehr stellen konnte. Ich hatte das Gefühl meine Lippen platzen gleich. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich vorher noch meine Lippen eingecremt.
Die Assistentin hatte einen Plan auf dem meine Zähne abgebildet waren. Auf den meisten Zähnen war ein blauer Balken. Die Assistentin sagte etwas von Attachment. Das habe ich vorher noch nie gehört. Ich wusste nicht, was das ist. Dann hörte ich noch etwas von bekleben. Jetzt hatte ich das erste mal eine böse Vorahnung was jetzt kommt. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben. Ich war wie gelähmt und kam mir total ausgeliefert und hilflos vor. Meine Zähne wurden also beklebt. Genau das wollte ich ja nicht. Deshalb habe ich mich doch für die Schiene entschieden. Ich war bis dahin fest davon überzeugt, dass ich nur die Schienen brauche und einige Zähne im UK beschliffen werden müssen. Ich muss dazu noch sagen, dass ich ziemlich lange Zahnhälse (nicht entzündet) habe und ich nun nicht auch noch meinen Zahnschmelz beschädigen wollte. Dann fing die junge Assistentin mit der Behandlung an und ich ließ alles über mich ergehen, gegen meinen Willen. Insgesamt wurden 15 Zähne beklebt, manche sogar mit 2 Attachments. Die Assistentin hatte dies alleine gemacht und war, wie mir schien, sehr unsicher. Die Kieferorthopädin war nur kurz einmal da und hat bei einer Arbeit etwas geholfen und zu mir gesagt, dass ich danach noch die Möglichkeit habe, Fragen zu stellen. Es wäre aber besser gewesen, wenn ich diese Möglichkeit vorher gehabt hätte.
Nach der Behandlung setzte mir die Kieferorthopädin die beiden Schienen ein und hängte mir 2 Gummis ein. Dann zeigte sie mir ganz kurz einen Teil des Chlin-Checks. Zähne, die, so glaube ich, beschliffen werden müssen, blinkten kurz auf. Das ging aber alles so schnell, dass ich nicht viel erkennen konnte.
Ja, jetzt sind meine Zähne beklebt, ohne dass ich davor informiert worden bin. Ich habe solche Angst, dass ich nun auf diesen Zähnen einen Schmelzschaden habe bzw. bekomme. Es sind teilweise meine ganzen Zähne zugeklebt. Um das Attachment herum ist alles voll mit Kleber, oder ich weiß nicht, was das sonst ist. Ich habe jetzt einfach nur Angst um meine Zähne, also um meinen Zahnschmelz. Ich weiß auch nicht, ob diese Attachments richtig beklebt wurden. Beim Bekleben wird der Zahnschmelz mit “Bimstein” gereinigt und dann “angeätzt”. Wenn ich das alles gewusst hätte …
Ich weiß auch nicht, ob es nötig war, fast alle Zähne zu bekleben. Ob noch mehr beklebt werden, weiß ich nicht. Ich weiß auch immer noch nicht, welche Zähne beschliffen werden. Ich bekomme keine Auskunft. Vom weiteren Behandlungsverlauf weiß ich gar nichts. Das macht mir einfach nur Angst und ich würde am liebsten die Behandlung abbrechen. Aber meine Zähne sind schon beklebt … Kann man diese Attachments entfernen, ohne dass der Zahnschmelz beschädigt wird? Sind die Risiken beim Bekleben und Entfernen der Attachments gleich groß, oder vielleicht sogar noch größer wie bei Brackets? Ich wünsche mir gerade, ich könnte das alles wieder rückgängig machen. Invisalign ist sicher eine gute Sache, aber es ist doch auch sehr wichtig, dass jeder Patient genau aufgeklärt wird, was alles gemacht werden muss, um ein gutes Ergebnis zu erreichen. Erst dann kann er entscheiden, ob er diese Behandlung wirklich will. Auf meine Wünsche und Fragen wurde einfach nicht eingegangen.
Ich muss nun bald eine Entscheidung treffen, denn wenn meine Zähne dann irgendwann beschliffen werden und ich große Lücken habe, dann muss ich mit der Behandlung weiter machen. Und ich glaube, das ich das bei dieser Kieferorthopädin nicht mehr möchte. Ich habe kein Vertauen mehr zu ihr.
Aber nochmals, meine größte Sorge sind die Attachments. Lassen diese sich ohne Schmelzschaden entfernen? Ich möchte jetzt nur alles rückgängig machen.
Wäre in meinem Fall eine Behandlung mit Invisalign ohne diese Attachments auch möglich gewesen? Ich war der Meinung, dass sich diese Erhebungen immer in den Schienen befinden und sich diese von Schiene zu Schiene ändern, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Sind diese Attachments denn unbedingt notwenig, oder nur eine Geldmacherei?
Tut mir leid, dass ich so viel geschrieben habe, aber ich bin gerade am Verzweifeln und weiß nicht, was ich tun soll.
Ich wollte doch nur schöne Zähne …
[B]Meine Antwort:[/B]
Die Kieferorthopädin erklärte mir dann noch, dass im Unterkiefer einige Zähne beschliffen werden müssen, weil ich da vorne einen ziemlichen Engstand habe und die Zähne allgemein etwas nach hinten geschoben werden müssen. Die oberen Zähne (die Schneidezähne stehen zu steil, also etwas nach innen) kommen etwas weiter nach vorne. Dies ist in meinem Fall auch wichtig, da bei mir der Oberlippenbereich etwas eingefallen wirkt.
Beim nächsten Termin wurden dann die Abdrücke für die Invisalignbehandlung gemacht. Die Kieferorthopädin versprach mir, dass sie, sobald der Chlin-Check da ist, mir diesen per Mail zusendet und ich könne ihn mir dann zu Hause ansehen. Nach 2 oder 3 Wochen rief sie mich an und teilte mir mit, dass sie nun den Chlin-Check bekommen hat und dass das Ergebnis super aussehen würde. Sie fragte mich auch, ob sie die Schienen nun gleich bestellen könne. Es sind 64 Schienenpaare. Die Behandlung dauert 2 Jahre und 4 Monate. Ich wollte aber zuerst das Video ansehen und bat sie, mir dieses per Mail zu senden. Doch auf einmal ging das nicht mehr. Sie meinte, sie könne mir nur eine Abbildung des Endergebnisses senden – was sie dann auch tat. Ich stimmte der Bestellung der Schienen zu, war aber doch etwas verwundert, warum ich nicht den ganzen Chlin-Check bekam.
Clin Check ist ein Programm der Firma Invisalign, mit dem man sich den Behandlungsablauf ansehen kann, dazu muss man aber das Programm am Rechner installiert haben, sprich man kann sich nur als Lizenznehmer dieses “Video” ansehen.
Ich muss sagen, das Ergebnis sah wirklich super aus. Ich war begeistert. Aus meiner Klasse-III-Verzahnung wurde eine Klasse-I-Verzahnung. Ich konnte fast nicht glauben, dass dies bei mir möglich war. Zumal mit Invisalign ja nur die Zähne und nicht die Kieferstellung korrigiert werden können. Im Anhang befinden sich die Abbildungen vom Chlin-Check, die ich von meiner Kieferorthopädin bekommen habe (3 Bilder vor und 3 Bilder nach der Behandlung).
Der Clin Check ist nur ein Plan, eine Möglichkeit, keine endgültige Tatsache.
Nachdem ich die Abbildungen genauer ansah, bemerkte ich, dass, um dieses Ergebnis zu erreichen, vor allem die Zähne des Unterkiefers nach hinten gezogen wurden. Im Oberkiefer geschah nicht so viel. Ich rief sie dann an und fragte, ob im Oberkiefer nicht etwas mehr Bewegung nach vorne möglich wäre. Dies wäre in meinem Fall, wie schon erwähnt, wichtig, damit die Oberlippe etwas nach vorne kommt. Die Behandlung sollte nicht nur meinen Biss verbessern. Es ist mir auch wichtig, dass, wenn möglich, dadurch mein Gesichtsprofil etwas verbessert wird.
Es wird zwar häufig behauptet, dass das Gesichtsprofil verändert wird, es wird aber wenn dann nur “unterstützt”, nicht verändert. Bedenken Sie einmal, wenn man einen Zahn 1 mm bewegt, dann ist das schon recht viel, was ändert sich da an den Weichteilen? – sehr wenig …
Außerdem müssten dann vielleicht die unteren Zähne nicht so weit nach hinten gedrückt und somit weniger beschliffen werden. Dann wollte ich noch wissen, welche Zähne und wieviel beschliffen wird. Ich wusste dies ja alles nicht, weil ich das Video vom Chlin-Check nie gesehen habe und die genaue Behandlung somit nicht mit mir besprochen wurde. Ich sah nur das Ergbnis, aber welche Behandlungsschritte dafür nötig waren, wusste ich nicht.
Meine Kieferorthopädin war dann aufeinmal sehr unhöflich. Sie meinte, sie hätte keine Lust mir genau zu erklären, wieviele Zentelmillimeter an welchem Zahn beschliffen wird, oder wieviele mm die Zähne des Oberkiefers nach vorne und die Unterkieferzähne nach hinten gezogen werden. Für mich waren das aber sehr wichtige Fragen. Sie hat mir keine meiner Fragen beantwortet. Sie hat nur gesagt, dass wir das alles bei unserem nächsten Termin genau besprechen, außerdem sei ich ohnehin ein Grenzfall und ich könne die Behandlung ja abbrechen. Die bis dahin entstandenen Kosten (Laborkosten, Chlin-Check) hätte ich natürlich bezahlen müssen. Hätte ich allerdings den ganzen Chlin-Check gesehen, dann hätten sich diese Fragen alle erübrigt. Nachdem die Kieferorthopädin so unhöflich war, war ich aufeinmal sehr unsicher und … ich entschuldigte mich sogar bei ihr, für meine Fragen. Ich bereue jetzt meine erniedrigende Reaktion.
Ein Fehler wird erst zu einem Fehler, wenn man ihn nicht korrigiert. Sie haben ihn korrigiert, denn Sie haben was gelernt, bereuen, oder wütend sein bringt nichts, freuen Sie sich, dass Sie eine neue Erkenntnis gewonnen haben!
Aber sie hat mich richtig mundtot gemacht. Ich habe dann nichts mehr gefragt. Das war ein großer Fehler. Ich hätte einfach auf eine genaue Auskunft bestehen sollen. Hab ich denn als Patient nicht das Recht zu erfahren, wie eine Behandlung abläuft und was alles gemacht werden muss, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen? Ich bezahle ja schließlich für diese Behandlung – und nicht gerade wenig. Außerdem nehme ich auch noch einen ziemlich langen Anfahrtsweg (über 2 Stunden) in Kauf.
Nach einigen Wochen waren dann die Schienen da und ich hatte einen weiteren Termin. Als ich in den Behandlungraum kam, war die Kieferorthopädin nicht da, nur eine sehr junge Assistentin. Ich bekam gleich 2 riesengroße Plastikschablonen in den Mund links und rechts eingehängt. Wahrscheinlich damit ich keine Fragen mehr stellen konnte. Ich hatte das Gefühl meine Lippen platzen gleich. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich vorher noch meine Lippen eingecremt.
Die Assistentin hatte einen Plan auf dem meine Zähne abgebildet waren. Auf den meisten Zähnen war ein blauer Balken. Die Assistentin sagte etwas von Attachment. Das habe ich vorher noch nie gehört. Ich wusste nicht, was das ist.
Um die Bewegungen der Zähne mit den Schienen besser steuern zu können, kommen auf die Zähne kleine Kunststoff Retentionen, diese werden nach erfolgter Therapie entfernt.
Dann hörte ich noch etwas von bekleben. Jetzt hatte ich das erste mal eine böse Vorahnung was jetzt kommt. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben. Ich war wie gelähmt und kam mir total ausgeliefert und hilflos vor. Meine Zähne wurden also beklebt. Genau das wollte ich ja nicht. Deshalb habe ich mich doch für die Schiene entschieden. Ich war bis dahin fest davon überzeugt, dass ich nur die Schienen brauche und einige Zähne im UK beschliffen werden müssen. Ich muss dazu noch sagen, dass ich ziemlich lange Zahnhälse (nicht entzündet) habe und ich nun nicht auch noch meinen Zahnschmelz beschädigen wollte. Dann fing die junge Assistentin mit der Behandlung an und ich ließ alles über mich ergehen, gegen meinen Willen. Insgesamt wurden 15 Zähne beklebt, manche sogar mit 2 Attachments. Die Assistentin hatte dies alleine gemacht und war, wie mir schien, sehr unsicher. Die Kieferorthopädin war nur kurz einmal da und hat bei einer Arbeit etwas geholfen und zu mir gesagt, dass ich danach noch die Möglichkeit habe, Fragen zu stellen. Es wäre aber besser gewesen, wenn ich diese Möglichkeit vorher gehabt hätte.
Die Attachments können Problemlos wieder entfernt werden, keine Sorge, ohne Substanzverlust. Wichtiger ist, dass Sie nächstemal sich nicht überrumpeln lassen, in Ruhe alles bereden, auch nicht aggressiv!
Aber nochmals, meine größte Sorge sind die Attachments. Lassen diese sich ohne Schmelzschaden entfernen?
Ja mit einem speziellen Bohrer …
Wäre in meinem Fall eine Behandlung mit Invisalign ohne diese Attachments auch möglich gewesen?
Die Attachments sind nichts schlimmes, ich habe selber Invisalign und teilweise 4 Attachments pro Zahn …
Ich war der Meinung, dass sich diese Erhebungen immer in den Schienen befinden und sich diese von Schiene zu Schiene ändern, um das gewünschte Ziel zu erreichen. Sind diese Attachments denn unbedingt notwenig, oder nur eine Geldmacherei?
Wieso Geldmacherei? Die Attachments sind ja in der Aligner Therapie inkludiert, die Zahlen Sie nicht extra … wie gesagt, keine Sorge, die Attachments gehören zu Invisalign, wie der Kuchen zum Kaffee …
Bleiben Sie nun entspannt, Sie machen das sehr gut, Sie reden über Ihre Bedenken, nun einfach noch den Mut aufbringen und normal mit der Behandlerin reden, wobei die Attachments nicht weiter schlimm sind … wichtig ist, dass Sie sich nicht mehr überrumpeln lassen, egal was kommt.
[B]wir kommunizierten ein wenig per Mail – hier die letzte Mail:[/B]
ja, ich verstehe schon, dass Sie keine Ferndiagnose stellen können. Es ist nur so, dass ich mittlerweile total unsicher bin, was die Behandlung betrifft – deshalb auch meine vielen Fragen. Mein Vertrauen in manche Ärzte und ihre Behandlungsmethoden wird immer weniger
Kieferorthopäden gibt es in meiner Umgebung viele, aber wie soll ich wissen, ob diese wirklich gut sind. Ich war ja schon bei mehreren. Unter anderem auch bei einer ganzheitlichen Kieferorthopädin ganz in meiner Nähe. Ich war bei ihr auch in Behandlung und trug einige Monate eine Crozat-Spange im Oberkiefer. Doch durch diese Spange wanderten meine Backenzähne noch weiter nach hinten und ich bekam im Seitenzahnbereich große Lücken und einen seitlich teilweise offenen Biss. Die Backenzähne berührten sich beim Kauen gar nicht mehr. Als die Kieferorthopädin dann sah, dass der Biss sich so verschlechtert hat, hat sie die Behandlung einfach abgebrochen. Nach einiger Zeit waren die Zähne dann fast wieder an der ursprüngliche Position – aber eben nur fast. Crozat-Spangen sind sicher nicht schlecht, das Problem lag wohl eher an der Ärztin, die mit dieser Art von Spange wenig Erfahrung hatte.
Nach dieser Behandlung wollte ich einige Zeit nichts mehr wissen von einer kieferorthopädischen Behandlung. Doch die Lösung des Problems war das nicht. Immer wieder suchte ich im Internet mögliche Behandler und Behandlungsmethoden. Das Thema ließ mich einfach nicht los. An die dabei investierte Zeit darf ich gar nicht denken. Ich habe dann noch einmal eine Behandlung angefangen. Wieder bei einem ganzheitlichen Zahnarzt, weil ich doch eine “sanfte Lösung” meines Problemes suchte. Ich nahm wieder einen ziemlich langen Anfahrtsweg in Kauf. Dieser Kieferorthopäde erklärte mir, dass nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen der Kieferknochen durch kleine Druckimpulse gedeht und gestreckt werden könne. Der einzige Unterschied sei, dass die Behandlungsdauer bei Erwachsenen etwas länger sei – bei mir ca. 2 Jahre. Er versprach mir sogar, dass er meinen Fall ganz sicher korrigieren könne. Außerdem müsse ich in dieser Behandlungszeit nur 2 – 3 mal in seine Praxis zur Kontrolle kommen. Das hörte sich alles wirklich sehr gut an. Ich fing mit der Behandlung an. Über ein Jahr trug ich einen “Aktivator Soulet Besombes”, machte die vom Zahnarzt vorgeschlagene Padovantherapie und Heileurythmie. Doch innerhalb des ersten Jahres hat sich an meiner Situation nichts geändert. Der Biss wurde weder besser noch schlechter. Es passierte einfach gar nichts.
Ich bin, was dieses Thema betrifft, ein gebranntes Kind und habe mir vorgenommen, falls ich noch einmal eine Behandlung anfange, mich vorher besser zu informieren… Obwohl, kann man sich denn überhaupt “besser” informieren? Wie soll das gehen? Auch wenn ich bei mehreren Kieferorthopäden ein Erstgespräch habe, ist es für einen Laien, wie mich, sehr schwierig die richtige Entscheidung zu treffen. Ich war auch bei den beiden anderen Ärzten am Anfang immer der Meinung, dass ich jetzt die richtige Entscheidung getroffen habe. Wie sich das aber dann alles weiterentwickelt, weiß leider keiner.
Ich möchte jetzt einfach nicht wieder etwas Falsches machen – nicht wieder in eine Behandlung hineinschlittern, bei der ich nicht weiß, wohin die Reise geht und die eventuell kein oder nur ein schlechtes Ergebnis bringt. Aber alles so sein lassen, wie es jetzt ist, kann ich auch nicht. Es handelt sich ja nicht nur um ein paar schief stehende Zähne, sondern um eine Kieferfehlstellung.
Ich möchte endlich eine Behandlung finden, die für meinen Fall geeignet ist, die ein gutes Ergebnis bringt und bei der auch ich ein gutes Gefühl habe. Aber vielleicht ist das gar nicht möglich und ich erwarte da einfach zuviel.
Ich merke langsam, wie mir diese ganze Sache an die Substanz geht. Ich denke die ganze Zeit darüber nach, lese viel im Internet über die verschiedensten Behandlungsmethoden. Ich investiere viel Zeit, die ich eigentlich gar nicht habe …
Ich lebe jetzt so etwas neben meinem Leben her. Und das möchte ich eigentlich nicht … ja, das nur so zu mir und meiner jetzigen, nicht ganz einfachen Situation.
Ich möchte Sie nun auch nicht mehr länger mit meinem Fall belästigen.
Drei Fragen hätte ich aber noch. Ich habe im Internet über Unterkiefereinstellung bzw. Bisseinstellung (CMD) gelesen. Kann man die Position des Unterkiefers im Erwachsenenalter noch verändern?
Haben Sie schon einmal einen Kopfbiss (skelettal) im Erwachsenenalter erfolgreich behandelt (ohne OP), oder kennen vielleicht Fälle, die erfolgreich behandelt wurden?
Ist es nach dem heutigen Wissensstand überhaupt möglich eine Progenie im Erwachsenenalter zu korrigieren – ohne diese schreckliche Knochensägerei?
Ich erzähle Ihnen nun einen Vorfall, der mir heute in der Ordination widerfahren ist. Eine Patientin die seit 2010 bei uns in Behandlung ist, wurde im Jahr 2010 von einer Kollegin behandelt, von der ich mich aufgrund Unzufriedenheit bezüglich der Qualität der Arbeiten, trennte. Heute hätte sie ein Keramikinlay bekommen sollen und wie immer fragte ich am Anfang der Behandlung, was gemacht werden soll. Mit dieser Frage versuche ich den Patienten dorthin zu früheren, dass er sich selber um seinen Körper kümmert. Jedoch löste diese Frage noch mehr Unbehagen aus, da die Patientin nun viele verschiedene Meinungen gehört hatte. Zu allem Unglück hatte ich auch noch ein falsches Röntgenbild offen und ein Wort ergab das andere und die Unsicherheit wurde immer größer. Schließlich gingen wir die Krankengeschichte miteinander durch und konnten die Dinge klären, unter anderem auch die unterschiedlichen Aussagen, die eigentlich keine unterschiedlichen Aussagen sondern nur falsche Interpretationen waren. Als Gutschein gab ich der Patientin eine Mundhygiene und alles war wieder gut. Überall wo gearbeitet wird können Missverständnisse entstehen, wichtig ist aber das beide Seiten an einer Lösung interessiert sind. Die Patientin war am Anfang leicht aggressiv, ich versuchte sie aufzufangen, denn ich verstehe wie es einem geht, der sich hilflos fühlt. Vielleicht ist ihr Behandlerinnen ebenfalls hilflos was die Arzt Patienten Kommunikation anbelangt, versuchen Sie sie mit positiver Energie aufzufangen. Wenn Ihnen das nicht gelingt, dann müssen sie eben weiter suchen. Von ganzheitlichen Behandlungen halte ich nicht viel, denn ich verstehe nicht was das eigentlich heißen soll. Dazu finden Sie ein Video Homöoopathie: Geldmache oder sinnvoll? – YouTubeB]. Es gibt keine sanfte, oder harte Lösung ihres Problems, sondern einfach nur eine Lösung und diese zu erreichen kann manchmal steinig sein. Viele dieser Geräte diese nennen, sind aus kieferorthopädische Sicht sinnlos, werden aber dennoch aufgrund Verrechnungskonten durchgeführt, der Zusatz ganzheitlich dient dann nur als Verkaufsargument.
Bezüglich dem Kiefergelenk finden Sie auf unserem YouTube Kanal einige Videos Videos zum Kiefergelenk und dem richtigen Biss – YouTubeB]
Eine Knochensägerei ist nicht schrecklich sondern eben eine mögliche Therapieform, diese bei Ihnen sinnvoll ist oder nicht kann ich eben so nicht sagen. Sehen Sie sich einmal diese Videos in Ruhe an und ich hoffe das sich so in ihrer Umgebung dem passenden Behandler finden.