Lieber DDr Belsky,
Ich danke für Ihre bisherigen Ratschläge, und möchte Sie nochmals um Rat fragen. Dienstag Abend ging meine 6 1/2 jährige Tochter mit ihrem Papa zum Zahnartzt, um eine defekte Füllung an einem Zahn zu ersetzen, an dem auch Karies sich wieder verbreitet hatte. Als sie mir Mittwoch ihren Zahn zeigte, war ich erstaunt, zu sehen, dasz es eine Metallfüllung war – also Amalgam. Ich selber habe in den letzen 35 Jahren kein Amalgam zu sehen bekommen und war überzeugt, dasz dieses Material aus der Zahnartztpraxis verschwunden war. Also für mich unangenehme Überraschung, und für den Papa, der sich auch gar nicht bewuszt war, dasz seiner Tochter eine Amalgamfüllung verpaszt worden war, genauso.
Donnerstag zeigte mir meine Tochter wieder ihren Zahn. Jetzt ist das eine subjektive Bewertung, aber mir schien, dasz die Form sich verändert hatte. Weniger subjektiv ist meine Bemerkung, dasz der Zahn leicht gräulich verschmiert erscheint. Also meine Frage: wie lange braucht Amalgam um sich zu verhärten?
Ich danke im Voraus für Ihre Bemerkungen und wünsche Ihnen ein schönes Wochendene!
Sehr liebe Stanislava!
Gesundheitschäden betreffen zum Beispiel Störungen der Nierenfunktion (das ist auch bei kleinen Dosen unumstritten) und diverse neurologische Störungen (das Magazin Neurotoxocology and Teratology hat zum beispiel gerade eine Studie über adverse Effekte von Amalgam (also durchaus bei kleinen Dosen von QS) auf Sicht, Lernfähigkeit, Gedächtnis von Kindern von 8 bis 12 publiziert – siehe hier: Modification of neurobehavioral effects of mercury by genetic polymorphisms of metallothionein in children).
Immer wieder erkläre ich im Forum, auf checkdent, auf dentalnews und anderen Seiten, dass die meisten dieser Studien für die Fisch sind. Bleiben Sie bei dem was ist … nach dieser Studie müßten ZA vorwiegend an diesen Erkrankungen leiden … das tun sie aber nicht.
Das ist konkreter, als eine Antizipierung auf ein langes Leben (auch bei Zahnärzten habe ich nie über deren Lebenserwartung gehört, man hört nur ständig, dasz dieser Beruf die höchsten Depressionsquoten mit sich trägt).
Die höchste Selbstmordrate liegt bei Anästhesisten unter Ärzten – jetzt könnte man sagen, die sind am depressivsten – man könnte aber auch sagen, die sitzen an der Quelle (also an den Medikamenten) – die Wahrheit ist komplexer, genauso wie bei den Zahnärzten. Wieso Zahnärzte depressiv sind hat mit was anderem zu tun …
Noch ein kleiner Punkt: ich gehe von dem Standpunkt aus, dass Meinungen immer Urteile sind – egal, ob sie von einer informierten oder uninformierten Person stammen.
Ich versuche nicht über Meinungen zu reden, sondern über “was ist”
Deszhalb habe ich meine Meinung als Laie erwähnt (und sie so relativiert). Sonst müszten sich Fachspezialisten ja immer einig sein – glücklicher weise sind sie das nicht, sonnst gäbe es nirgends konstruktive Diskussionen, Forschung und Fortschritt!
Würden wir alle über “was ist reden”, dann wären wir alle einer Meinung, leider machen das nicht einmal Menschen in der Wissenschaft …