Guten Morgen,
mir wurde am 05.05. ein Weisheitzahn entfernt. Nach der Op war ich jetzt schon 3mal beim Zahnarzt (2x bei dem operierenden Arzt und 1x beim Notfall Zahnarzt am Wochenden) wegen unerträglicher Schmerzen. Mein Zahnarzt hat am Montag gesagt, dass die Schmerzen davon kommen, dass sich kein Koagel gebildet hat und dadurch das Loch noch komplett offen ist. Er hat mir dann gesagt, dass das wahrscheinlich passiert ist, als ich gespült habe. Ich hab allerdings erst am Freitag 09.05. ganz leicht gespült mit Chlorhexamed, weil ich einen unerträglichen Geschmack/Gestank im Mund hatte. Ausserdem hat mir die Notärztin noch ein Antibiotikum gegeben, weil ich kaum schlucken konnte und sie hat nichts davon gesagt, dass das Loch noch nicht angefangen hat sich “abzudichten”. Sie meinte, dass der Backenzahn (angegriffenen Wurzelspitzen) davor wahrscheinlich die Ursache für meinen anfänglichen Schmerzen war, aufgrundessen dann der Weisheitszahn gezogen wurde. Meine Frage dazu ist jetzt: wie lange dauert es bis so ein Loch ohne Koagel sich schließt und wie hätte ichd as vermeiden können?
Ich hoffe, dass ich nicht zu ausschweifend meine Geschichte erzählt habe? Über eine Antwort würde ichmich freuen.
Gruss Sebastian
Sehr lieber Sebastian!
Unsere Wünsche, Nöte und Freuden sind nie ausschweifend … 🙂
Gerade gestern hatte ich einen Patienten, dem ich die Weisheitszähne vor einigen Wochen entfernt habe. Er kam damals nach ein paar Tagen nach der OP wieder mit einer Schwellung und einer Entzündung zu mir.
Ich vermutete damals, dass die wiederkehrende Schwellung aufgrund der ungünstigen Stellung des 7ers (sowohl sein 8er als auch sein 7er waren/sind retiniert – der 7er nur zum Teil) auftraf. Da ich immer die Zähne nach der RZE auf Vollständigkeit prüfe, schloss ich einen Wurzelrest als Ursache für seine Schwellung aus und sagte ihm meine Vermutung bez. der tiefen Tasche des 7ers als Ursache für die wiederkehrende Schwellung. Ich empfahl die Entfernung des 7ers.
Die Schwellung ging nach einigen Tagen zurück – kam aber wieder, der Patient ging wo anders hin und es wurde ein Röntgen gemacht – nichts gefunden und die Wunde nur angefrischt.
Die Schwellung verging – und kam wieder, der Patient ging wieder wo anders hin, es wurde wieder ein Röntgen gemacht und da ergab sich der Verdacht auf einen Wurzelrest, der sich dann im CT bestätigte. Der Wurzelrest wurde daraufhin von dem Kollegen entfernt und gestern war der Patient wieder bei mir, um die Geschichte mit mir zu besprechen.
Ich hätte ein Röntgen machen sollen, machte keines, da es von den Kassen nicht bezahlt wird und ich dem Patienten keine Kosten verursachen wollte – zudem schloss ich den Wurzelrest a priori aus. Ich glaube heute noch immer es ist die Lage des 7ers und die Schwellung wird wieder kommen, denn viele Menschen haben Wurzelreste irgendwo – Wurzelreste machen normalerweise keine Abszesse – trotzdem hätte ich ihn entfernt, wenn ich es gewußt hätte, denn möglich ist immer alles …
[B]Wieso schreibe ich Ihnen das alles? Einerseits damit Sie sehen, dass man reden muss – leider wird das nicht “belohnt” im Sinne des Geldsystems … und zudem …[/B]
… in der Medizin ist nichts unmöglich und obwohl man sich sicher ist und/oder bemüht ist, können Probleme entstehen, die zum Leid Anderer werden können. In diesem Fall war es gut, dass der Patient hartnäckig blieb und sich verschiedene Röntgenbilder machen ließ – eventuell ist nun so sein Leid zu Ende.
Ich kann Ihnen schwer sagen, was die Ursache bei Ihnen für die Wundheilungsstörung ist (Wurzelrest, große Wunde, unsteriles Arbeiten, nicht einhalten der Verhaltensregeln, …, Kombinationen) – wichtig ist, [B]bleiben Sie dran![/B]
Die Wunde sollte bei Einhalten der Verhaltensregel nach dem 3-4 Tag deutliche Besserungen zeigen, wenn nicht, dann würde ich weiter forschen, was die Ursache sein kann. Sie können gern ein aktuelles OPTG hochladen, dann kann ich Ihnen mehr sagen.