Hallo,

Im Folgenden beziehe ich mich auch Zahn 26.
Zu meiner Person: Alter Anfang 30. Restlicher Zahzustand bis auf ein Goldinlay in Z16 gut (Keine Füllungen o.ä, keine Zahnspange).

Hintergrund:

Im Sommer 2011 wurde der Zahn mit einer Krone versehen. Dabei kam es auch zu einer Revidierung einer früheren Wurzelbehandlung. Das Gold Inlay (welches zu dem Zeitpunkt ca. 15 Jahre alt war) fiel eines Tages heraus. Mit der Krone hatte keinen Kontakpunkt zum Z27, wodurch sich permanent Speisereste ansammelten. Jedoch wurde mir von der Zahnärztin verichert, dass dies normal sei. Laut einem Zahmedizinischen Buch dürfte das nach meinem Laienverständnis retrospektiv jedoch nicht so sein.
Im Sommer 2015 (Juni) kam es zu unterträglichen Schmerzen beim Zahn, sodass die Zahnärztin aufgesucht werden musste. Diese verschrieb Antibiotika (Augmentin). Es wurden keine weiteren Behandlungsschritte eingeleitet oder für notwendig erachtet. Bis auf ein Röntenbild das eine Entzündung an einer (oder mehreren) Wurzeln zeige. Ein Kontrolltermin wurde nicht festgesetzt. Zwischenzeitlich kam es zu einer von mir angestossenen Zahnreinigung. Bei der Zahnpflege zuhause kam es bei Verwendung von Zahnseide manchmal zu leichten Bluten bei Reinigung der Lücke zwischen Z26 und Z27.
Im Jänner 2016 kam es erneut zu Schmerzen. In der Intensität schwächer als im Sommer. Jedoch kam es zu einer sichtbaren Schwellung im Gaumen entlang einer Wurzel. Ebenso war das Zahnfleisch im Spalt zwischen Z26 und Z27 leicht geschwollen.
Neuerlich besuchte ich die Zahnärztin. Diese verschrieb abermals Augmentin, meinte jedoch eine Revision werde notwendig sein. Falls das nicht zum Erfolg führt eine WSR. Da Sie diesen Therapieansatz erst erwähnte durch Nachfragen aufführte (sie meinte zunächst nur Antibiotker werden das Problem nicht lösen) habe ich bei drei weiteren Zahnärzten Zweitmeinungen eingeholt. Dabei stellte jeder durch Röngtenbilder und Sondieren der Taschentiefe eine Para-Endo-Läsion fest. Die Sondierung war bis zu Wurzelspizte möglich (Ich nehme an das sind > 10mm ?). Die Beherdung auf dem 2D Röngten war an 2 Wurzeln zu erkennen. 2 ZA meinten ein Erhalt ist nicht möglich. Der dritte hat ein Volumensröngten angeordnet, jedoch gemeint Prognose ist schlecht. Behandlungsvorschlag war eine Revision mit anschließender Kürettage. Das Volumensröngten zeigte jedoch einen größeren Defekt als das 2D Röngten vermuten ließ. Die Beherdung führte zu einem erheblichen Knochendefekt. Teilweise ist die Knochendecke zwischen Sinus und Mundraum 2mm. Ebenso ist der Knochen zwischen den 3 Wurzeln bereits befallen und teilweise abgebaut. Eine Verbindung zwischen Zahnfleisch und Wurzel war auch gut erkennbar. Dadruch verschlechterte die Prognose sich auf Hoffnungslos.

Meine Fragen:
– Macht es hier ein Erhaltungsversuch Sinn, oder verschlechtert dieser die Prognose für ultima Ratio ein Implantat?
– War die rein medikamentöse Behandlung durch die Zahnärztin im Sommer in Orndung, oder grenzt das eine Unterlassung notwendiger Behandlungsschritte. So wie ich das sehe wäre ein Erhalt im Sommer sicherlich möglich, oder zumindest wahrscheinlicher gewesen.
– Kann ein Endodentologe hier mehr erreichen als ein allgemeiner ZA?

Ich bin für jedes Feedback dankbar.

Belsky Answered question 23. März 2016