Hallo Dr. Belsky,
wie unterscheidet “Zahnarzt” zwischen farbigen “Auflagerungen” (Zahnstein, Verfärbungen), Farbveränderungen im Zahn (dunkle Ränder ganz hinten am Zahnfleischrand der 8er, die sichtbar wurden durch intensivere Zahnpflege verbunden mit Zahnfleischschwund (PSI 0!)) von behandlungsbedürftiger Karies / Zahnhalskaries / Wurzelkaries?
Sie haben einige Fotos im Forum entsprechend beantworten können. Mein Zahnarzt meinte auch an einer Stelle “da ist nichts”. Bei einer anderen hat er ein Röntgenbild gemacht, weil der Zahn dunkel wirkt und meinte dann, da wäre ein kleiner Schatten im Schmelz, aber das lassen wir noch. (Ich fühle mich bei ihm gut aufgehoben!)
Bei meiner Tochter, war mir nach der 01 bei einem Milchzahn beim Fädeln aufgefallen, dass er dunkel schimmert. Beim Röntgen meinte der Zahnarzt dann, ja, da ist tatsächlich Zwischenraum-Karies. (Auf Röntgenbildern sehe ich (interessierter Laie) nur dann was, wenn mir das vorher gesagt wurde.) Nun meinte eine Zahnärztin, da wäre Karies im Milchzahn, aber ich sehe diesmal beim besten Willen nichts auffälliges …
Nachdem ich nach 20 Jahren aus heiterem Himmel sehr kariesaktiv wurde (Ursache vielleicht zu geringer Speichelfluss – ich hätte die schneller die Mundhygiene entsprechend anpassen müssen), reagiere ich – hm – momentan noch etwas überempfindlich auf jede “Farbveränderung” meiner Zähne, will aber nicht meinem Zahnarzt damit auf die Nerven gehen.
Darum eben die Frage an Sie, ob ich das auch erkennen könnte, ob harmlos oder Karies? Welche Kriterien es gibt.
Vielen Dank!
WiederKaries
Hallo Dr. Belsky,
vielen Dank für Ihre Antwort.
Kariesthema gegessen – nun das dachte ich (Jahrgang 1972) 22 Jahre lang auch. Mit 16 las ich, wer mit 17 schon eine Krone braucht, ist mit 40 zahnlos! (12 war abgebrochen.) Mit 20 mussten 17 Zähne versorgt werden (Amalgam hinten, Kunststoff in der Front) … ich habe die Lektion gelernt!!! Bis vor einem Jahr wurde keine Karies mehr gefunden.
Und nun findet der Zahnarzt auf einmal überall eine kleine Karies. Nicht schlimm, nicht viel, inzwischen aber an mehr als der Hälfte meiner 32 Zähne.
Ich versuche seit einem Jahr alles, um es wieder zu stoppen: Sanierung, Ernährung, Mundhygiene, professionelle Mundhygiene. Die DH sagte schon zu Beginn: Sehr gute Mundhygiene. Parodont gesund.
Klar kann ich nicht überall beschwören, dass die Karies neu entstanden ist, aber eine Stelle (Bohrschaden) hatte ich 22 Jahre lang genau beobachtet – vor einem Jahr waren auf einmal im Zahn dunkle Linien zu sehen. Die Fissuren der Weisheitszähne waren sogar noch vor einem halben Jahr völlig unauffällig! Und jetzt sind sie “verfärbt” und der Zahnarzt will eine erweiterte Fissurenversieglung machen. Bei einem hat er das schon versucht – und eine kleine Karies gefunden! Die Flecken neben den neuen Füllungen / Keramik-Inlays sind auch definitiv neu.
Seit Juni 2014 nehme ich Blutdrucktabletten mit zusätzlich entwässerndem Anteil – und hatte nachts Durst. Mitte Januar wurde die Dosis erhöht und ich musste nachts 3-4×2-3 Becher Wasser trinken. Seit März nehme ich den entwässernden Anteil nur noch morgens. Inwieweit dies mein Kariesrisiko erhöht hat und ob es nun wieder ausreichend verringert wurde, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass das mit der Karies wieder aufhören muss! Und dass ich nicht weiß, wie ich das überprüfen kann, ohne abzuwarten, ob weiterhin neue “Löcher” entstehen.
Der Zahnarzt meinte, ich solle mich beruhigen, wenn “mal” was ist, dafür wären sie ja da. Aber ich finde halt es ist ziemlich viel auf einmal aus heiterem Himmel heraus. Wie sehen Sie das? Ist es normal auf einmal überall Karies zu bekommen? Oder muss da die Ursache gefunden und eliminiert werden.
Meine Zähne fühlen sich nach dem Putzen und fädeln glatt an; auch die Färbelösung (die professionelle von Miradent) zeigt direkt nach der MH nichts mehr an … eine Weile nach der MH schon, obwohl ich seit der MH nichts gegessen oder getrunken habe. Inzwischen benutze ich zusätzlich zum Fädeln abends Zwischenraumbürstchen. Der Zahnarzt meinte dazu, ich solle auf meine Papillen aufpassen. Einmal die Woche wende ich Elmex Gelee an. So langsam gehen mir die Ideen aus … Karies entsteht doch nicht durch Gedanken oder durch Zähne putzen!?
(Ja, ich habe mir im Laufe des letzten Jahres vor lauter Panik selbst geschadet und Zahnfleisch weg geputzt, aber weil es nicht aufgehört hat traue ich mich nicht weniger zu putzen oder irgendwas Süßes / gezuckertes zu essen – gut letzteres schadet nicht.)
Kalkarme Ränder sehen weiß aus, oder? Arretierte Karies … geht die einfach langsamer weiter? Wie lässt sie sich dauerhaft stoppen?
Viele andere Faktoren … klingt interessant! Welche denn? (Ich bin ein sehr interessierter Laie!)
Und kann ein Zahnarzt eigentlich nach der Behandlung sicher sagen, ob es aktive Karies war oder nicht? Und erkennt ein Zahnarzt mit Erfahrung (> 10 Jahre eigene Praxis), ob erweiterte Fissurenversieglung ausreicht oder ob eine Füllung gemacht werden muss?
Vielen Dank!
WiederKaries