Sehr geehrtes Denta beauté Team
S.g. Herr AdministratorBelsky,

Im Beitrag auf http://www.denta-beaute.at/zahnforum/ddr-belsky/2484-zirkonunvertraeglichkeit.htmlvom 2011 wurde unter dem Rubrik Zirkonunverträglichkeit auch das Thema Titanunverträglichkeit und die Eignung des LTT Tests für die Bestimmung u.a. einer Metallunverträglichkeit behandelt.

Ich möchte hier im Forum höflichst fragen, wie der Titanstimulationstest für die Fragestellung einer Unverträglichkeit gegen Titan derzeit zu betrachten ist. Mein Befund ist derzeit positive mit folgenden Werten:
TNF-α 198 pg/ml Referenz <40.0
IL-1β. 1294 pg/ml mit Referenz <30.0
Somit habe ich ein erhöhtes Risiko für ein Titan-assoziiertes Entzündungsgeschehen / Implantatverlust.

Ich habe seit März 2016 3 Titanimplantate OK-Links , welche angeblich schon problemlos eingeheilt sind. Diese sind jedoch noch nicht aufgebaut bzw. belastet. Im September 2016 sollen 3 weitere Titanimplantate OK-R eingesetzt werden.

In einem Internetartikel "NHK-Zahnimplantate-aus-Titan-Lechner-08-01" ist zu lesen, dass
a) Der Tumornekrose-Faktor alpha (TNF-alpha) ist ein proinflammatorisches Zytokin. Es steht am Anfang nahezu jeder Immunantwort. TNF-alpha spielt eine Schlüsselrolle in Hinsicht auf die Pathogenese von vielen chronisch-entzündlichen Erkrankungen.

b) Interleukin 6 (Il-6) wird von Makrophagen, Fibroblasten, Knochenmarkzellen, Gefäßendothel und einigen T-Zellen sowie von Antigenen, Mitogenen und Endotoxinen stimulierten B-Zellen gebildet. •

Weiters, "eine rein mechanistisch orientierte Beurteilung für Titanimplantate ist wissenschaftlich nicht hinreichend. Bildgebende Untersuchungsmethoden wie Röntgen zeigen nicht die über Mediatoren (Zytokine, Interleukine) ablaufenden biochemischen Steuerungsprozesse, die Titanimplantate hervorrufen können. Folglich muss die Bewertung und Indikationsstellung von titangetragenen Implantaten auch unter systemisch-vernetzten Gesichtspunkten gesehen werden, unter denen das Interesse an der Pathologie der Zelle vom Interesse an der Steuerung der Zelle abgelöst werden sollte. Wird dies vergessen, können fatale systemisch-immunologische Folgen für den Implantatträger auftreten, die ihrerseits auch noch vom Erfolgsgefühl eines „festsitzenden Gebisses“ verdeckt werden.

Nun habe ich Angst von den möglichen "fatale systemisch-immunologische Folgen" welche Beispielweise beinhaltet:

• TNF-alpha zeigt zentralnervöse Effekte und induziert im Gehirn Fatigue, Anorexie und Fieber.
• TNF-alpha stimuliert die Produktion von Stickoxyden.
• In der modernen Rheumatherapie wird ein erhöhter TNF-alpha- Spiegel als ursächlich für die Rheumaentstehung diskutiert.
• Interleukin 6 scheint eine wichtige Rolle im Knochenmetabolismus über die Induktion der Osteoklastenaktivität und Osteoklastenbildung zu spielen.
• Erhöhte Ausschüttung von Interleukin 6 ist bei Typ-1-Diabetes gefunden worden sowie bei entzündlichen Schilddrüsenerkrankungen, systemischer Sklerose, rheumatoider Arthritis und verschiedene Pilzerkarankungen
• Interleukin 6 kann die Mehrung von Krebszellen über Wechselwirkungen mit Zelladhäsion und Beweglichkeit, Thrombopoese und tumorspezifische Antigen-Ausbildung beeinflussen.

Was tun? Wie relevant sind die Stimulationstestergebnisse als Nachweis einer Unverträglichkeit/Risiko eines Titan-assoziiertes Entzündungsgeschehen?
Soll ich nun doch das Einsetzen weiterer Implantate lieber lassen bzw.die bereits vorhandenen Implantate entfernen lassen?

Danke
HundNNNN

Belsky Answered question 23. August 2016