Hallo Herr Belsky,

auch wenn es vielleicht unrealistisch ist, ist mein gesundheitliches Ziel schmerzfrei zu sein.

Was sind die erfolgreichsten Ihnen bekannten Fälle? Was haben diese Personen getan um schmerzfrei zu sein?
Was meinen Sie ist die richtige Therapie für mich?

Ich schreibe Ihnen im Folgenden einfach mal meine “Krankheitsgeschichte” auf:

Die Schmerzen haben 2010 (erste Jahreshälfte) im Anschluss an eine Kariesbehandlung, die beidseitig an Ober- und Unterkiefer an 7 von 8 Backenzähnen vorgenommen wurde, begonnen. Zu dieser Zeit war ich gerade aus dem Auslandssemester zurückgekehrt, habe meine Bachelorarbeit geschrieben und war nicht in einer Beziehung.

In den letzten 7 Jahren habe die Diagnosen: atypischer Gesichtsschmerz und persistierender idiopathischer Gesichtsschmerz erhalten.

Zunächst dachte ich, es sei der Kiefer oder die Zähne (linke Seite) die weh tuen. Seitdem hat sich der Schmerz ausgedehnt und befindet sich zeitweilig an unterschiedlichen Stellen. Vom Kiefer wanderte er primär zum Ohr, zum Auge und in die Zunge. Wenn die Zunge in den Schmerz einbegriffen ist, ist der Scherz zumeist erhöht. Ab ca. 2016 ist ausgehend von der Schläfe bis hin zum Hinterkopf und von Stirn bis Hinterkopf ebenfalls ein brennender Schmerz entstanden. In der rechten Wange und minimal in der Zunge (Auge und Ohr sind nicht betroffen) verspüre ich eine Art Muskelkater. Die Rechte Seite ist primär seit mehreren NSM Behandlung (2017) aufgetreten.

Ganz besonders stark waren die Schmerzen ebenfalls nach einer Funktionsanalyse bei einem „CMD Spezialisten“. Danach waren die Schmerzen heftig ein paar Tage auf der rechten Seite, danach wieder auf der linken Seite. Er hat meinen Kiefer „mit Kraft“ nach links und rechts gedrückt und wollte damit sehen ob dies schmerzhaft ist. Es war nicht in dem Moment selber schmerzhaft, aber bereits kurz darauf wurden die Schmerzen sehr heftig und mein ganzer Kopf hat gesurrt. Ebenfalls das drehen meines Kopfes (Orthopäde) hat dazu geführt, dass der Schmerz erneut ausgelöst wurde. In den ersten Jahren konnte eine Manualtherapeutin (lediglich eine einzige hat dies geschafft), die Rücken, Nacken, Hals und Gesicht behandelt hat, Scherzen wegbekommen. Durch o.g. äußere Einflüsse sowie ebenfalls Reiten, sind die Gesichtsschmerzen immer wiedergekommen.

Im Jahr 2016 wurde (nachdem mir fast der bereits um die hälfte abgeschliffene Frontzahn gezogen wurde), von einem Endontologen mein Frontzahn gerettet und mir empfohlen, noch einem zum Kieferchirurgen zu gehen, da mein Oberkiefer verändert aussah. Der Kieferchirurg stellte eine 30 x 9 x 4 mm große Zyste fest, die von meinem Frontzahn ausging. Mit diesem Wissen lässt die Rundaufnahme meines Kiefers aus 2010 vermuten, dass die Zyste bereits zu diesem Zeitpunkt bestand.

Ende 2015, noch bevor die Zyste entdeckt wurde, habe ich aufgrund starker Schmerzen angefangen Medikamente zu nehmen (Manualtherapie war ohne Erfolg), zunächst Amitryptelin und Gabapentin. Von Gabapentin habe ich die Höchstdosis ohne deutliche Besserung genommen. Eine andere Schmerztherapeutin hat glücklicherweise auf Pregabalin, Syneudon und Escitalopram zusammen mit Muskelrelaxantien umgestellt. Dies war m.E. die richtige Entscheidung, da mir ohne die Medikamente die Arztbesuche im Zusammenhang bzw. vor der Entfernung der Zyste äußerst schwer gefallen wären.

Bis heute kann ich kaum feste Nahrung zu mir nehmen. D.h. keinen Salat, keine rohen Äpfel, kein bissfestes Gemüse, kein Fleisch und ebenfalls nur weichen Fisch. Auch auf laute Geräusche reagiere ich sehr empfindlich. Nach links gucken, insbesondere den Hals nach links drehen verstärkt den Schmerz ebenfalls. Zudem ist der Schmerz mit der Zeit ebenfalls stressabhängig geworden. Auch zu langer und zu kurzer Schlaf führen zu einer Verschlechterung.

Am besten hilft mir absolute Ablenkung und Verdrängung.
Alle Untersuchungen waren ohne Befund. Ich habe von allen Fachrichtungen mindestens einen Arzt aufgesucht, war bei Osteopathen, Kinesiologen, und Heilpraktikern und einer Heilerin. Schienen helfen ebenfalls nicht und Verschlimmern eher.

Kürzlich habe ich meine Zähne etwas einschleifen lassen. Ich hatte mir zusammengereimt, dass die Schmerzen aufgrund der Veränderung der Zähne in 2010 entstanden sind und somit durch einen besseren Biss wieder gehen. Stattdessen sind sie allerdings schlechter geworden.

Nach der Entfernung der Zyste sehe ich gesünder aus und fühlte mich in 2017 sehr energetisch. Privat ist alles fantastisch, ich meinen Mann kennengelernt und wir haben 2017 geheiratet und führen eine tolle Beziehung. Er unterstützt und berät mich und gibt mir großen Halt. Ich habe einen tollen Job, der mir Spaß macht und viele Zukunftspläne.

In der nächsten Zeit möcht ich/möchten wir sehr gerne Kinder bekommen. Das heißt ich möchte unbedingt die Medikamente absetzten, was etwas problematisch ist, da die Schmerzen wie gesagt, gerade stärker sind und ich dadurch verunsichert bin.

Belsky Answered question 16. Februar 2018