Hallo Herr Dr. Belsky,
Mitte Mai ist mir beim Flossen die Krone an 21 abgegangen. Die Krone wurde vor 13 Jahren angefertigt, ich hatte seither keinerlei Probleme. Der Zahn schmerzte auch ohne Krone nicht, sie ließ sich wieder draufstecken und hielt so gut, dass ich erst nach 1,5 Wochen zum Zementieren zum ZA ging. Die Krone hat hinten im unteren Drittel ein Loch, dort war sie nämlich zu hoch und beim Beschleifen entstand das kleine Loch, ca. 1 mm. Der eigene Zahn schloss völlig plan damit ab, sodass ich über die Jahre ganz darauf vergessen hatte.
Auf Nachfrage nach dem Zustand des Zahnes (Karies etc.) sagte der ZA dass alles bestens ist. Der ZA verwendete zum Zementieren eine lila Masse und davon jede Menge, beim Ausspülen nach dem Abkratzen des Zements waren fette Krusten im Ausguss. Das Abkratzen verursachte ziemliche Schmerzen im Bereich 21/22, zuhause spülte ich gleich prophylaktisch ein paar Tage mit Chlorhexamed und die anfänglichen Schmerzen gingen auch weg. Mir fiel dann auf, dass das Loch an der Krone nun deutlich zu spüren war, sogar ziemlich tief zu sein schien, was bedeutet, dass die Krone nicht mehr so dicht sitzen kann, quasi nach unten gerutscht ist.
Einige Tage nach dem Absetzen von Chlorhexamed kamen wieder Schmerzen im Bereich 21/22, die wurden immer stärker, Ausstrahlung in die Nase, Brennen in der Oberlippe, Schmerzempfindlichkeit im Bereich der Zahnwurzeln 21/22, unangenehme Empfindung beim Verschieben der Brille, Ziehen der Oberlippe nach unten, leichte Klopfempfindlichkeit an 21. Ich begann dann wieder mit Chlorhexamed, nach einer Woche fast beschwerdefrei, Chlorhexamed abgesetzt, nach einigen Tagen fing das Spiel von vorne an. Vor 1 Woche war ich beim ZA, der hat am Kronenrand rumgekratzt, mit Ultraschall gereinigt, mit Laser behandelt, eine blutige Geschichte. Seither ist es eher noch schlimmer geworden, heute war ich bei einem anderen ZA (Endotontologe) wegen einer Zweitmeinung.
Der hat ein DVT gemacht, darauf sieht man scheinbar nichts außergewöhnliches. Da die Krone nun offenbar tiefer steht, hat er hinten etwas abgeschliffen – er meinte, das könnte auch Schmerzen verursachen -, in das vorhandene Loch eine Composite-Füllung gemacht. Der Vitalitätstest (mit Wattebausch) hat nur eine leichte Kälteempfindung ergeben, aber offenbar doch genug um zu sagen, dass 21 noch lebt. 22 ist ein überkronter Zahn mit WSR.
Meine Frage: Wenn der Zahn nicht mehr so dicht sitzt, d.h. die Fuge zwischen Zahn und Krone nur mit Zement verdeckt ist – kann das die Ursache sein, dass sich dort jetzt Bakterien ansiedeln? Mit der Sonde scheint man nichts zu spüren.
Kann der Zement selbst eine Unverträglichkeit verursachen, bzw. eine Entzündung im Zahn auslösen? Am besten die Krone runter?
Inzwischen scheinen auch die Chlorhexamed Spülungen nicht mehr so recht zu helfen.
Vielen Dank im Voraus für Ihre Tipps
Christine
Hallo Herr Dr. Belsky,
ein update: Ich war heute wieder beim Endotontologen, weil die Beschwerden nicht besser wurden und ich oberhalb der Wurzelspitze von 21, beinahe schon unter dem Nasenflügel eine schmerzhafte Stelle ertastet habe, welche nach dieser Manipulation Schmerzen im gesamten Kiefer, Kopfschmerz ausgelöst hat. Über Zahn 11 ist das nicht zu spüren.
Dazu ist zu sagen, dass aufgrund einer anatomischen Besonderheit die Wurzelspitzen von 21 und 11 nicht im Knochen, sondern im Weichgewebe liegen. Am 3 D Röntgen ist das deutlich zu sehen.
Eine erneute Vitalitätsprüfung hat heute ergeben, dass der Zahn offenbar abgestorben ist. Nächsten Mittwoch habe ich einen Termin für eine Wurzelbehandlung, ca. € 1300,-, Dauer etwa 1,5 h. Zahle ich gerne, wenn danach wieder alles in Ordnung kommt.
Frage: Wieso kann ein bis dahin vitaler Zahn, zumindest war er das noch im November 2018, völlig beschwerdefrei, ohne Karies, nur durch das Einsetzen einer Krone absterben? Kann das der verwendete Zement gewesen sein oder eine Infektion durch das Abkratzen des Zements?
11 war zumindest heute noch vital, kann der über die Entzündung an der Wurzelspitze angesteckt werden (weil die doch im Weichgewebe liegt)?
Danke für Ihre Antwort
Christine