Hallo Herr Belsky,

ich (27, männlich) habe seit Anfang 2019 immer wieder Entzündungen im Körper. Gelenkschmerzen, Hautentzündung. Ich weiß mittlerweile recht sicher, dass es mit dem Kiefer zu tun hat. Komme scheinbar aber nicht so recht von los.

Erste Diagnose damals im Februar: angeblich Borreliose (4 Wochen Antibiotikum hat nichts gebracht). Zudem senorrheisches Ekzem. Trockene Kopfhaut, dadurch wohl Haarausfall. Autoimmun wurde immer wieder ausgeschlossen.

Ernährung umgestellt; wieder regelmäßig meditiert; mehr Zeit für mich. Nach ständigem Auf und Ab kam ich irgendwann zum Thema Zähne. Habe quasi alles durch was es gibt. Viele Füllungen, Weisheitszähne. Zudem wurde mir am vorletzten Backenzahn oben links erst eine Wurzelbehandlung durchgeführt, dann eine Wurzelspitzenresektion (inkl Zyste).

2014 wieder entzündet. Zahn raus. 2015 Kunststoffimplantat mit Metallstift rein. Aufnahmen haben gezeigt (Juli 2019), dass die Spitze möglicherweise entzündet war und schon in den Kiefer/Nasennebenhöhlen ging.

Hatte tatsächlich immer mal wieder ein Druckgefühl in der Nase/Nasennebenhöhle. Zudem hier und da mal Druck im oberen Kiefer oder hinterem Kopf/Nacken. Aber nie dran gedacht.

September 2019 dann OP. Habe (rückblickend leider) kein Antibiotikum genommen, um den Magen zu schonen. Wunde hat sich entzündet. Druck auf dem linken Ohr, strahlt auf die Zähne, heiße Wange, gammliger Geschmack, das Immunsystem ist mit Fieber gegen an.

Es legte sich wieder etwas (wohl da dann doch AB?), flackerte dann aber wieder auf und wanderte jetzt über das Gesicht von links nach rechts: Druck auf beiden Ohren, Augäpfeln, Hinterkopf, Kopfweh, Stirn und auch gefühlt unter den Backenzähnen links und rechts (rechts hatte ich eine Karies, die behandelt wurde).

Also nochmal CRT beim Zahnarzt. Es wurde links, wo auch mal das Implantat war, eine Verbindung zwischen Kiefer und Nasennebenhöhlen entdeckt (die wohl leicht entzündet war). Das, zusammen mit einer kleinen Schiefstellung der Nasennebenhöhlen, wurde im November 2019 nochmal (unter Vollnarkose) operiert.

Mir ging es dann erstmal besser. Teils wie neu. Wie auf Wolken nach ein paar Wochen. Auch die Gelenkprobleme. Erkannte mich teils kaum wieder. Hatte fast vergessen wie es ist mal nicht mit angezogener Handbremse durch‘s Leben.

Aber vor 2 Wochen ging es langsam wieder los. Druck im linken Ohr und Augapfel, und dann wieder Wandern und dann immer wieder ein irrer Druck auf der Stelle wo das Implantat mal war. Als würde jemand mit einer Zange einen Zahn ziehen. Vor allem links, aber auch rechts.

Und gleichzeitig wieder das typische Gefühl einer Entzündung. Rastlosigkeit, trockene Augen und Mund, Kopfschmerzen und Druck auf Ohren und Nase — und seit gestern erstmals seit Monaten wieder Gelenkprobleme. System wieder kompletter Shutdown. Heiße Wange; das Immunsystem powert an. Schüttelfrost.

Ist es noch ein Ausläufer? Oder hat man doch nicht alles/das Richtige entfernt? Zum einen erinnert es an die Infektion nach der Implantat-Entfernung im September. Zum anderen hatte ich diesen Druck auf der Stirn und teils sogar im Kiefer schon lange vor der Implantats-OP.

Muss ich zum dritten Mal auf den OP-Tisch? Raubt einem echt die Freude. Ich hatte Ihr Video zur Kieferhöhlenentzündung gesehen. Aber glaube es ist echt eher der Kiefer selbst. Ihr Video zu NICO habe ich auch gesehen.

Ich weiß, dass Sie davon nichts halten. Aber was wäre stattdessen möglich? Wieso kommt und geht das vor allem auch immer wieder? Wie kann man an die Ursache ran?

Vielen Dank,

Dennis

jaroslav belsky Answered question 4. Januar 2020