Papierspitzen sind Einmalartikel in der Zahnmedizin und dienen der Trocknung von Wurzelkanälen.

Kommt es z.B. aufgrund Chemikalien, einer tiefen Karies und/oder Überhitzung des Zahnes beim Kronenbeschliff zu einem Absterben des Zahnnerves, dann muss der Zahnnerv entfernt werden, denn ansonsten droht eine Knochenentzündung – mehr dazu im Video Pulpitis. Die Reinigung des Zahnkanals bezeichnet man als Wurzelbehandlung – mehr dazu im gleichnamigen Beitrag. Gegen Ende der Wurzelbehandlung muss der Zahnkanal, bevor er verschlossen wird, gründlich getrocknet werden – dies geschieht mit Papierspitzen. Sie sehen einen Zahn, bei dem der Kanal bereits mit den Wurzelkanalinstrumenten aufgearbeitet wurde. Auch der Spülvorgang ist abgeschlossen, jetzt wird der Kanal mit Papierspitzen getrocknet. Deutlich sieht man, wie sich die Papierspitze ansaugt. Die Papierspitze wird so häufig gewechselt, bis sie sich nicht mehr mit ansaugt, dann ist der Kanal trocken! Die Papierspitze darf also weder feucht, noch blutig werden, denn das würde die Dichtheit der Wurzelfüllung beeinträchtigen. Wenn der Zahnarzt den Kanal nicht gleich sauber – also trocken bekommt, dann rotiert er in der Regel ein Medikament ein und verschließt den Zahn von oben mit einer provisorischen Füllung – in einer Woche probiert es wieder, diesen Vorgang nennt man dann auch WU, das bedeutet „unvollendete Wurzelbehandlung“.