Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
an meinem vor einigen Jahren wurzelbehandelten 16 wurde im Herbst 2008 eine große Zyste festgestellt, welche mir im Zuge einer WSR im Frühjahr 2009 (vorher hatte ich beruflich viele Flugreisen am Programm und konnte daher nicht früher operieren lassen…) von einem Kieferchirugen (nur orthograd, sowohl gaumen- als auch wangenseitig ca. 10 Nähte, Dauer etwa 3/4 Stunde) entfernt wurde.
Er sagte mir gleich, dass es keine Garantie gäbe, dass jetzt der Zahn zur Ruhe kommt und meinte auch, wenn sich nochmals Probleme ergäben, müsse der Zahn extrahiert werden, danach evtl. Implantat oder Brückenlösung.
Leider bemerkte ich im Spätsommer 2009 an der wangenseitigen Operationsstelle eine weisse Eiterfistel, die sich immer wieder entleerte/füllte.
Nun war ich sehr verunsichert, holte ein paar Fremdmeinungen bei anderen ZÄ ein (welche unisono meinnten: Zahn raus) und ging dann doch nochmals zum ursprünglichen Operateur.
Der wollte es nun doch noch einmal mit einer Revision der WSR an der betroffenen Stelle, d.h. an den 2 wangenseitig gelegenen Wurzeln, versuchen und operierte mich also dort nochmals, diesmal retrograd.
Die OP dauerte wieder etwa 1 Stunde und ich hatte den Eindruck, dass er es wirklich sehr genau nahm, allerdings operierte er nach “alter Schule”, d.h., soweit ich es sah ohne Lupenbrille, geschweigedenn Mikroskop…
Erst nachdem ich jetzt vor 2 Monaten an beinahe der selben Stelle wieder den weissen Eiterdippel bemerkte, beschloss ich, nun wieder andere Meinungen einzuholen und verssuchte auch mich so umfassend als möglich mit der Materie zu befassen.
Von einem guten Bekannten bekam ich jetzt einen Arzt empfohlen, der auf Endodontie und Implantologie spezialisier ist und ausschliesslich mit Kofferdam, Oralkamera und Mikroskop arbeitet :-D.
Er hat mich bei meinem Besuch eine Stunde umfassend beraten und fogendes vorgeschlagen:
Extraktion des Zahnes in Teilstücken (durch die 2 WSR ist mein Kieferknochen nicht mehr optimal vorhanden, es könnte also auch zur Eröffnung der Kieferhöhle kommen… Dies wird er mit dem Nasenblastest austesten und im Falle des Falles gleich mit einem Lappen (?) verschliessen:eek:…
Das klingt mir nun doch wieder nach einer komplizierteren Sache und ich habe Bedenken, dass ich nach dieser dann für einige Wochen “bedient” sein und in meiner Bewegungsfreiheit im Alltag eingeschränkt sein würde (habe Kind, Haus, riesengroßen, arbeitsintensiven Garten,… kann mich nicht wirklich schonen jetzt in der Sommerzeit!!).
Da ich seit etwa 2 Jahren unter Gelenksschmerzen (Arme, Hüfte) leide, welche mein Orthopäde als nicht rein orthopädisch (ich habe eine Skoliose in der HWS und LWS seit dem Wachstumsalter…) einordnen konnte, habe ich nun diesen beherdeten Zahn im Verdacht, daran beteiligt zu sein.
Wie schnell sollte ich also nun diesen entfernen lassen, um meine Gesundheit nicht durch ein Zuwarten zu gefährden??
Ich habe mich übrigens als nachfolgende Lösung für eine Brücke aus Zirkonoxyd entschieden, da ein Implantat wenn überhaupt nur nach einem langwierigen Knochenaufbau mit Sinuslift möglich wäre und ich mir das nicht antun möchte…
Die Pfeilerzähne haben schon Füllungen, ich muss also keinen gesunden Zahn “opfern”. Der ZA wird mir die Zähne vor dem Überkronen mit dem Hohlkehlenbeschliff unter dem Mikroskop bearbeiten, es sollte also eine Lösung für viele Jahre sein…
Bitte um eine kurze Antwort, wie dringlich die Beseitigung des Herdes / Zahnes denn nun ist bzw. wie Sie die Sache durchführen würden!
Ich ertappe mich seit Wochen dabei, die Entscheidung bzw. die Terminvereinbarung immer wieder aus Angst hinauszuschieben :???:…
Besten Dank für die Mühe und lieben Gruß aus Niederösterreich,
Gabby
Sehr liebe Bossanova!
Ich mag die Pixies! …
danke für die ausführliche Antwort. Ich werde nun den Arzt noch fragen, welchen der beiden Lappen er machen würde, wenn notwendig… Hoffe nun sehr, dass die Antwort Bichat lautet… bin nun bzgl. Vestibulums verunsichert!? Was kann da passieren?
Nichts … es ist halt nur eleganter und das Vestibulum wird nicht verkleinert … durch den Rehrmann Lappen wird das Vestibulum ein wenig kleiner … aber Millionen Menschen leben damit …
Gegen das Implantat habe ich mich entschieden, als mir gesagt wurde, dass es 1 bis 1,5 Jahre dauern kann, bis nach dem Sinuslift der Knochenaufbau vollzogen ist, und auch dann gäbe es keine Garantie, ob das Implantat auch hält…
Die Zeitangaben sind meiner Meinung nach falsch … im schlechtesten Fall 8 Monate … wenn aber noch ein Zahn da ist, ist ja noch genug Knochen da … sollte also schneller gehen … Garantie gibts nie, auch bei einer Brücke kann viel passieren. Würde einfach einaml zu einem oralen Chirurgen gehen – die Meinung eines Prothetikers haben Sie ja jetzt schon mal gehört 😀
dürfte schon sehr wenig knochen da sein bzw. wurde auch am Röntgen aus der Zeit VOR den 2 WSR festgestellt, dass mein Kieferknochen generell nicht optimal ausgebildet sei!?
Ihr Kieferknochen ist nicht anders als meiner …
Da wie gesagt auch die beiden Pfeilerzähne schon saniert sind und der 17 sogar mit einer suboptimalen Kunststoff-Füllung, welche ursprünglich eine Art Provisorium war (ansonsten habe ich nur wenige”alte” Goldinlays und 2 Porzellankronen – ca. 18 Jahre alt und noch in topzustand) und welche sowieso gegen Gold oder Porzellan getauscht sollte, hab ich mit der Zirkonoxyd-Brücke gleich 3 Fliegen auf einen Schlag…
Ein Argument …
Bezüglich Haltbarkeit ist ja doch auch die Brücke bei optimaler Versorgung dem Implantat nicht unterlegen?? Wie gesagt, würde mit Hohlkehle, Mikroskop,… gemacht werden. Preislich ist es auch etwa gleich, das Implantat wurde mir mit ca. 3.500 inkl. Sinuslift veranschlagt, die Brückenlösung um ca. 3000 Euro (3 Zirkonkronen je 900 und eine spezielle Kompositfüllung -mit Kofferdam gemacht- als Sanierung des 7er Pfeilers…)
Wenn gut gemacht dann nein …
Gerne wüsste ich auch, welche Schmerzmittel für “danach” ich mir besorgen sollte (bei den WSR nahm ich immer Parkemed, half gut) und ob ich diese – wie ich wo gehört habe – evtl. auch schon VOR der Extraktion nehmen soll, damit die Wirkung gleich da ist???
Sie werden nach der Ex keine Schmerzen haben … wenn doch, dann reicht Parkemed …
Wenn der Zahn extrahiert wurde, ist auch hoffentlich der Herd mitentfernt??
Ja …
Kann es nicht sein, dass in der Wunde noch Bakterien überbleiben und überleben (anaerobe B.???) und dann, wenn die Wunde geschlossen ist und die Brücke drauf wieder mal ein Problem auftritt?
Hypothetisch ja … so wie HIV von Moskitos übertragen werden könnte – praktisch nein …
Sollte ich auch Antibiotika nehmen? (Dalacin?)
Muss der Arzt entscheiden, ist aber in der Regel nicht notwendig …
Bin übrigens 45, lebenslange Nichtraucherin und lege sehr viel Wert auf meine Zähne!(Putzen, Zahnseide, Spülen, nichts Süßes…)
Bin 36, Gelegenheitsraucher und lege sehr viel Wert auf meine Gesundheit 😀 …