Giorgo schreibt per mail:

[COLOR=”Blue”]Ich bin verzweifelt, ich suche schon längere Zeit um Rat, finde aber leider keinen!
Ich habe mir im Alter von 12 Jahren meinen linken Schneidezahn ausgeschlagen, welcher mir einige Stunden nach dem Unfall reimplantiert wurde. Mein Zahnarzt garantierte mir damals, dass dieser Zahn in spätestens 10 Jahren ausfallen würde und ich ein Implantat benötigen würde! Mittlerweile bin ich 24 Jahre alt, mein Zahn ist sukkzessive nach “oben gewandert” und die Schrägstellung (1 über 1) wurde immer schlimmer. Eine Begleiterscheinung des sich nach oben verschiebenden Zahnes ist ein permanenter Zahnfleischrückgang, der so weit vorangeschritten ist, dass fast nichts mehr vom Zahnfleisch übrig ist!

Ich habe mir vor ungefähr einem Jahr diesen Zahn begradigen lassen, indem ich auf beide 1er Veneers anbringen habe lassen, vom SELBEN Zahnarzt, der mir garantierte, dass mein Zahn bestimmt noch einige Jahre halten würde, da nur ein Drittel meiner Wurzel “verbraucht” sei. Wie geht das bei einem toten Zahn bitte? Als ich ihm mitteilte, dass ich ein schwer zu beschreibendes Gefühl verspüre, eine Art Schmerz, der aber doch kein richtiger war und es schlussendlich mit den Worten, der Zahn würde “arbeiten” beschrieb, entgegnete er: “Sie spüren den Umbau des Zahnes, die Ankylosierung, das ist normal…” Ist es dann auch normal, dass ich vor 3 Monaten wieder zu ihm hin musste, da sich die Stellung meiner Incisivi änderte und er auf dem linken 1er und dem linken 3er einen Draht anbringen musste, da sie sich sonst noch mehr verschoben hätten? Mein ankylosierter Schneidezahn habe sich nicht verschoben, das ginge nicht, da er starr sei, aber dafür würden sich die umliegenden bewegen, da die Veneers mehr Platz bräuchten, wurde mir erklärt…[/COLOR]

Sehr lieber Giorgo!
Nun meine Interpretation wäre:
Sie hatten einen Unfall, der Zahn wurde reimplantiert und “starb” ab, ob eine WB erfolgte oder nicht, kann ich jetzt so nicht raus lesen. Zudem kam es zu einer Wurzelankylosierung, sprich die Wurzel löst sich auf und wird durch Knochen ersetzt, irgendwann fällt der Zahn dann aus.

Durch die Ankylose ist der Zahn wie “fest zementiert” im Kiefer. Zwischen 15-25 kommt es bei vielen noch zu größeren Änderungen des Gesichtsschädels, die anderen Zähne wandern, der ankylosierte eben nicht. So kommt es, dass er zu kurz, zu breit was auch immer, wirkt, je nachdem wie sich die anderen bewegen.

An sich ist die Bewegung von Zähnen was normales, dadurch wird die Abnützung kompensiert. Die Zahnbewegung (Zahnwanderung) hat aber nichts zu tun mit den Veneers und/oder mit dem ankylosierten Zahn!

Es gilt also zu klären, wieso bewegen sich Ihre restlichen Zähne, bei den meisten Menschen ist die Ursache ein Fehlbiß, da kommt es dann im ganzen Gebiss – je nach Schwere des Fehlbisses – zu mehr oder weniger stark ausgeprägten Zahnwanderungen.

Wenn Sie einen Fehlbiss haben, dann gilt zu klären, ob dieser mit zunehmendem Alter schlechter wird – wenn ja, dann sollte eine KFO Therapie erfolgen und nicht nur ein Retainer (der Draht) geklebt werden.

Tritt die Zahnwanderung nur lokal auf, dann könnte z.B. eine große Zyste die Ursache hierfür sein.

Vielleicht besuchen Sie mal einen anderen ZA, nach dem Motto – mehr Köpfe, mehr Gedanken!

Alles Gute!

Belsky Asked question 3. Mai 2009