Guten Abend Herr Belsky,

vor einigen Tagen bin ich auf dieses Forum gestoßen und hoffe sehr etwas Hilfe bezüglich meiner aktuellen Situation zu bekommen … Ich finde es toll, dass man hier bei Ihnen Fragen stellen kann und Antworten bekommt.

Ich versuche mich bei meiner Schilderung der letzten Monate auf das Wichtigste zu konzentrieren und hoffe die Angelegenheit gut darstellen zu können.

August 2017: Besuch eines Zahnarztes in der alten Heimat wegen leichten Schmerzen. Diagnose: Großes Loch oben links (6er). Behandlung mit Warnhinweis auf möglich folgende Wurzelbehandlung wegen der Tiefe. Hinweis auf weitere notwendige Behandlungen in zahlreichen Zwischenräumen als Ergebnis der Röntgenaufnahmen.
3 Tage später: Aufbissbeschwerden oben rechts.
Gang zum eigentlich behandelnden Zahnarzt, weil aus dem Urlaub in der alten Heimat zurück. Es folgt eine Füllung oben rechts, wobei es wohl nur eine kleine Stelle ist. Wechsel der Füllung oben links, weil eine Kante der Fülung das Zahnfleisch reizt. Wahl von Zement mit Hinweis auf Teilkrone o.ä. demnächst, weil die Stelle mit Kunststoff zu schwer zu füllen ist.

Daraufhin seit Ende August:
Probleme oben links (großes Loch) sind weg, die Aufbissbeschwerden oben rechts nicht. Erneuter check der “Höhe”: alles gutt – ich soll abwarten es wird sich beruhigen.

November:
Termin für Zwischenraumbehandlung entsprechend der Empfehlung des Zahnarztes in der alten Heimat.
Die Behandlung findet für oben und unten rechts sowie unten links statt. Dabei wird die immernoch problematische Füllung oben rechts ausgetauscht – wieder Kunststoff. Für oben links fehlt die Zeit für einen Termin.

3 Tage später und wieder zurück in der neuen Heimat:
Extreme Temperaturempfindlichkeiten auf an der ohnehin problematischen Stelle sowie an einem Zahn davor –> spontane Rpckfahrt in die alte Heimat. Der Arzt sagt jedoch die Stellen seien nicht tief und könnten eigentlich kaum Probleme machen, flouridiert und sagt die beruhigen sich schon wieder.

Mitte November:
Zurück in der neuen Heimat werden die Probleme nicht besser und ich entscheide mich gegen die weitere langen Reisen in die alte Heimat und besuche den alten Zahnarzt wieder.
Die Füllung am problematischen Zahn und an dem davor (also 5er und 6er) werden durch Zement ausgetauscht. (Der 5er hat 2 Füllungen, jedoch war laut Drucktest vom Arzt nur eine davon die Ursache.)

Die Probleme bleiben jedoch bestehen. Es folgt eine Knirscherschiene, deren Anfertigung bis Ende Dezember dauerte. In der Zwischenzeit legt sich die Kälteempfindlichkeit nach und nach. Eines morgens jedoch tritt diese wieder ganz extrem auf. Es wird im Laufe der Wochen besser, ist jedoch immernoch nich ganz weg. Hinzu kommt eine Empfindlichkeit gegenüber Säure und Süßem.

Anfang Dezember:
Probleme auch unten links an ehemals wurzelbehandeltem Zahn und die Karies oben, die noch nicht behandelt wurde macht sich auch langsam bemerkbar.

Der wurzelbehandelte Zahn wird geröngt, aber es sind zunächst keine Auffälligkeiten sichtbar. Wegen oben rechts soll ich weiter warten und hoffen, dass es sich beruhigt. Oben links wird nun Ende Dezember auch behandelt.

Januar 2018:
Ich esse nur mit rechts aufgrund der Emfindlichkeit links. Esse aber nur vorsichtig, wegen den Beschwerden am wurzelbehandelten Zahn.
Es folgt ein weiterer Termin:
Der 5er oben rechts hat sich seit dem Zement wohl beruhigt. Der 6er nicht. Dennoch soll ich weiter warten und hoffen.
Am wurzelbehandelten Zahn unten links wird ein Riss vermutet. Es besteht im Röntgen ein indiz dafür, hinzu kommt, dass ich meine, dass die Beschwerden sehr Plötzlich begannen, wobei ich auch ein Knacken vernahm.

Fazit: Ich soll wegen oben rechts noch warten, ob es sich nicht doch beruhigt, da der Zahn auf Klopfen nicht reagiert und wenn ich nichts esse oder trinke auch keine Probleme macht. Der Riss unten links wird in den kommenden Tagen mit einer Stiftkrone versorgt.

In den vergangenen Tagen hat sich jedoch gezeigt, dass wohl auch ein oder zwei der gefüllten Zähne oben links aufbissempfindlich sind – nicht so sehr wie rechts und auch (noch) nicht bezüglich Temperatur, Säure etc. Ob das jetzt erst seit einigen Tagen ist oder seit der Füllungslegung kann ich nicht beurteilen, da ich wie gesagt sehr vorsichtig nur kaue. Sobald jedoch ein Brotkanten, ein Kern oder sonst etwas härteres auf die Füllung drückt, ist es unangenehm.

In beiden Fällen (oben rechts und links) ist es aber nur die Füllung. Allgemeiner Druck auf den Zahn bereitet keine Probleme. Was mich daran aber auch mit so wundert ist: Der eine nun auch aufbissempfindliche Zahn oben links hat zwei Füllungen: Die große Zementfüllung von August und die kleine Kunststofffüllung von Dezember. Es ist jedoch nur die kleine Füllung von Dezember empfindlich. Ganz hinten kann ich gut kauen.

Von oben links weiß mein Zahnarzt noch nichts. Das werde ich Dienstag beim Setzen der Stiftkrone sagen. Doch wundert es mich sehr und ich habe etwas Angst wie es weitergeht. Was ist die Ursache für die Empfindlichkeit?

Falls sich oben rechts der 6er nicht beruhigen sollte, hat er eine Krone vorgeschlagen, da diese die Last ggf. besser verteilt und die Probleme beseitigt. Sollte das nicht helfen, würde der eine Wurzelbehandlung machen. Sehen Sie das auch so oder hätten sie eine andere Idee zur Lösung des Problems?
Ich bin aufgrund des großen Verlustes an Zahnsubstanz sehr traurig und unsicher. Eine Teilkrone oder ein Inlay würden laut meinem Zahnarzt jedoch die Last vermutlich nicht anders verteilen und die selben Probleme verursachen die jetzt mit dem Zement vorhanden sind und es nicht bessern. Zudem meinte er, dass im Fall einer Wurzelbehandlung die Krone wiederverwendet werden könnte – Inlay und Teilkrone nicht.

Nun bin ich sehr traurig, dass an beiden Zähnen eine so kleine Füllung zu solch großen Problemen führt. Der Verlust von so viel natürlicher Zahnsubstanz bei einem eigentlich kleinen Loch, ärgert mich sehr.
Daher schreibe ich Ihnen hier so ausführlich und hoffe auf einen Tipp.
Würden Sie vielleicht eine andere Behandlungsmaßnahme vorschlagen? Oder denken Sie auch ich soll weiter warten und auf eine Besserung hoffen?
Haben Sie sonst einen Tipp für mich zum Umgang mit der Situation?

Ich bin gerade erst 24 und habe große Angst, dass das Warten nicht hilft, die Kronen nichts bringen und ich zwei weitere Wurzelbehandlungen machen lassen muss, die das Ende der Zähne nicht mehr lange auf sich warten lassen. 🙁
(Der wurzelbehandelte Zahn mit Riss und baldiger Stiftkrone wird ja vermutlich auch nicht ewig halten, wenn die Substanz jetzt schon am bröckeln ist. und die Wurzelbehandlung ist erst 5 Jahre her. 🙁 )

Kann es sein, dass die Kunststoffüllungen einfach zu instabil sind an den Backenzähnen und daher die Last so übertragen und Probleme verursachen? Andererseits habe ich mit den Kunststoffüllungen unten an den Backenzähnen keine Probleme … (wobei ich nicht ganz sicher bin, ob die auch im Zwischenraum sind oder oben drauf…)

Über Ihre Antwort würde ich mich sehr freuen.

Beste Grüße
Destrukteur

PS:
Mit Aufbissempflindlich meine ich in beiden Fällen immer nur die Füllungen selbst. Der Zahn schmerzt ausschließlich bei Druck auf die Füllung – nicht bei allgemeinem Druck auf den Zahn. Und oben seit November eben auch bei Säure etc…

Belsky Answered question 5. Februar 2018