Hallo Dr. Belsky,
wie unterscheidet “Zahnarzt” zwischen farbigen “Auflagerungen” (Zahnstein, Verfärbungen), Farbveränderungen im Zahn (dunkle Ränder ganz hinten am Zahnfleischrand der 8er, die sichtbar wurden durch intensivere Zahnpflege verbunden mit Zahnfleischschwund (PSI 0!)) von behandlungsbedürftiger Karies / Zahnhalskaries / Wurzelkaries?
Sie haben einige Fotos im Forum entsprechend beantworten können. Mein Zahnarzt meinte auch an einer Stelle “da ist nichts”. Bei einer anderen hat er ein Röntgenbild gemacht, weil der Zahn dunkel wirkt und meinte dann, da wäre ein kleiner Schatten im Schmelz, aber das lassen wir noch. (Ich fühle mich bei ihm gut aufgehoben!)
Bei meiner Tochter, war mir nach der 01 bei einem Milchzahn beim Fädeln aufgefallen, dass er dunkel schimmert. Beim Röntgen meinte der Zahnarzt dann, ja, da ist tatsächlich Zwischenraum-Karies. (Auf Röntgenbildern sehe ich (interessierter Laie) nur dann was, wenn mir das vorher gesagt wurde.) Nun meinte eine Zahnärztin, da wäre Karies im Milchzahn, aber ich sehe diesmal beim besten Willen nichts auffälliges …
Nachdem ich nach 20 Jahren aus heiterem Himmel sehr kariesaktiv wurde (Ursache vielleicht zu geringer Speichelfluss – ich hätte die schneller die Mundhygiene entsprechend anpassen müssen), reagiere ich – hm – momentan noch etwas überempfindlich auf jede “Farbveränderung” meiner Zähne, will aber nicht meinem Zahnarzt damit auf die Nerven gehen.
Darum eben die Frage an Sie, ob ich das auch erkennen könnte, ob harmlos oder Karies? Welche Kriterien es gibt.
Vielen Dank!
WiederKaries
Hallo Dr. Belsky,
hm – 15 Jahre? Dann muss ich bei Ihnen wohl in 10 Jahren nochmal nachfragen. (Bei mir hielt ja alles über 20 Jahre – meistens wurde beim Austausch nicht viel Karies gefunden.) Ich dachte alles liegt an meiner MH. Ich wusste nichts von Materialermüdung. By-the-way: Kronen halten im Schnitt 15-20 Jahre. Und dann?
Die Zähne verlieren nicht den Halt, wenn “man” sich das Zahnfleisch weg schubbt? Echt nicht? Wieso? Oder ist das jetzt nur so dahin gesagt?
Nein, ich denke nicht, dass überhaupt irgendjemand anders meine Zähne interessieren. Den Zahnarzt eingenommen. Junge, hochmotivierte Zahnärzte klären heutzutage kurz nach der Uni über Zahngesundheit auf. Ich denke es braucht schon Glück, einen Zahnarzt zu erwischen, der sich berufen fühlt, seinen Job gut zu erledigen und das auch das nötige handwerkliche Geschick dafür hat. Ich kenne nur leider außer Sie keinen, der sich auskennt, den ich fragen kann und auch noch antwortet.
Vielleicht bin ich zu altmodisch … ja mich bewegt der Kummer anderer … ja ich versuche zu helfen: Anteil nehmen / raten. (So gut ich kann.) Ich habe mich bewusst gegen ein Handy entschieden. In sozialen Netzwerken verkommt Kommunikation zur Banalität. Selfies … furchtbar! e-Mail ist praktisch, war aber auch schon ein großer Schritt in Richtung sinnloses Geplapper ohne Tiefgang. Ich versuche überall ehrlich zu antworten – das ist meist mit zu viel Text verbunden.
Warum ich im Forum schreibe? Nun Sie haben den Ehrgeiz zu antworten. Ich lese auch die Beiträge / Antworten der anderen. Interessantes Bild … ich versuche in den Schuhen meiner Mitmenschen zu gehen und verstehe besser, warum sie so reagieren, wie sie reagieren. Ich bin irgendwie anders – tue mich sehr schwer mit oberflächlichem Verhalten. Im TV kam eine Sendung “Gute Zähne nur für Reiche.” Eine Frau sucht und sucht den richtigen ZA … “man” sieht einen, der ihr sagt: “Zu ausgeprägte Paradontitis – hier hilft nur noch ziehen.” Warum lässt sie kostbare Zeit verstreichen und sieht dem Verfall einfach weiter zu? Sie will selbst entscheiden – aber letztlich entscheidet die Zeit gegen sie …
Nein, ich habe meinen Füllungen nicht beim Verändern zugesehen. Intakte Füllungen dürfen nicht getauscht werden! Der ZA hat gefragt, wie alt sie sind – als ich meinte von 1993, hat er sie insuffizient befundet. Ich bin ihm sehr, sehr dankbar dafür, dass er gehandelt hat, obwohl er nichts auffälliges sah!
Vielen Dank!
WiederKaries
Alles Gute!
Danke! Die letzten 23 Jahre, war ich einmal im Jahr zur Kontrolle. Ich habe heute mal zählen lassen … seit letzten Mai war ich 28 in dieser Praxis … vielleicht lassen Sie das als Entschuldigung gelten. Heute wurde unter den drei Amalgam-Füllungen von 1993 kaum / keine Karies gefunden. Ich denke, es war trotzdem besser, sie durch Keramik-Inlays ersetzen zu lassen!???
Die Frage, wie erkannt wird, wann Kronen “abgelaufen” sind, haben Sie in ihrem Video beantwortet. Fehlt nur noch die Antwort, warum Zähne nicht den Halt verlieren, durch zu intensives Putzen.
(Gelesen hatte ich das auch – aber ohne Antwort warum … ja, ich versuche vorsichtiger und wieder weniger zu putzen.)
Sehr liebe NWK!
Man kann sich Zahnfleisch und Zahn “wegputzen” …
[URL=”https://www.youtube.com/watch?v=FdxYXJN-ZAU”]Zahnhalsdefekt[/URL]
Rezession
Hallo Dr., Belsky,
ja, eh klar. Irgendwas (reduzierter Speichelfluss, veränderte Mundflora, weil die alten Füllungen anfingen undicht zu werden, unbewusste Nachlässigkeit) hat mein Karies-Risiko erhöht und ich hatte das zu spät gemerkt. Gefahr erkannt – Gefahr gebannt – hab’ alles rechtzeitig (größtenteils kaum Karies) durch Keramik-Inlays ersetzen lassen.
Aus Angst habe ich im letzten Jahr zu intensiv geputzt und nun überall Rezessionen – selbstverschuldet. Meine Frage war nicht, ob das möglich ist, sondern wie ich JETZT gründlich genug putzen kann, um an den freiliegenden Zahnhälsen Karies zu verhindern und gleichzeitig zahnfleischschonend genug, um mir nicht noch mehr Rezessionen einzuhandeln?
Die elektrische Zahnbürste von Oral B mit Anpresskontrolle habe ich ausprobiert – die ist zu heftig für das malträtierte Zahnfleisch.
Die DH habe ich wegen Tepe Zwischenraumbürsten gefragt: Ja, die machen sauberer, als nur Zahnseide. Probiere ich nun seit Pfingsten allabendlich aus, allerdings “mögen” die Zwischenräume die zusätzliche tägliche Reizung nicht wirklich. (Ich habe PSI 0.) Der Zahnarzt meinte dazu, ich solle auf meine Papillen aufpassen.
Für den Zahnfleischrand verwende ich nun abends die Monobüschelbürste Tepe compact Tuft mit Elmex sensitiv. Danach putze ich “normal” mit der Meridol medium Zahnbürste und Elmex. Ich meine ich sehe immer noch immer mehr vom Zahn. Putze ich aber nicht extra am Zahnfleischrand, fühlen sich die Zähne dort rau an und die Zahnhälse bekommen Verfärbungen.
Verflixt, ich will ja alles richtig machen. Über 20 Jahre lang – eben bis vor zwei Jahren hat das auch super geklappt! Seit einem Jahr versuche ich meine MH dem erhöhten Karies-Risiko anzupassen. Ich habe Ihre Videos gesehen und Prophylayxebücher gelesen. Sie meinten Brille aufsetzen (brauche noch keine) – Färbetabletterln benutzen (MH sehr gut – direkt nach dem Putzen ist alles weg – kommt aber sehr schnell wieder – ohne essen/trinken!) – eine ungeschickte Tattergreisin bin ich auch nicht (Jahrgang 1972!). Es liegt auch nicht am Bildungsniveau oder an der Priorität und Zeit, die ich mir für die Zahnpflege nehme. (Abends dauert das Programm eine halbe Stunde – ich mache es VOR dem TV und trinke nur noch Leitungswasser danach. Und nach dem Frühstück und dem Mittagessen putze und fädle ich auch.) Mir sind meine Zähne nicht egal! Ich will “gesund” werden! Mir ist klar, das ZA maximal unterstützen kann – tun muss ich! Ich versuche auch nicht Schuld abzuwälzen.
Ich will einfach nur wissen: Wie mache ICH es richtig(er)??? Ich tue, was mir geraten wird! Standard-Sprücherl greifen (leider) nicht!
Gibt es was, was dem Zahnfleisch gut tut? Parodontax Mundspülung mit CHX fühlte sich beruhigend an. Die DH meinte aber CHX macht Verfärbungen und ich solle es darum nicht benutzen.
Nach dem Essen / Putzen fühlt sich alles o.k. ein – ein paar Stunden später irgendwie ringsrum wund … obwohl ich versuche mit wenig Druck zu putzen.
Grüße NWK