Lieber Hr. Dr. Belsky,
erstmal frohe Ostern und hoffentlich auch erholsame -trotz zahlreicher Fragen hier im Forum. 😉
Ich habe ein akutes Problem und suche nach fachlichem Rat, in der Hoffnung, dass Sie mir weiterhelfen können.
Vor einigen Wochen bemerkte ich, dass irgendein Zahn im Oberkiefer links auf Kaltes mit Schmerz reagiert. Ich konnte den Schmerz nicht eindeutig lokalisieren. Ich ging also zu einem ZA, den ich davor nie aufgesucht habe und nicht zu meinem eigentlichen (Ihnen!), aus Zeitgründen und Bequemlichkeit – er ist quasi vor der Haustür (ich weiss, sollte man nicht….). Er stellte Karies in einem Backenzahn fest (7. oben links), ziemlich tief schon und behandelte den Zahn. Danach warteten wir eine Woche, um sicherzugehen, dass der Zahnnerv eh in Ordnung ist, da der Karies lt ihm recht nah an den Zahnnerv gekommen war. Ich bekam also ein Medikament/Zement in den behandelten Zahn und wartete.
In der einen Woche hatte ich keine Schmerzen/Pochen und nach einer Woche wurde mir ein Abdruck genommen (für ein Keramikinlay) und ein Provisorium eingesetzt. Noch eine Woche Warten auf das Inlay ohne weitere Probleme.
Dann kam das Einsetzen, aber leider wurde anscheinend durch das Beschleifen des Inlays eine zu hohe Hitze entwickelt, so dass ein Stückchen vom Keramikinlay während des Beschleifens abgebrochen ist- nach dem Kleben…. unangenehm sowohl für den ZA als auch für mich, da ich einen kleinen Mund habe und jegliche Behandlungen des Oberkiefers enorme Anstrengung für mein Kiefer sind. So, also muss alless neu gemacht werden, was nicht das Problem wäre. Das “fehlerhafte” Inlay ließ er erstmal drinnen.
Das Problem trat einige Tage nach der Behandlung. Habe an einem Tag ein harmloses Sandwich gegessen, das aber recht “hoch” und knusprig war, so dass ich meinen Mund ziemlich aufreißen und mich anstrengen musste (ich weiß, dass es sich lächerlich anhört, aber Sie sollten alle Zusammenhänge kennen). Während des Kauens war alles ok, aber danach… um Gottes Willen! Bekam diffuses Spannen, Ziehen, ja auch Schmerzen im linken Ober- und Unterkiefer mit Druckgefühl verbunden an der Stelle, wo die beiden Kiefer sich “treffen”, bis hinauf in die Schläfe. So, musste erstmal ein Iboprufen nehmen, wonach es auch aufhörte, aber natürlich ging ich zu meinem ZA am nächsten Tag und schilderte ihm alles.
Er sagte, dass es vielleicht eine Art Kiefermuskelkater sei oder gar eine Verletzung des Kieferbändchens durch die unangenehme Position des Kiefers bei der Behandlung. Ich sagte auch, dass ich den Zahn (oben links halt – irgendeinen) immer noch bei Kälte unangenhm/schmerzvoll spüre, was er durch dieses Loch im Inlay aber für logisch befand, da der Zahn nicht zu sei und somit der Nerv reagiert. Hörte sich auch für mich plausibel an und ich dachte, ok, einfach schonen und ausheilen lassen…
Ok, so weit so gut. Seit diesem Tag sind ca. 3 WO vergangen (mein Inlay muss diese Woche eingesetzt werden, ich konnte wg Jobterminen nicht zum eigentlichen Termin vorletzte Woche, habe es aber mit dem ZA abgesprochen und gefragt, ob das noch iO sei – offenbar war es das).
Heute jedoch glaube ich nicht mehr, dass die Erklärung für diese Schmerzen der Kiefer sei. Heute ist mir dasselbe passiert, nachdem ich banale Grissinis gegessen habe. Habe eh aus Vorsicht auf der rechten Seite gekaut, aber vermutlich ist dieses Kleinzeug in einen Zahn gelangt (ob in den behandelten oder einen anderen, kA), so dass ich zuerst den Zahn spürte und danach wieder diesen diffusen Kieferschmerz oben und unten. Mal spürte ich den Druck/Schmerz im vorderen ersten Zahn unten (?!), mal tat mir der Wangenknochen oben weh, dann wieder oben und unten… Jetzt nach ca. 3h + Schmerztablette ist der Spuk vorbei, aber natürlich bezweifle ich jetzt, was da los ist. Ich glaube sogar, dass das Ganze von einem anderen Zahn oben links kommt (von der Nr. 3), aber das hätte er im Röntgen sehen müssen, wenn da was Gröberes gewesen wäre? Das kann man nicht übersehen, wenn es solche Probleme macht?
Ich bin mir jetzt natürlich nicht mehr sicher, ob ich das Inlay hier einsetzen lassen soll. Was, wenn da doch etwas mit dem Nerv ist von dem behandelten Zahn? Einen neuen Abdruck bekomme ich übrigens auch nicht. Bin zwar kein ZA, dachte aber, dass es hier um eine supergenaue Arbeit geht – ob da der Zahn nach dem Abnehmen dieses Inlays genauso aussieht wie davor…?! Bin etwas besorgt, da ich gerne wüsste, woher diese Schmerzen/Ziehen stammen…
Was denken Sie? Soll ich die Behandlung hier abbrechen? Auf der einen Seite will ich keine Panik schieben und den ZA “abweisen”, auf der anderen aber geht es um meinen Zahn und mein Oberkiefer + Wohlbefinden.
Vielen Dank im Voraus für Ihr Feedback!
LG,
Fr. MN
p.s. Nachtrag: der diffuse Schmerz ist de facto immer noch da, fühlt sich wie nach einer ZA-Behandlung an (alles ist irgendwie empfindsam, wund, “verkatert”). Habe jetzt ein Ibu genommen.
Alles Gute!
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antworten!
Ich habe schon einen Termin in Ihrer Ordi vereinbart.
LG,
M
Sehr liebe Nehm!
Meine AW beziehen sich jetzt auf Ihre Darstellung, ob diese richtig ist, weiß ich nicht …
Der Zahn wurde nicht mehr beschliffen. Ich habe aktuell das quasi undichte Inlay im Zahn und soll diese Woche in einem Termin beides a) das fehlerhafte Inlay entfernt bekommen und b) das neue Inlay, das bereits bestellt wurde (ohne neuerlichen Abdruck) eingesetzt bekommen.
Das wäre absoluter Pfusch, denn bei jeder Entfernung werden die Beschliffgrenzen verändert. Sowas machen nur sehr gierige Zahnärzte um Abdruckmaterial und Arbeit zu sparen. Ich kann mir Ihre Schilderungen vorstellen, da ich es als Student bei alten Kollegen erlebt habe, dachte mir aber, dass sowas der Vergangenheit angehört …
Das sagte mir auch mein Hausverstand, aber der ZA meinte, er hätte ja noch den alten Abdruck…
Selbst wenn ich mit dem Mikroskop arbeiten würde, würde ich bei heraus schleifen des verklebten Inlays immer ein wenig die Beschliffgrenzen ändern – unabsichtlich ändern, denn ich muss sicher stellen, dass alles vom alten Inlay und Kleber entfernt wird und das, dass neue Inlay in gesundem Dentin / Schmelz endet, denn nur so ist wieder ein optimaler Klebeverbund gewährleistet.
Auch als Info – das Inlay wurde nicht mit diesem Hitzestrahlgerät befestigt bzw. der Kleber damit ausgetrocknet, sondern mit einem „Sekundenkleber“ (als Laie nennen ich es so). ZA meinte, diese Art zu kleben sei genauer – da nichts verrutschen kann, denn ich fand es komisch, nicht denselben Ablauf gehabt zu haben, wie bei Ihnen und fragte nach. Kennen Sie auch diese Klebetechnik, existiert sie überhaupt (jetzt zweifle ich halt alles an… )
So wie wir kleben ist nicht nach meiner Meinung, sondern State of the Art. Wir kleben so seit knapp 15 Jahren und die Wiener Zahnklinik hat nun seit fast 15 Jahren auch schon (langsam) alle Komponenten zusammen (wie wir), weil es eben laut Studien die optimalsten Kleberesultate liefert. Variolink II / Multilink wird mit Airblock, Kofferdam, Gluma und Co in fast allen Studien als Referenzklasse genommen … wir machen nicht etwas nach meiner Meinung, dazu bin ich zu unwichtig … Sekundenkleber kenne ich, aber der eignet sich nicht zum Keramik kleben …
Hr. DDr. Belsky, wären Sie bereit, meine weitere Behandlung zu übernehmen? Ich habe kein Vertrauen mehr hier und vermute auch, dass eventuell der Zahnnerv durch die Hitze beleidigt wurde. Denn diese Schmerzen und dieses „Zahnspüren“ sind irgendwie ungut. Bei Ihnen bekam ich 2 Inlays auf einmal und konnte am Abend schon auf der Seite beißen.
Wir übernehmen alles, ABER vielleicht beruht das von mir Geschriebene auf Missverständnissen, die man im dirketen Gespräch klären kann, vielleicht auch nicht. Wenn Sie schon Geld bezahlt haben, dann lohnt eventuell eine Klärung … bedenken Sie das.
Danke übrigens – ich rechtfertigte mich sowohl vor Ihnen als auch vor meinem Gewissen. Habe aus Zeitgründen / Jobstress diese „Abkürzung“ genommen, die sich nun wie so oft im Leben als ein Umweg herausgestellt hat.
Angenommen es ist ein Pfusch, dann haben Sie was dazu gelernt – vertrauen Sie niemandem, auch mir nicht, sondern bleiben Sie immer am Ball, niemand wird sich (solange der Mensch im Matrix denken ist) um Ihren Körper so kümmern wie Sie selbst. Freuen Sie sich, dass Sie diese Erfahrung mit einem Zahndi und nicht mit Herz oder Niere gemacht haben …
Lieber Hr. DDr. Belsky,
Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antwort. Ich versuche, auf Ihre Fragen genauer einzugehen.
[I]„Ich verstehe die weitere Ausführung nicht … normal: Karies ex > Beschleifen des Zahnes fürs Inlay > Abdruck > Techniker fertigt Keramikinlay an > Inlay einsetzen (da wird nix mehr beschliffen)“[/I]
Das Inlay wurde aber nach dem Kleben beschliffen, da es zu hoch war/saß bzw. nicht passte. Es wurde für mein Gefühl ungewöhnlich lange beschliffen, denn ich merkte auch, dass dieses Spülwasser warm wurde. Und kurz danach verkündete mir der ZA etwas peinlich berührt, dass vom Inlay ein winziges Stück abgebrochen sei und zwar durch die Hitze, die beim Beschleifen entstanden ist.
[I]„Sie sagen: Inlay einsetzen > Beschleifen des Inlays (man beschleift den Zahn und nicht das Keramikinlay, wieso brach was von dem Inlay ab?“[/I]
S. o.
[I]
„Ist der Zahn nun wieder beschliffen worden?
Wenn ja wieso – ist das Keramikinlay verklebt worden?
Haben Sie nun ein Provisorium drinnen?“[/I]
Der Zahn wurde nicht mehr beschliffen. Ich habe aktuell das quasi undichte Inlay im Zahn und soll diese Woche in einem Termin beides a) das fehlerhafte Inlay entfernt bekommen und b) das neue Inlay, das bereits bestellt wurde (ohne neuerlichen Abdruck) eingesetzt bekommen.
[I]
„Wenn ein Inlay entfernt wird, weil es nicht paßt, dann muss immer ein neuer Abdruck genommen werden, egal ob das Inlay geklebt wurde oder nicht, denn nur durch einen neuen Abdruck kann man Abdruckfehler ausschliessen.“ [/I]
Das sagte mir auch mein Hausverstand, aber der ZA meinte, er hätte ja noch den alten Abdruck…
Auch als Info – das Inlay wurde nicht mit diesem Hitzestrahlgerät befestigt bzw. der Kleber damit ausgetrocknet, sondern mit einem „Sekundenkleber“ (als Laie nennen ich es so). ZA meinte, diese Art zu kleben sei genauer – da nichts verrutschen kann, denn ich fand es komisch, nicht denselben Ablauf gehabt zu haben, wie bei Ihnen und fragte nach. Kennen Sie auch diese Klebetechnik, existiert sie überhaupt (jetzt zweifle ich halt alles an… 🙁 )
Hr. DDr. Belsky, wären Sie bereit, meine weitere Behandlung zu übernehmen? Ich habe kein Vertrauen mehr hier und vermute auch, dass eventuell der Zahnnerv durch die Hitze beleidigt wurde. Denn diese Schmerzen und dieses „Zahnspüren“ sind irgendwie ungut. Bei Ihnen bekam ich 2 Inlays auf einmal und konnte am Abend schon auf der Seite beißen.
Danke übrigens – ich rechtfertigte mich sowohl vor Ihnen als auch vor meinem Gewissen. Habe aus Zeitgründen / Jobstress diese „Abkürzung“ genommen, die sich nun wie so oft im Leben als ein Umweg herausgestellt hat.
LG,
M
Sehr liebe Nehm!
Ich ging also zu einem ZA, den ich davor nie aufgesucht habe und nicht zu meinem eigentlichen (Ihnen!), aus Zeitgründen und Bequemlichkeit – er ist quasi vor der Haustür (ich weiss, sollte man nicht….).
Sie müssen sich nicht rechtfertigen, denn Sie gehören mir nicht, ich bin nur Dienstleister …
Ich verstehe die weitere Ausführung nicht … normal: Karies ex > Beschleifen des Zahnes fürs Inlay > Abdruck > Techniker fertigt Keramikinlay an > Inlay einsetzen (da wird nix mehr beschliffen)
Sie sagen: Inlay einsetzen > Beschleifen des Inlays (man beschleift den Zahn und nicht das Keramikinlay, wieso brach was von dem Inlay ab?)
Ist der Zahn nun wieder beschliffen worden?
Wenn ja wieso – ist das Keramikinlay verklebt worden?
Haben Sie nun ein Provisorium drinnen?
Wenn ein Inlay entfernt wird, weil es nicht paßt, dann muss immer ein neuer Abdruck genommen werden, egal ob das Inlay geklebt wurde oder nicht, denn nur durch einen neuen Abdruck kann man Abdruckfehler ausschliessen.
Vielleicht könnten Sie die Abläufe ein wenig präzisieren, dann kann ich mehr dazu sagen, zudem empfehle ich Ihnen das Video Bonding.