[B]Die Kombination aus Fast Food und wenig Bewegung kann die Leber schon innerhalb von vier Wochen erheblich schädigen.[/B]

Eine schwedisches Forscherteam hat das Szenario des Dokumentarfilms „Super Size Me“ von Morgan Spurlock unter wissenschaftlichen Bedingungen nachgespielt: einen Monat reichlich Fast Food in Kombination mit Bewegungsarmut. Die Untersuchung bestätigt die fatalen Auswirkungen übermäßigen Junkfood-Konsums auf den Körper.

[B]Erhöhte Leberenzyme[/B]

Von den 18 gesunden Freiwilligen wiesen elf bereits nach Ablauf eines Monats stark erhöhte Werte des Enzyms Alanin-Aminotransferase (ALT) auf. Das Enzym zeigt Schäden der Leber an und ist in dieser Menge normalerweise bei Menschen zu beobachten, die regelmäßig große Mengen an Alkohol zu sich nehmen, berichten Stergios Kechagias und seine Kollegen von der Linköping-Universität.

Für die Studie rekrutierte das Team zwölf männliche und sechs weibliche gesunde, schlanke Studenten. Alle erklärten sich bereit, einen Monat lang mindestens zwei Mahlzeiten pro Tag in einem Schnellrestaurant zu sich zu nehmen und ihre Bewegung auf weniger als 5000 Schritte pro Tag zu reduzieren. Eine Vergleichsgruppe mit gleicher Größe und Zusammensetzung sollte während dieser Zeit ihr Leben und ihre Ernährungsgewohnheiten normal weiterführen. Beide Gruppen gaben sowohl vor Beginn der Studie als auch in regelmäßigen Abständen während der Untersuchungsphase Blut ab. Außerdem wurde das Gewicht aller Teilnehmer überwacht.

[B]6,5 Kilo mehr auf der Waage[/B]

Nach vier Wochen hatten die Mitglieder der Fast-Food-Gruppe durchschnittlich 6,5 Kilogramm zugenommen, wobei ein Teilnehmer allein innerhalb der ersten zwei Wochen zwölf Kilogramm zulegte. Die Untersuchung der Blutproben ergab, dass die Menge an ALT im Blut schon nach einer Woche stark anstieg und am Ende des Monats durchschnittlich mehr als das Vierfache der Anfangswerte betrug. Bei elf Probanden erhöhten sich die Werte auf Level, die einen Leberschaden anzeigen.

Ursache für diese extremen Anstiege, so Stergios Kechagias, ist die Gewichtszunahme und besonders die gesteigerte Aufnahme von Zucker und Kohlenhydraten. Einer der Studienteilnehmer entwickelte außerdem eine Fettleber, die anderen zeigten einen erhöhten Anteil von Fett in ihren Leberzellen. Dieser Zustand ist mit einer erhöhten Insulinresistenz der Zellen verbunden, was zu Diabetes oder Herzkrankheiten führen kann. In der Vergleichsgruppe war keine der Veränderungen zu beobachten.

[B]„Super Size Me“ für die Forschung[/B]

Die Ergebnisse von Kechagias und seinen Kollegen bestätigen die Beobachtungen des Dokumentarfilmers Morgan Spurlock im Film „Super Size Me“. Für seine Dokumentation hatte der Regisseur und Hauptdarsteller Spurlock 30 Tage lang ausschließlich bei McDonald´s gegessen und danach über Leberschäden geklagt. Einige Kritiker mutmaßten damals, Spurlock habe die kritischen Leberwerte und seine extreme Gewichtszunahme von zwölf Kilogramm durch Einnahme von Anabolika vor Beginn der Dreharbeiten verstärkt.

Quelle: Focus.de

Belsky Asked question 17. Februar 2008