[B]Eine brisante Studie zeigt deutliche Zusammenhänge zwischen Herz- und Atemwegserkrankungen und Feinstaub.[/B]

Eine Studie des Institut für Hygiene der Med-Uni Wien zeigt am Beispiel der österreichischen ‘Feinstaub-Hauptstadt’ Graz beängstigende Zahlen über Erkrankungen und Mortalitätsraten in der Bevölkerung, die direkt mit Feinstaub zusammenhängen. Wie der Standard berichtet zeigt die Studie unter anderem, dass pro zehn Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (µg/m3) zu einem Anstieg von Todesfällen um etwa 1,5 Prozent kommt. Dabei sollen die Auswirkungen zeitlich verzögert peaken: die Auswirkungungen seien nach sieben Tagen sogar stärker als am ersten Tag – und zwar schon unter dem Grenzwert von 50 µg/m3. Besonders gefährdet sind Senioren ab 65.

Das Fazit zieht Studienautor Manfred Neuberger im Standard so: “Aus Sicht der Medizin müsste man die Grenzwerte deutlich senken, anstatt einen Kniefall vor der Autolobby zu machen.” In Graz werden die Grenzwerte fast ein Drittel des Jahres überschritten – 2006 zählte man 120 Überschreitungen, oft um das Dreifache, das würde rein rechnerisch einige Dutzend vorzeitige Sterbefälle bedeuten. Dazu kommt, dass die Messungen in Graz lediglich Feinstaub mit grösseren Partikeln, PM10, gemessen, noch kleinere Partikel, so-genannter PM2,5-Staub, wird nicht berücksichtigt. Gerade diesen sieht die Studie aber besonders gefährlich, denn, so Neuberger im Standard, “Mit den kleinen Rußpartikeln kann der menschliche Organismus nicht fertig werden. Sie gehen direkt ins Blut, ins Herz und in die Leber und beeinflussen auch das Gerinnungssystem.”

Besonders brisant dabei: die Studie soll, wie der Standard berichtet, seit Wochen in den Schubladen der Grazer Landessanitätsdirektion ‘abliegen’.

Eine Präsentation sei derzeit nicht geplant, so ein Sprecher von Gesundheitslandesrat Helmut Hirt (SP). Und das scheint kein Einzelproblem zu sein: Neuberger, der für Linz noch genauere Daten haben will, wartet bisher vergebens auf eine Beauftragung durch den grünen oberösterreichischen Umweltlandesrat Rudi Anschober…

Quelle: medaustria

Belsky Asked question 9. Januar 2008