Sehr geehrter Herr. DDr. Belsky,
meine Frage bezieht sich auf folgendes Video von Ihnen, da bei mir noch zusätzliche Fragen aufgetaucht sind: https://www.youtube.com/watch?v=0lXjLG_NjB4Seit mittlerweile 10 Jahren bestehen bei mir massive Kiefergelenks- und Gesichtsschmerzen sowie Verspannungen der Kiefermuskulatur, die ein Jahr nach Abschluss einer KFO-Behandlung erstmalig auftraten. Aufgrund meiner Symptome wurden bei mir – genau wie in Ihrem Video erwähnt – Schienentherapien und sogar eine weitere KFO-Behandlung durchgeführt. Die Schmerzen blieben jedoch in gleicher Intensität bestehen und mittlerweile weiß ich, dass es damals besser gewesen wäre, wenn man mich über nächtliches Pressen aufgeklärt und gar nicht behandelt hätte.
Seit 3 Jahren versuche ich nun, ohne weitere Behandlung mit den Schmerzen zu leben – bislang ohne Besserung. Mein Kieferorthopäde meinte, dass mein Biss nun soweit in Ordnung wäre, sodass er keine Bewerden mehr auslösen dürfte. Ich bin jedoch besorgt, dass alleine durch die vielen (oft unötigen und auch fehlerhaften) Behandlungen in meinem Kiefer so viel passiert ist, dass sich mein Körper nicht mehr an diese veränderten Verhältnisse anpassen kann, auch wenn der Biss aus objektiver Sicht in Ordnung ist. Ist diese Angst begründet? Ist es möglich, dass das System nach all den Jahren und den vielen Behandlungen noch zu Ruhe kommt? Oder kann es sein, dass durch die vielen Behandlungen nun schon ein wirklicher Schaden entstanden ist? Was würden Sie mir raten?
Vielen Dank und freundliche Grüße
Lisa
Lieber Herr DDr. Belsky,
In Ihren Ausführungen im Video zur oklussalen Hypervigilanz kann ich mich sehr gut wiederfinden und ich bin mir sicher, dass dies bei mir eine große Rolle spielt.
Bezüglich Pressen und Kiefergelenk hätte ich noch zwei letzte Fragen:
1.) Sie betonen, dass man auf dem MRT keine Arthrose oder Schäden der Kiefergelenke feststellen kann – Abweichungen vom Ideal seien Normvarianten. Gilt das auch, wenn man (wie bei mir erfolgt) zwei MRT-Aufnahmen in zeitlichen Abständen von einigen Jahren macht und bei der neueren Aufnahme im Vergleich zur älteren wirklich Veränderungen sichtbar sind (verringerter Gelenkspalt ect.)?
2.) Wenn man jahre- oder jahrzehntelang unbewusst presst (Stichwort 40. Lebensjahr….ich selbst bin nämlich erst in meinen 20ern und knirsche schon seit fast 10 Jahren) – mit welchen Folgen für das Kiefergenk muss ich schlimmstenfalls rechnen?
Auch wenn ich die Ursache für meine Gesichtsschmerzen nun kenne, habe ich doch große Angst, mir durch das Pressen die Kiefergelenke zu zerstören, da sich das Pressen wohl nicht einfach so über Nacht abstellen lassen wird.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen,
Lisa