Hallo!

Ich möchte dieses Thema vom Thread mit meiner gegenwärtigen Problematik abspalten, vorallem, damit die Übersicht gewahrt wird.
Und vorallem möchte ich, dass, sollte sich meine (zusammengesuchte und teilweise kopierte) Theorie bestätigen, diese auch leicht von anderen gefunden werden kann.

Ich habe ein paar grundsätzliche Überlegungen angestellt…vielleicht finden Sie sie ganz interessant, mit Sicherheit haben Sie schon einmal darüber nachgedacht.

Ein Freund von mir, der in 25 Jahren 3x beim Zahnarzt war: 1x, weil ihm durch einen Unfall ein Zahn beschädigt wurde und 2x zur Entfernung von Zahnstein. Er putzt so ca. 1x pro Woche die Zähne. Er ernährt sich von Pizza, McDonalds und literweise Cola. Jetzt raten sie mal – null Karies. Keine Füllung, kein Loch, keine Verfärbungen – NICHTS. Medizinisches Wunder?

Putzen alleine, häufige Zahnarztbesuche und Essen scheinen auch nicht 100% verantwortlich zu sein. Was gibts noch? Vererbung. Nur was wird da vererbt? “Schlechte Zähne”, heißt dass, die Substanz ist anfälliger? Hat man andere Bakterien im Mund (von der Familie übertragen, von Beziehungspartnern übertragen)? Ist die Zusammensetzung des Speichels anders?
Es gibt Menschen, die behaupten, Anfälligkeit für Zahnprobleme wären nicht vererbt. Vorallem Zahnärzte behaupten das gerne.
Dazu einer Ausflug in die Katzenwelt. Bei Katzenrassen gibt es Zuchtlinien, die so anfällig für gleich mehrere Zahnprobleme sind, dass mit nur 2 Jahren alle Zähne entweder ohnehin schon kaputt sind, oder entfernt werden müssen. Unglücklicherweise hatte ich zwei solche Katzen – und zwei andere, selbe Rasse. Sie lebten also unter den selben Bedingungen, haben dasselbe gefressen.
2 hatten kaputte Zähne. Die 2 anderen haben nach 12 Jahren nichtmal Zahnstein. Soviel zum Thema Vererbung. Ich weiß auch nicht, was da genau vererbt wurde, aber man kann die Resultate sehen. Und wenn etwas bei Tieren vererbbar ist, warum sollte es das beim Menschen nicht sein?

Ich weiß, dass ich hier weit aushole, aber allgemein erschafft die Natur nur perfekte Dinge. Alles, was nicht perfekt funktioniert, wird aussortiert.
Es ist nicht im Sinne der Natur, dass Wesen sterben, bevor sie sich erfolgreich fortgepflanzt haben. Aus Sicht der Natur also sollten wir vermutlich etwa 30-40 Jahre alt werden. Bis dahin sollten unsere Körper also so gut funktionieren, dass wir äußeren (und inneren) Einflüssen eingermaßen standhalten können.
Man kann also davon ausgesehen, dass nachdem die Natur es so will, das System Zähne im Allgemeinen so korrekt funktioniert, wie alles andere auch.
(Ich nenne, das, das die Wesen so schafft wie sie sind “Natur”, manche nennen es “Gott”, was es ist, ist im Endeffekt irrelvant, Tatsache ist, dass es bestrebt ist, Wesen überlebensfähig zu machen)

Weder die Neandertaler, noch die alten Ägypter (die Adeligen hatten welche, die allgemeine Bevölkerung aber nicht) noch sämtliche Ureinwohner hatten unsere heutige Zahnmedizin. Die müssten doch alle mit höchstens 15 an schlechten Zähnen gestorben sein? Soweit ich weiß gibt es genügend archäologische Ausgrabungen von früheren Menschen – und hatten alle bessere Zähne als der Durchschnittseuropäer heute. Irgendwas muss da schief gelaufen sein.

Ich habe jetzt eine Weile das Internet rauf und runter gelesen und erfahren, dass Zähne von außen zwar totes Gewebe sind (wie Haare und Fingernägel), aber durch die Inhaltsstoffe des Speichels permanent gewartet und repariert werden. Damit stopf man zwar keine Löcher, aber offenbar all die kleinen Minläsionen, die im alltäglichen Gebrauch so auftreten.
Sollte ein Loch einen Stock tiefer gehen, gibt es sogar dort noch Reparaturmaßnahmen, diesmal sogar ausgehend von lebendem Gewebe.
Ich dachte immer, Zähne wären ein Mißgriff der Natur, aber offenbar sind Funktionen vorhanden, die Zähne lange am Leben halten sollen. Eigentlich sollten Zähne also halten.
Was tun wir also, dass dieses System nicht funktioniert?

Das “Kariesbakterium” Streptococcus mutans mag ein saueres Millieu und stellt dieses (durch Abbauprodukte?) auch her. Im Mund sind aber (oder sollten nicht sein) solche Gegebenheiten nicht einfach vorhanden. Es wäre unlogisch, etwas mineralisches wie Zähne in einer saueren Umgebung anzulegen.
Streptococcus mutans leben von Kohlehydraten (korrigieren Sie mich bitte, falls die noch was anderes fressen). Diese verstoffwechseln sie und erzeugen Säure. Sie sind also keineswegs an Zähnen interessiert, sie erzeugen einfach nur nebenbei beim Fressen Säure, die zufällig Zähne angreift.

Daraus folgt: weniger Zucker -> weniger Bakterien. Höherer PH Wert weniger Bakterien.
Da es gegenwärtig nicht möglich ist, die Bakterien direkt anzugreifen folgt daraus: Vermeidung von Karies = weniger Zucker + Erhöhung des PH Werts im Mund
Bakterien müssten also im Mund hungern und eine eher unfreundliche Lebensumgebung haben, dann könnten sie nicht gut leben.

Angenommen, man würde keine Kohlenhydrate mehr zu sich nehmen, die diese Bakterien ernähren könnte, hätte man dann auch kein Karies mehr? (Utopie)
Angenommen, man könnte im Mund ein Millieu schaffen (zu wenig sauer), in dem sich diese Bakterien nicht wohl fühlen, hätte man dann weniger Karies? (schon weniger Utopie)

Gesucht wird also etwas, das Streptococcus mutans nicht fressen kann und/oder etwas, das den PH Wert im Mund aus dem sauren Bereich bringt, den dieses Bakterium mag.

Eine Studie die in Finnland gemacht wurde (bekannt als Turku-Zuckerstudie) belegt, dass sich Karies reduzieren lässt, indem man Zucker durch Xylit ersetzt. Draufgekommen ist man durch einen unbeabsichtigten Feldversuch. Nach dem Krieg (konnte leider grad nicht erhausfinden welcher) war in Finnland Zucker so teuer, dass man begann, Zuckerersatz herzustellen. Irgendwann wunderte man sch offenbar, warum die Finnen weniger Karies hatten. Darauf folgte diese Studie in den 70er Jahren.
Seitdem gab es offenbar noch weitere, die alle dasselbe Ergebnis erbrachten. Streptococcus mutans frisst Xylit und kann es aber nicht richtig verstoffwechseln. Es ist kein Gift in dem Sinne, mehr eine “Nahrungsmittelunverträglichkeit” der Bakterien.
Schon das zusätzliche Verwenden von Xylit reduziert die Baktriendichte, man muss noch nichteinmal den Zucker komplett austauschen.

Ich frage mich, warum ich erst 2012 davon erfahren habe. Kein Zahnarzt, kein Apotheker, kein Arzt hat mir das jemals gesagt. Ich habe ein Dutzend mir bekannter Menschen gefragt, keiner hat je davon gehört. In der Drogerie sind außerdem kaum Zahnpasten mit Xylit erhältlich. Wenn das Zeug wirklich so gut ist, warum ist es nicht im Handel?
Ein halbes kg Xylit kostet ca 10€. Es sieht annähernd aus wie Zucker, es schmeckt (gelöst) wie Zucker. Wenn man einfach so ein wenig Xylit isst, wie einen Löffel Zucker, erzeugt es ein kaltes Gefühl, wenn es sich auflöst. Vom Geschmack her ist es gleich. Auch der Körper kann es nur teilweise verstoffwechseln, darum sollte man damit nicht Kuchen backen oder große Megen davon essen (Durchfall) Wenn man es nur zum Süßen von Tee oder Kaffee verwendet, kommt man aber ewig damit aus und bekommt auch keine Verdauungsbeschwerden. Man kann damit gurgeln, spülen und es zum Zähneputzen verwenden.

Das wäre unglaublich simpel. Ich mache gerade einen Selbstversuch damit.
Punkt eins: etwas finden, das Baktrien nicht fressen können wäre also gelöst. Punkt zwei, PH Wert im Mund ändern noch nicht ganz.
Ich suche etwas, das man gurgeln oder spülen kann, das den PH Wert aus dem sauren Bereich holt. Und ich würde dabei eine Einzelsubstanz bevorzugen, die man einfach in der Apotheke kaufen kann. Kein teures Medikament oder Medizinprodukt, an dem eine Pharmafirma sich eine goldene Nase vedient.
Und ich suche etwas, um den Mineralstoffgehalt des Speichels zu verbessern. Immerhin sind im Speichel die Mineralien vorhanden, die Zähne reparieren.

LG
Nebelwald

Belsky Answered question 9. Februar 2013