Hallo!

Bei mir (44, gut eingestellter DM Typ1 seit Jahrzehnten, sonst gesund) wurde vor knapp 4 Wochen der 28er extrahiert (dieser stand nicht ganz in der Reihe und war fast unmöglich mit der Zahnbürste zu pflegen, machte aber sonst keine Probleme, insbesondere keine Entzündungen). Es wurde danach vom Kieferchirugen der Alveolenboden sondiert und auch der Valsalvaversuch verlief negativ. Die Gingiva wurde über der Wunde dann vernäht. Zuhause hab ich nach den empfohlenen 30 Minuten den Aufbißtupfer heraus genommen. Dabei hab ich ein Krachen im Oberkiefer verspürt und mir ist nach wenigen Sekunden Blut aus dem linken Nasenloch getropft. Und zwar ohne dass ich mich dazwischen vorgebeugt habe, also NICHT über den Rachen.

Nach 4 Tagen wurde ich außerplanmäßig wieder beim Kieferchirurgen vorstellig, weil das Spannungsgefühl in der gesamten linken Gesichthälfte (Oberkiefer-Auge-Stirn) kein bißchen nachließ, auch nicht mit diversen NSARs. Dieser sah sich das ganze nochmals an, wertete den Verschluß für dicht (was er sehr wahrscheinlich zu diesem Zeitpunkt auch war) und tat nichts weiter. Insbesondere wurde kein Röntgen durchgeführt.

Eine Woche später, am Tag 11 nach Extraktion wurde ich dann in der Nacht wach, weil ein unbeschreiblich eklig schmeckendes Sekret aus der Alveole in den Rachen floß. Am nächsten Tag suchte ich dann einen anderen Kieferchirurgen auf (der erste war ab dann im Urlaub). Dieser sondierte nochmals vorsichtig den Boden der Alveole durch eine jetzt vorliegende schlitzförmige Öffnung in der Gingiva, worauf hin sich ein Schwall schwarzer, entsetzlich stinkender Flüssigkeit entleerte. Er spülte die Kieferhöhle dann mehrmals mit NaCl, bis die retour kommende Flüssigkeit fast klar war und nicht mehr so penetrant stank. In der Nase landete die Flüssigkeit allerdings nicht, da offenbar das Ostium verschlossen war. An diesem Tag fing ich mit Clindamycin 3x300mg oral an.

Am Tag 13 wurde ein NNH-CT durchgeführt, die Kieferhöhle war faktisch total zu, ebenso das Ostium. Der Alveolarfortsatz war in Höhe des ehemaligen 28ers längs teilgebrochen, was ja nach einer Extraktion offenbar auch sein darf (?).

Es wurde ab dann zweimal am Tag mit sterilem NaCl (jeweils etwa mit 100ml insgesamt) gespült, größtenteils von mir selbst unter sauberen Kautelen. Am Tag 20 spürte ich erstmals, dass die Spülflüssigkeit auch über die Nase ablief, offenbar war ab diesem Zeitpunkt das Ostium offen.

Das Problem ist nun, dass die Spülflüssigkeit nicht klar werden will. Die allererste “Portion”, die entweder über die Nase oder über die Alveole retourniert wird, stinkt immer noch fürchterlich-faulig. Und auch die Nachtruhe ist regelmäßig gestört, wenn spontan einige Tropfen Sekret aus dem Ostium oder aus der Alveole kommen, weil ich jedesmal vom Geschmack wach werde.

Wie würden Sie weiter vorgehen?

P.S.: Ich kann leider nur ein Bild vom NNH-CT hochladen, weil das Speicherlimit sonst überschritten wird.

Belsky Answered question 18. Oktober 2017