Lieber Herr DDr. Belsky,
wieso lässt sich eine Entzündung an der Gaumenwurzel oder zwischen den Wurzeln mit herkömmlichen zweidimensionalen Röntgenverfahren nicht diagnostizieren? Auch die immer mehr in Anwendung kommenden dreidimensionalen DVT-Verfahren (nicht billig für den Patienten) lassen eine Herddiagnostik nicht eindeutig zu (so wurde es mir jedenfalls erklärt). Wie stellt man dann eine diesbezügliche Herddiagnostik?
Danke im Voraus !
sehr lieber madu!
man sieht im röntgen nie die entzündung, sondern immer nur die folgen der entzündung. die entzündung resorbiert über die zeit knochen und diesen knochendefekt sieht man dann.
Lieber Herr DDr. Belsky,
ich habe mich vermutlich etwas ungeschickt ausgedrückt. Mir ist schon klar, dass bei einer akuten Entzündung im Röntgenbild zunächst nichts zu sehen sein wird – erst später, wenn es zur “Beherdung” gekommen ist.
Aber der Reihe nach: es geht um meinen neu überkronten Zahn, der mir seit Februar nur Problem bereitet. Ich war in dieser Sache schon bei “mehreren” Zahnärzten, jedoch haben die nichts Pathologischen auf den Kleinbildaufnahmen bzw. DVT gesehen. Die letzte Kleinbildaufnahme wurde am 4. April gemacht – der Arzt hat (wieder einmal) nichts gesehen und mich zu einer KFO-Ärztin zwecks Abklärung meiner Kieferfehlstellung verwiesen.
Eine Woche später habe ich eine weitere Meinung bei einem Endodontologen eingeholt und ihm die zuvor gemachte Kleinbildaufnhme gezeigt. Der Endodontologe hat meinen schmerzenden Zahn(krone) untersucht und “abgetastet”, erneut eine Kleinbildaufnahme gemacht und mir mitgeteilt, dass er sehr wohl eine Beherdung sieht: nämlich zwischen den Wurzeln – und leicht angedeutet – auch an der Gaumenwurzel. Ich war erstaunt und habe ihn gefragt was nun der Unterschied zwischen seiner Kleinbildaufnahme und der seines Kollegen sei – der Unterschied lag in der “Tiefenschärfe”. Später habe ich versucht, mehr Informationen darüber im Internet zu finden und bin auf folgende Website gestoßen: Fokussuche/Herddiagnostik – krankhafte, lokale Veränderung in weichem Bindegewebewo zu lesen ist:
“Ein häufiges Problem in der Praxis stellt der fehlende schulmedizinische Nachweis des Herdes dar, der für eine chirurgische Therapie allerdings notwendig ist. So kann auf konventionellen Röntgenbildern eine beherdete Zahnwurzel ohne pathologischen Befund erscheinen. Tatsächlich sitzt die Entzündung aber an der Gaumenwurzel oder zwischen den Wurzeln, was durch eine zweidimensionale Projektion allerdings nicht diagnostizierbar ist.”
Tja, was soll ich sagen: Diese Problematik scheint nicht jedem Zahnarzt bekannt zu sein – ich persönlich bis dato auch nicht.
Liebe Grüße
sehr liebe madu!
herde stammen aus dem volksmund und wurden dann von geldgeilen ärzten aufgegriffen, weil man damit eben die massen bewegen kann.
im konventionellen röntgen erkennt man sehr gut veränderungen des knochens, ein dvt braucht es dafür eigentlich kaum.
Lieber Herr DDr. Belsky,
vielen Dank für Ihre schnelle Rückantwort. Sie können sich vielleicht vorstellen, dass ich jetzt total durcheinander bin und jetzt nicht mehr weiß, ob ich den Zahn einer Wurzelbehandlung unterziehen soll oder nicht. Den Termin beim Endodontologen habe ich auch erst in 1.5 Monaten bekommen.
Meine Bitte an Sie: ich habe Ihnen das Röntgenbild vom 4. April angehängt. Könnten Sie vielleicht einen Blick darauf werfen und Ihre Meinung sagen?
Wie immer – vielen Dank!
sehr lieber madu!
ich dem röntgen sehe ich keinen hinweiß für eine wurzelbehandlung.
wenn sie schmerzen haben und der zahn z.b. auf kälte reagiert, dann könnte man ein dvt andenken. wenn der zahn aber normal auf kälte reagiert und auch sonst keine veränderungen zeigt, dann ist ein dvt sinnlos.