Sehr geehrter Herr DDr. Belsky!

Vor etwa 2 Jahren bekam ich links oben an einem seitlichen Zahn eine Wurzelbehandlung, der Zahn wurde mit Compount verschlossen.
Gleich danach gab es Druckempfindlichkeit, was vom behandelnden Arzt als “normal” bezeichnet wurde. “Normal” war für ihn auch, daß der Zahn hin und wieder unangenehm war (Pochen, Pulsieren), vor allem bei Erkältungen und grippalen Infekten. Der Schmerz trat zwar selten, aber immer wieder auf, wurde im Laufe der Zeit stärker, war aber nach 1, spätestens 2 Tagen wieder komplett weg.
Vor 3 1/2 Monaten begann bei diesem Zahn eine Fistel zu wachsen, die sich dann (und seit dem ständig) über einen Fistelgang entleert. Ausspülen, Streifen und Antibiotika helfen nur kurzzeitig – nach 3 Wochen ist alles beim Alten.
Da der Zahnarzt die Ursache keinesfalls bei der Wurzelbehandlung sieht, habe ich mir einen neuen Zahnarzt gesucht. Dieser teilte mir nach einer kurzen Röntgennahaufnahme mit, daß der Fistelgang bis ganz nach oben zur Zahnwurzel reicht, der Knochen bereits entzunden ist (auf die Ursachen wollte er sich nicht festlegen) und die einzige sinnvolle Behandlung die Exktraktion wäre. Eine WSR will er wegen der Entzündung nicht machen, auch nicht warten, ob die (mittlerweilen 2.) Antibiotikabehandlung die Entzündung stoppt.

Kofferdam wurde damals bei der Wurzelbehandlung nicht gemacht, Compountfüllung habe ich auch an anderen seitlichen Zähnen (ich dachte, ich tue mir etwas Gutes), jedoch ohne Probleme.

Ich ersuche um Ihren Rat:
Ist die Exktraktion wirklich unumgänglich? Wäre es nicht besser, die Antibiotikabehandlung abzuwarten und dann eine WSR oder eine nochmalige Wurzelbehandlung zu versuchen? Oder soll ich so schnell wie möglich ziehen lassen, damit sich die Entzündung nicht noch weiter ausbreitet?

Vielen Dank!
Peter

Belsky Answered question 18. Februar 2011