Aufgrund der drohenden Grippe Epidemie/Pandemie möchte ich einen kurzen Bericht über Mikroorganismen, Viren und Pilze verfassen. Durch die Presse haben die Meisten von uns ein sehr negatives Bild von diesen im Volksmund genannten „Keimen“.

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Im Bild sehen Sie verschiedene Grippe (Influenza) Viren unter einem Rasterelektronen Mikroskop![/CENTER]

Prinzipiell unterteilt man die „Keime“ in der Mikrobiologie in drei große Bereiche: [B]Pilze, Bakterien, Viren[/B]

Daneben existieren noch Ausreißer, die weder zu der einen, noch zu der anderen Gruppe passen, die bekanntesten „Ausreißer“ wären z.B. Prionen.

Bleiben wir aber bei Bakterien, dabei handelt es sich um kleine „Lebewesen“; Bakterien haben eine Hülle und verschiedene „Organellen“ – im Prinzip vergleichbar mit menschlichen Organen, nur eben viel kleiner. Viele dieser Bakterien leben mit uns in Synergie, man spricht dann von Symbionten, z.B. die Bakterien in unserem Darm. Ist dieser kleinen Lebensraum in unserem Darm „durcheinander“ – diese Erfahrung hat vermutlich jeder einmal gemacht, dann leiden wir unter schwerem Durchfall, der mitunter auch lebensbedrohlich werden kann.

[B]Wir tragen Bakterien aber nicht nur in unserem Darm, sondern jede menschliche Zelle trägt ein Bakterium in sich![/B] Der Mensch besteht aus verschiedenen Geweben, so kennt ein jeder Haut-, Knochen- und Muskelgewebe. Aber auch das Herz, die Niere, also die inneren Organe, ja auch das Gehirn ist ein Gewebe mit einem speziellen Aufbau. Wenn man sich solche Gewebe unter dem Mikroskop ansieht, dann sieht man, dass die Gewebe aus kleinen Zellen aufgebaut sind.

Wir sind also ein Baukasten, bestehend aus Herzzellen, Muskelzellen, Nierenzellen usw. Im Detail unterscheiden sich diese Zellen, so ist die Herzzelle dazu vorgesehen sich zusammenzuziehen, im Verbund ergibt sich daraus der Herzschlag. Die Nierenzellen reinigen unser Blut und bilden so den Urin, im groben gesehen haben aber alle menschlichen und tierische Zellen immer ein und den gleichen Aufbau.

Aufgrund dieser Gleichheit, fasst man diese Zellen unter dem Begriff [URL=”http://de.wikipedia.org/wiki/Eukaryoten”]eukaryontische Zellen[/URL] zusammen.

Als Eukaryoten oder Eukaryonten werden alle Lebewesen mit Zellkern und Zellmembran zusammengefasst. Um ein reibungsloses Funktionieren der zellulären Abläufe über größere Entfernungen innerhalb der Zelle zu ermöglichen, ist ein höherer Organisationsgrad und eine Aufteilung des Zellraums in Kompartimente (Teilabschnitte) sowie Transport zwischen diesen Kompartimenten notwendig. Aus diesem Grund sind eukaryotische Zellen mittels Zellorganellen strukturiert, welche wie die Organe eines Körpers verschiedene Funktionen ausüben. Das bekannteste Organell ist der Zellkern mit dem Hauptanteil des genetischen Materials eines Lebewesens. Neben dem Zellkern findet man

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[*]das Zellskelett – so wie wir, hat auch die Zelle eine Skelett, welches aber im Gegensatz zu unserem Skelett sehr dynamisch ist, es kann also umgebaut werden
[*]die Ribosomen – das sind Fabriken in denen Aminosäuren gebildet werden
[*]der Golgi Apparat / Endoplasmatisches Retikulum – dort werden Aminosäuren zusammengesetzt und so Proteine geformt
[*]die Lsyosomen / Peroxisomen – der Magen der Zelle
[*]Mitochondrien – das Herz der Zellen, von diesen Zellorganellen bekommen die Zellen ihre Energie
[/LIST]
Das interessante an „unseren“ Zellen ist, dass der Aufbau dieser inneren „Organe“ im Zellkern gespeichert ist. Dort liegt in Form der DNA alles niedergeschrieben, wie eine Gebrauchsanleitung, außer die Mitochondrien, diese haben eine eigene DNA.

Man nimmt an, dass unsere Zellherzen – also die Mitochondrien früher einmal Bakterien waren und von frühen eukaryontischen Zellvorfahren aufgenommen wurden. Die DNA der Mitochondrien hat eine große Ähnlichkeit zu [URL=”http://de.wikipedia.org/wiki/Alphaproteobacteria”]Proteobakterien[/URL] und nicht zur menschlichen DNA, vermutlich sind wir also eine Mixtur aus Bakterium und Mehrzellern.

Zudem weisen gewisse Sequenzen der Mitochondrien DNA große Ähnlichkeit zu Retrovieren auf, vielleicht kam es in früher Geschichte zu einer „Infektion“ von Proteobakterien mit Retrovieren und vielleicht wurde durch solche eine Infektion der Weg erst frei für die Aufnahme der Proteobakterien durch die eukaryontischen Vorfahren.

Heute sind vereinzelt Vertreter der jeweiligen Gruppen bekannt, so kennt ein jeder das HI-Virus (HIV) – dies gehört zu den Retroviren. Die Erreger der Brucellose (Mittelmeerfieber, Maltafieber, …) gehören zu der Abteilung der Proteobakterien.

Somit wird klar, dass all diese Lebewesen, DNA Fragmente und Mikroorganismen vermutlich alle einmal mehr oder weniger mit einander verwandt waren/sind und das unser Leben, so wie wir es heute kennen, ohne dieser Artenvielfalt nicht möglich wäre.

Belsky Asked question 26. April 2009