Sehr geehrter Hr Drr Belsky,
jetzt habe ich eine Frage an Sie und hoffe Sie können mir etwas mehr Einsicht in das Thema Komposit und deren negativen Wirkungen erläutern.
Ich erhielt leider ohne dass ich es wirklich wollte, eine Kompositfüllung auf Zahn 22. Tja, vorher hatte ich dort einen Zementfüllung, die sich allerdings rausgeputzt hat. (durchs Zähneputzen) Dadurch hatte ich ziehende leichte Schmerzen bei diesem Zahn.
Fakt es wurde leider zum Bohrer gegriffen und noch tiefer gebohrt, mein Zahnarzt war leider auf Urlaub der mir die Zementfüllung reingab, also pech gehabt dachte ich 🙁
Da der Schmerz aber nicht wirklich weniger wurde, ging ich zu einem Zahnarzt – erklärte im meine Beschwerden und was ich machen lassen möchte. Sagte Zementfüllung bitte erneuern mit Zahnzement.
Der Zahnarzt fing an – schnur stracks zum bohrer, da sind sie Weltmeister und schon wars bissl tief und ich zuckte auf. Tja, faktum danach es kam eine Kompositfühlung rein.
Unterfüttert wurde nichts, wurde mir erklärt.
Ausgehärtert wurde vielleichtg grad mal 5 Sekunden u. herrlich es begann ab dann über dem Zahn zu ziehen. Hatte Kopfschmerzen, mein Auge tat weh, das Auge war in der früh immer nass.
Welche Folgen kann eine zu kurze Aushärtung bzw. keine Unterfütterung bei Verwendung von Kompositfüllungen auftauchen?
Es gibt zahlreiche Artikel im Web, welche sich über die Aushärtung von Kunsstoffüllungen beschäftigen. Meist geht es darum, dass die Aushärtung meist zu gering ist, und es dadurch zu einer schädlichen Wirkung der Inhaltsstoffe der Komposite kommt. Die Monomere somit in den Zahnnerv sickern und von der aus noch weiter in den Knochen.
Ein Polymerisationszeit, welche angegeben wird – oft nicht eingehalten wird.
Ich bin ja schon Kilometerweit entfernt, dass es wirklich eine Füllung gibt, außer einige wenige Zahnzemente, die keine mögliche Schädigende Wirkung von sich ausgehen lassen.
Was genau ist da schief gelaufen? Was darf ich dem Zahnarzt mit auf den Weg geben, dass er dazulernen kann? (Wobei ich auf Grund meiner zahlreichen Erfahrung mit Zahnärzten davon ausgehen kann, dass er nichts dazulernen will, immerhin hätte er ja das Fach studiert :twisted:)
p.s. Ihr Video über Zahnfüllmaterialien habe ich mir schon angesehen, konnte aber nicht Info heraushören, welche ich gerne wissen möchte.
Vielen Dank Vorab
Ozzelot
Sehr lieber Ozzelot!
Im Grunde haben Sie schon sehr viel selber gut nach recherchiert, mein Video muss ich auf alle Fälle besser machen … besser noch, ich werde eines nur über Komposite machen …
Vorweg gilt es zu klären, ob bei Ihrem “zusammen zucken” der Nerv nicht eröffnet wurde, denn das kann ebenfalls ein Grund sein, das der Zahn “w.o.” gibt.
Generell sind Komposite aus verschiedenen Bausteinen aufgebaut – unter anderem den sogenannten Monomeren – der eigentliche Kunststoff. Zellen reagieren auf diese Monomere meist mit Zelltod – also nennen die Wissenschaftler diese Substanzen als “zytotoxisch”. Erst wenn sich diese Monomere verbinden zu Ketten – also zu Polymeren polymersieren – verlieren sie diese Eigenschaften. Die Polymerisationsreaktion wird durch einen Katalysator ausgelöst – die Lampe, einen Zusatzstoff, manchmal beides …
Je nach Werkstoff neigt der eine Kunststoff per se mehr, der andere weniger zu Monomer Abgabe während der Verweildauer im Mund.
Die Klinik, also das was Sie dann spüren, oder nicht spüren hängt dann zusätzlich noch von weiteren Faktoren ab: Größe der Dentinwunde, Größe der Unterfüllung, Größe Ihres Pulpenkavums, Lage der Füllung (Seitzahn/Frontzahn), Kaukräfte generell, usw.
Somit reichen die Symptome von “Beschwerdefrei” bis “Zahlos mit Schmerzen” 🙁
Ich habe viele junge Patienten mit Gesichtsschmerzen erlebt, die Kunststoffe erhalten haben und nach einer Odyssee an Zahnbehandlungen dann im Endeffekt zahnlos waren, die Schmerzen aber blieben. Auch gibt es sehr viele, die keine Probleme haben – abhängig eben von der Durchführung und den oben genannten Faktoren. Die Industrie hat sich abgesichert, sie hat die Kunststoffe einfach nicht für den Kaubelasteten Seitzahnbereich freigeben … das ist der Stand und niemand weiß, wie es weiter gehen wird … alles Gute!