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Hallo Herr DDr. Belsky,

ich hätte eine Frage zu einem evtl. atypischen Verlauf der Wundheilung nach einer Weisheitszahnextraktion. Ich habe mir Anfang März alle vier Weisheitszähne entfernen lassen, da diese lagebedingt Druck auf die Backenzähne ausgeübt haben und ich deswegen ab und zu Schmerzen hatte. Zudem hat das linke Kiefergelenk ab und zu begonnen zu knacken, z.b. beim Gähnen. Nicht wirklich schmerzhaft, eher so eine Art Spannungsgefühl, was sich nach dem Knacken kurzzeitig besserte.

Jedenfalls wurde im März die OP mit örtlicher Betäubung durchgeführt, und alle vier Weisheitszähne entfernt. Die OP lief vollkommen problemlos, zwar mussten die unteren Weisheitszähne geteilt werden, aber letztendlich war alles in knapp einer halben Stunde vorbei. Der Zahn rechts im Unterkiefer ging dabei am mühsamsten raus. Ich bekam vier Kortisolspritzen gegen Schwellung, die letztendlich nur sehr leicht eintrat. Es gab keine Nachblutungen – zumindest habe ich keine bemerkt – und ich benötigte nur wenig Schmerzmittel (Ibuprofen 600, am OP-Tag 2 Stück, und an den beiden Folgetagen je eine). Die Wunden wurden nur genäht, keine Antibiotika-Streifen. Leider kam es dann am vierten Tag nach der OP zu einer Entzündung der Wunde rechts unten (dort, wo der Zahn war, der am mühsamsten zu entfernen war). Ich erhielt Antibiotika-Tabletten (Clindasaar 600mg), nach drei Tagen war die Infektion und die Schwellung komplett zurückgegangen. Nach Rücksprache mit meinem ZA wurde die Antibiotikapackung aber noch vollständig aufgebraucht (insgesamt 7 Tage). Dann kamen die Fäden raus, der ZA war mit der Wundheilung sehr zufrieden zu diesem Zeitpunkt. An diesem Tag wurde leider von der Schwester versäumt, mir so eine Spritze zum ausspülen der Löcher mitzugeben – ich wusste auch nicht, dass dies nötig sei. Nach dem was ich hier lese, ist dies offensichtlich auch nicht nötig. Fünf Wochen nach der OP war ich noch einmal beim ZA, weil ich etwas verunsichert war, dass das Loch links unten im Gegensatz zu rechts unten (und natürlich den beiden oberen) noch nicht zugewachsen war. Der Za meinte, dass dies schon noch eine Weile dauern kann, und gab mir dann eine Spritze zum spülen mit und war auch sehr überrascht, dass ich bei der Nachuntersuchung keine erhalten hatte. Ansonsten steht eigentlich nur noch in zwei Monaten ein Termin zwecks Röntgen an (Nachkontrolle). Das Loch rechts unten ist nicht wirklich weiter zugewachsen, deswegen möchte ich noch einmal nachfragen, ob das normal ist. Ich habe hier viel im Forum gesucht, eigentlich sollte nach drei Monaten ja alles vorbei sein ? Wenn man in das Loch schaut (es ist relativ klein, vl 2-3mm im Durchmesser) kann man unten etwas glänzendes sehen, mit weißlichem Farbton. Ich weiß nicht ob das der Knochen ist, eigentlich nicht, denn würde diese freiliegen, wäre das doch schmerzhaft ? Schmerzen habe ich keine, lediglich das Knacken des Gelenks ist momentan wieder richtig schlimm. Wenn ich den Mund sozusagen ganz weit aufreiße, spannt es im Gelenk ziemlich arg, aber nicht schmerzhaft. Es fühlt sich eigentlich an wie eine Muskelverspannung, und auch nur auf der linken Seite.
Momentan bin ich noch für einige Wochen fern der Heimat, und zu einem hier ansässigen ZA – falls ich überhaupt einen finden würde – möchte ich nicht. mein ZA ist noch bis Montag in zwei Wochen im Urlaub 🙁

Meine Frage(n) ist eigentlich:

Ist es normal, dass das Loch so lange zum zuwachsen benötigt ? Was für Folgen könnte es haben, wenn es offen bleibt ? Bzw. was kann man dagegen tun ?
Ist bezüglich des Kiefergelenks eine Möglichkeit vorhanden, das Knacken zu behandeln ?

Im Übrigen finde ich es wirklich absolute Spitzenklasse, dass Sie so eine Plattform für Patienten anbieten und Hilfe anbieten ! Danke !

Belsky Answered question 1. Juli 2010