Sehr geehrter DDr. Belsky,

folgender Sachverhalt liegt vor: vor einiger Zeit ist mir aufgrund eines Unfalls die Füllung aus Zahn 36 ausgebrochen. Der Zahn wurde vor einigen Jahren Wurzelbehandelt und mit einer Kompositfüllung versorgt. Direkt nach dem Unfall hatte ich keine Schmerzen, sondern die Schmerzen kamen im Laufe der Zeit. Mittlerweile hat sich daraus eine massive Wurzelspitzenentzündung entwickelt. An der außenliegenden Zahnfleischtasche tauchten – ungefähr eine Woche später – zwei „Löcher“ auf. Hände direkt gründlich mit Octenisept desinfiziert und dann mit dem Zeigefinger das Zahnfleisch abgetastet. Sehr unangenehm und schmerzhaft. Als ich das zweite mal mit dem Finger über die „Löcher“ geglitten bin, spritze aus einem plötzlich Eiter heraus. Obwohl mich das im ersten Moment ziemlich überrascht hatte, erleichterte es direkt meine Beschwerden, also fing ich an, gezielt – aber kontrolliert – Druck auf den Bereich auszuüben, um möglichst viel Eiter herauszudrücken. Das funktionierte auch relativ gut. Nach dieser Aktion waren die Schmerzen verschwunden, lediglich das Zahnfleisch war etwas beleidigt und gereizt. Ich war heilfroh. In den folgenden 4 Wochen hatte sich die außenliegende Zahnfleischtasche immer wieder mit Eiter gefüllt. Durch das „Loch“ konnte der Eiter aber immer wieder selbständig abfließen, was meinen Beschwerden eine massive Linderung verschafft hatte.

Nun ist jedoch vor 4 Tagen folgendes passiert: das Loch, aus dem vorher der Eiter abfließen konnte, ist verschlossen. Seit 4 Tagen baut sich kontinuierlich Druck in dem Abszess auf. Mittlerweile ist der Druck so stark, dass ich das Gefühl habe, meine linke Gesichtshälfte explodiert.
Mein ganzer Körper reagiert mittlerweile auf den Abszess. Gestern war es zeitweise so schlimm, dass es sich anfühlte, als wäre mein ganzes Gesicht gelähmt. Hatte auch kurzzeitig Atemnot und – leider – durchgehend Durchfall. Schmerzmittel (Ibuprofen 600 mg) helfen ebenfalls nicht, aber das ist nicht weiter verwunderlich, da es sich ja um einen Druck, keine Schmerzen handelt.
Mein gesamter Allgemeinzustand ist aufgrund des Abszesses sehr schlecht; fühle mich so schlecht, wie noch niemals zuvor.

Nun zu meinen Fragen: Da eine WSR ja bekanntlich nichts bringt, steht nur noch eine Revision bzw. Extraktion im Raum. Diesbezüglich würde mich interessieren, mit welchen Kosten dies verbunden wäre?

Revision + Keramikinlay bzw. Extraktion + Einzelzahnimplantat.

Weiters würde mich interessieren, mit welchen zusätzlichen Kosten man bei einem Eingriff in Vollnarkose rechnen muss? Ich bin zwar kein Angstpatient, noch habe ich Angst vor Spritzen, aber das enorme Ausmaß der Entzündung, in Kombination mit meinem immer schlimmer werdenden Allgemeinzustand, bereitet mir große Sorgen.

Ich bin auf keinen Fall fähig, selbst mit dem Auto zu fahren.

Zu meiner Person; ich bin 28 Jahre alt, 171 cm groß und etwa 130 kg schwer.

Meine Symptome, zusammengefasst: permanenter Durchfall, Schüttelfrost und Glieder- bzw. Muskelschmerzen, ein Gefühl, als wäre meine linke Gesichtshälfte gelähmt, zeitweise Atembeschwerden, gestern dann akute Atemnot und Muskelhypotonie. Meine linke Gesichtshälfte ist, stand 12:30 Uhr, massiv angeschwollen. Da ich aber Bartträger (Vollbart) bin, ist dies für außenstehende nicht zu sehen.

Ich bedanke mich recht herzlich,

Devon

jaroslav belsky Answered question 8. Februar 2020