Hallo, mir wurde vor 6 Wochen der vorletzte Backenzahn obern rechts gezogen. Da der Zahn und ich bereits einige Wurzelbehandlungen hinter sich hatten, musste er zum teil ausgebohrt werden. Es wurde noch eine Zyste entfernt und leider die Kieferhöhle eröffnet. Die Wunde wurde dicht vernäht. Ich bekam 10 Tage vor und nach der Extraktion Clindamicien. Nach 10 Tagen wurden die Fäden gezogen und Knochenreste/kanten entfernt. Ich hatte die ganze Zeit ein merkwürdiges Gefühl, als wäre ein Tischtennisball in meinem Mund. Leider wurde ich weder von meiner Kieferchirurgin noch von meinem Zahnarzt ernst genommen. Der HNO hat dann ein CT machen lasse. Es besteht anscheinend noch eine kleine Verbindung zur Kieferhöhle und der Kiefer ist im Bereich der Wunde entzündet. Der HNO sagt er kann nichts machen, ich solle zum Zahnarzt gehen.Ich habe mir bereits einen neuen Zahnarzt gesucht, der möchte die Wunde wieder öffnen, erneut Antibiotika verschreiben und täglich Tamponagen wechseln. Ich habe keine wahnsinnigen Schmerze eher einen nervtötenden Dauerchmerz und die Lymphknoten am Hals sind geschwollen. Was würden Sie mir raten? Warten oder erneut öffnen?
Sehr liebe Heike!
CT vom 27.08.2013
Technik: Transversale Schichtung der NNH in Mehrzeilen-spiraltechnik nativ mit sekundären coronaren multiplamaren Rekonstruktionen.
Das ist nur eine Information, welche Technik bei dem CT verwendet wurde, so nach dem Motto, welche Stifte setzte der Maler bei dem Bild ein, denn so kann man Rückschlüsse über das Gesehene gewinnen. Ein Foto werden sie anders beurteilen, als eine Bleistiftzeichnung …
Knöcherner Substanzdefekt ausgehend von der Regio 16 im Processus alverlaris maxillae und Kieferhöhlenbogen rechts,
Im CT sieht man einen kleinen Knochendefekt, wobei das nicht heißt das auch in der Realität ein kleiner Knochendefekt vorliegt, denn das CT erkennt nur ein gewisses Volumen an Knochen. So kann es also sein, dass es im CT wie ein Defekt wirkt, in der Realität aber noch Knochen vorhanden ist.
beleitend hier eine kleine basale Schleimhautschwellung.
Die Schleimhaut in dieser Region ist leicht verbreitert, was viele Ursachen haben kann. So kann es zum Beispiel nach einer Zahnextraktion und einer Einblutung zu solch einer Schwellung kommen, aber auch eine kurzzeitige Entzündung kann das verursachen.
Ansonsten normale Berlüftungsverhältnisse der NNH.
Das bedeutet, dass keine chronische Entzündung vorliegt, denn die Nasennebenhöhlen sind, so wie es sein soll, mit Luft gefüllt.
Keine tumorsuspekten Veränderungen,
Das bedeutet, dass keine suspekten Raumforderungen zu sehen sind.
das Cavum nasi bis auf eine Rechtsdeviation des Septum unauffällig.
Das bedeutet, dass ihr Nasenseptum, so wie bei den meisten Menschen, leicht deformiert ist. Auch das kann zum Beispiel eine “rhinogene” Schleimhautschwellung verursachen (ist in Ihrem Fall nicht so).
Intakte Schädelbasis mit normal weiter Sella.
Anatomische Strukturen sind normal abgebildet.
Das alles klingt relativ normal, wobei wichtig ist, dass sich ihr Behandler selber die Bilder ansieht. Es gibt Radiologen, die sehen den ganzen Tag hauptsächlich nur Knieaufnahmen und nur selten eine Schädelaufnahme, dadurch kann es manchmal zu Fehlern in der Bildinterpretation kommen. Deswegen sehe ich mir die CT´s immer gerne selber an, die Befunde dienen mehr zur Kontrolle nach dem Motto mehr Köpfe mehr Gedanken.
Hallo,
vielen Dank für die nette und kompetente Rückmeldung. Ich habe jetzt das Ergebnis des CT´s vom HNO vorliegen. Den Termin zur Besprechung beim HNO habe ich leider erst am 17. September 2013.
[COLOR=”#000080″]”CT vom 27.08.2013
Technik: Transversale Schichtung der NNH in Mehrzeilen-spiraltechnik nativ mit sekundären coronaren multiplamaren Rekonstruktionen.
Knöcherner Substanzdefekt ausgehend von der Regio 16 im Processus alverlaris maxillae und Kieferhöhlenbogen rechts, beleitend hier eine kleine basale Schleimhautschwellung. Ansonsten normale Berlüftungsverhältnisse der NNH. Keine tumorsuspekten Veränderungen, das Cavum nasi bis auf eine Rechtsdeviation des Septum unauffällig. Intakte Schädelbasis mit normal weiter Sella.
[U]Beurteilung:[/U]
Knöchener Defekt am Boden der rechten Kieferhöhle ausgehend von der Regio 16 mit begleitend geringfügiger reaktiver basaler Schleimhautschwellung in der rechten Kieferhöhle, ansonsten die NNH unauffällig.”[/COLOR]
So, ich verstehe nicht mal die Hälfte? Dienstag habe ich einen Termin bei der Kieferchirurgin?
Was würden Sie empfehlen? Antibiotika, die Wunde wieder öffenen und spülen oder abwarten.
Ich freue mich auf Ihre Antwort, dann bin ich bei den anstehenden Gespächen nicht so hilflos.
Schon jetzt vielen DANK!!!!!
Heike0815
Sehr liebe Heike!
Wenn nur eine Verbindung zwischen der Kiefer- und der Mundhöhle besteht, aber keine Entzündung vorliegt, dann würde ich einfach nur das kleine Loch verschließen. Zusätzlich würde ich für zehn Tage konservative Kieferhöhlentherapie betreiben (in der Früh ein Glas kaltes Wasser und bei jedem pinkeln wiederum ein Glas Wasser trinken, am Abend inhalieren und vorher abschwellen der Nasentropfen nehmen).
Wenn eine Entzündung besteht, dann wäre zum Beispiel die Spülung der Kieferhöhle eine Option (bei einer starken Entzündung).
Bei einer leichten Entzündung, könnte man die Kieferhöhle ebenfalls verschließen und mit konservativer Kieferhöhlentherapie und Antibiotika eine Therapieversuch starten.
Anhand des Röntgens und ihrer Symptome kann man den Schweregrad der Entzündung abschätzen.