Guten Abend – guten Morgen Herr Dr. Belsky,
seit mittlerweile einem halben Jahr hatte ich (nur beim Kauen härterer Speisen) einen “Aufbissschmerz” zwischen 15er und 16er. Nachdem sich daran, über die Monate, vier Zahnärzte sprichwörtlich “die Zähne ausgebissen” haben 😉 – also keine Ursache finden konnten, hat nun der Zahnarzt, bei dem ich aktuell war, anfänglich auch keinen Auslöser gesehen, aber dann [I]doch [/I]Zwischenraumkaries am 15er festgestellt.
Wir haben uns also für eine sofortige Behandlung (Kariesentfernung und Füllung mit Komposit) entschieden. Am ersten Tag danach hatte ich dann andersartige, von Behandlung stammende, leichte Schmerzen beim Kauen – hoffte jedoch schon, dass das Problem damit behoben sei, und sich der Schmerz wohl bald verflüchtigen würde.
Nun aber, nach 6 Tagen, hat sich der Schmerz in allen “Belangen” verschlimmert…. Nach 3 Tagen hatte ich stärkere Schmerzen beim [B]Kauen[/B], nach 4 Tagen hatte ich, nachdem ich etwas [B]Kaltes getrunken [/B]hatte, extrem ziehende, etwa eine halbe Stunde andauernde Schmerzen dort,
Gestern bin ich dann “ohne äußeren Auslöser” mit leichten, [B]ziehenden Schmerzen aufgewacht[/B]; Nach der Einnahme von Dexiboprufen ging dies jedoch weg, war dann den ganzen Tag über unauffällig – als ich jedoch am Abend wieder vorsichtig etwas zu kauen versucht habe, war es sofort wieder da, und blieb über Nacht.
Ich schildere Ihnen dies deshalb so genau, weil ich dadurch auf eine Einschätzung von Ihnen hoffe. Ich hatte vor kurzem eine langwierige Wurzelbehandlung an anderer Stelle und bin nun bezüglich Zahnehandlung sensibilisiert wie [B]”entnervt”[/B] – auch im wahrsten Sinne des Wortes *ggg*.
…Könnte dies also der Beginn einer Pulpitis (durch zu heißes/dem Nerv zu nahe gekommenes Bohren) sein?
Wäre diese (noch) reversibel?
Wie wichtig ist es, dass ich damit [B]schnell [/B]zum Zahnarzt gehe?
Vielen Dank und schöne Grüße,
die Bergwerkerin
Sehr liebe Bergwerkerin!
Sehr schönes Avatar!
seit mittlerweile einem halben Jahr hatte ich (nur beim Kauen härterer Speisen) einen “Aufbissschmerz” zwischen 15er und 16er. Nachdem sich daran, über die Monate, vier Zahnärzte sprichwörtlich “die Zähne ausgebissen” haben – also keine Ursache finden konnten, hat nun der Zahnarzt, bei dem ich aktuell war, anfänglich auch keinen Auslöser gesehen, aber dann doch Zwischenraumkaries am 15er festgestellt.
Also war doch was da …
Wir haben uns also für eine sofortige Behandlung (Kariesentfernung und Füllung mit Komposit) entschieden. Am ersten Tag danach hatte ich dann andersartige, von Behandlung stammende, leichte Schmerzen beim Kauen – hoffte jedoch schon, dass das Problem damit behoben sei, und sich der Schmerz wohl bald verflüchtigen würde.
Kunststofffüllung – YouTubeurl=http://www.dentalnews.at/es-war-einmal-der-zah-i/]Zahnschmerzen nach Zahnfüllungen sind nicht selten, die Ursache liegt im Kunststofffüllungen. | DentalnewsB]
Nun aber, nach 6 Tagen, hat sich der Schmerz in allen “Belangen” verschlimmert…. Nach 3 Tagen hatte ich stärkere Schmerzen beim Kauen, nach 4 Tagen hatte ich, nachdem ich etwas Kaltes getrunken hatte, extrem ziehende, etwa eine halbe Stunde andauernde Schmerzen dort,
Gestern bin ich dann “ohne äußeren Auslöser” mit leichten, ziehenden Schmerzen aufgewacht; Nach der Einnahme von Dexiboprufen ging dies jedoch weg, war dann den ganzen Tag über unauffällig – als ich jedoch am Abend wieder vorsichtig etwas zu kauen versucht habe, war es sofort wieder da, und blieb über Nacht.
Klingt nach Pulpitis[/URL][/B]
…Könnte dies also der Beginn einer Pulpitis (durch zu heißes/dem Nerv zu nahe gekommenes Bohren) sein?
Bohren und/oder dem Komposit
Wäre diese (noch) reversibel?
Alles ist möglich, zuwarten …
Guten Abend, lieber Herr Dr. Belsky,
vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort an einem Sonntag!
Ihre Videos sind toll – es ist wunderbar, was Sie für die Allgemeinheit sowohl an Forumspräsenz und an Erklärungsschritten für den/die Laien/Laiin leisten!
Ich habe mir das Komposit-Video zweimal aufmerksam angesehen, und in meinem aktuellen Fall stellt sich mir infolgedessen die Frage: Kann ich den möglichen “Vergiftungsprozess” des Nervs durch die chemischen Stoffe der Kompositfüllung durch ein sofortiges Entfernen der Füllung stoppen/rückgängig machen? (Um dann Keramik anfertigen zu lassen)?
Oder ist nach einer Woche Komposit im Zahn die Sache bereits “gelaufen”?
Kann es die Möglichkeit einer Reversibilität erhöhen, wenn ich mir beim Zahnarzt morgen sofort antibiotische Medikamente o.Ä. hineinlegen lasse?!
Oder kann ich nur zuwarten und hoffen, dass sich die entzündete Wurzel beruhigt (oder stärker entzündet/abstirbt)?
Und wenn dies der Fall ist: Kann ich den Verlauf irgendwie begünstigend beeinflussen? (Vermeidung von Kauen und Kalt-/Warm-Kontakt, Einnahme entzündungshemmender Tabletten, Aufstreichen von Pyocid auf den Zahn oder anderes….)?
Ich hoffe, Sie finden noch die Zeit, mir zu antworten – vielen Dank im Voraus.
Noch eine kleine Anmerkung bzw. Frage: Sie erwähnen in Ihrem Video, dass Sie auch an der Schmerzambulanz gearbeitet haben. Haben Sie also vielleicht auch ein Video oder einen Artikel oder eine Studie zum Thema „Zähne und Myalgie“ erstellt?
Dies würde mich interessieren, weil bei mir nämlich etwa zeitgleich mit meiner ersten Wurzelbehandlung nicht diagnostizierbaren Gliederschmerzen begonnen haben (Arme/Beine, Rheumafaktor nicht positiv resp. alle anderen möglichen Ursachen wurden ausgeschlossen)
Mit besten Grüßen, vielen Dank,
die Bergwerkerin
PS:
Sehr schönes Avatar!
Dankeschön. Es ist ein Ausschnitt aus einem erzgebirgischen Laubsägen-Schwippbogen.
Sehr liebe Bergwerkerin!
Ich habe mir das Komposit-Video zweimal aufmerksam angesehen, und in meinem aktuellen Fall stellt sich mir infolgedessen die Frage: Kann ich den möglichen “Vergiftungsprozess” des Nervs durch die chemischen Stoffe der Kompositfüllung durch ein sofortiges Entfernen der Füllung stoppen/rückgängig machen?
Was die Monomere im Gewebe genau tun, das weiß man heute nicht, denn das interessiert die Industrie (noch) nicht, zudem sind die Möglichkeiten einer Untersuchung sehr gering – wir reden ja von Molekülen.
Wenn Ihre Probleme seitens der Komposite verursacht worden sind, dann kann eine Entfernung nützlich sein, kann aber auch sein, dass der Zahnnerv schon irreversible geschädigt ist, kann aber auch sein, dass dann durch das Keramikinlay dem Zahn “der Rest” gegeben wird.
Wie würde ich vorgehen? Wenn der Zahn stark schmerzt, dann Zementfüllungen machen lassen und mal abwarten. Wenn die Schmerzen nicht so stark sind und ich Geld habe, dann Keramikinalys, wenn ich kein Geld habe, aber eine Füllung will, die lange hält, dann Amalgam.
Kann es die Möglichkeit einer Reversibilität erhöhen, wenn ich mir beim Zahnarzt morgen sofort antibiotische Medikamente o.Ä. hineinlegen lasse?!
Antibiotika ändern nix, denn das Problem sind Monomere, keine Bakterien. Ob sich die chemische Eigenschaften der Monomere durch die Antibiotika ändern würde, wage ich zu bezweifeln, Untersuchungen diesbezüglich kenne ich zudem keine.
Und wenn dies der Fall ist: Kann ich den Verlauf irgendwie begünstigend beeinflussen? (Vermeidung von Kauen und Kalt-/Warm-Kontakt, Einnahme entzündungshemmender Tabletten, Aufstreichen von Pyocid auf den Zahn oder anderes….)?
Sie können nun nichts machen, außer eben Füllung entfernen …
Noch eine kleine Anmerkung bzw. Frage: Sie erwähnen in Ihrem Video, dass Sie auch an der Schmerzambulanz gearbeitet haben. Haben Sie also vielleicht auch ein Video oder einen Artikel oder eine Studie zum Thema „Zähne und Myalgie“ erstellt?
Ich habe versucht eine Schmerzambulanz aufzuziehen und mich dabei mit Schmerz beschäftigt … welche Myalgie meinen Sie den speziell?
Dies würde mich interessieren, weil bei mir nämlich etwa zeitgleich mit meiner ersten Wurzelbehandlung nicht diagnostizierbaren Gliederschmerzen begonnen haben (Arme/Beine, Rheumafaktor nicht positiv resp. alle anderen möglichen Ursachen wurden ausgeschlossen)
Rheumafaktoren testet man bei Erkrankungen aus dem rheumatoiden Formenkreis, wobei es auch seronegative gibt … was für Schmerzen haben Sie genau? (symmetrisch, asymmetrisch; Dauerschmerz; mit/ohne Trigger; …)
Wunderschönen Vormittag zu wünschen, lieber Herr Dr. Belsky,
tausend Dank für Ihre schnelle Antwort trotz sicherlich vorhandenem Montagsstress! Ich habe schon sehr auf eine rasche Antwort gehofft, weil ich diese Nacht wieder ziehende Schmerzen hatte und ziemlich besorgt bin, und das Gefühl hatte, mir “läuft” so untätig die “Zeit davon”.
Durch Ihre Antwort bin ich nun wieder ein bisschen beruhigt – also nützt die ganze Aufregung nichts, und ich kann eh nur hoffen…
Ich habe diese Kompositfüllung nämlich von einer Urlaubsvertretung des Arztes meines Vertrauens gemacht bekommen (ein renommierter Endodontolge), und dieser ist immer noch auf Urlaub – ansonsten hätte ich ihn gleich heute aufgesucht. Aber da Sie sagen, man kann eh nur zuwarten, werde ich dies nun wahrscheinlich noch tun, bis mein auf Endodontologie spezialisierter Zahnarzt aus dem Urlaub zurückkehrt.
Wie würde ich vorgehen? Wenn der Zahn stark schmerzt, dann Zementfüllungen machen lassen und mal abwarten. Wenn die Schmerzen nicht so stark sind und ich Geld habe, dann Keramikinalys, wenn ich kein Geld habe, aber eine Füllung will, die lange hält, dann Amalgam.
Ich würde sagen, dass der Zahn nicht soooo schlimm schmerzt. Es ist eher das Gefühl, dass er “heiß” (–> entzündet?) ist, und ein durchgehendes, stärkeres Ziehen (welches sich verstärkt, wenn ich darauf kauen oder Kaltes oder Heißes heranführen würde).
Ich war in Sachen “Komposit versus Amalgam” eigentlich auch lange Jahre Ihrer Meinung, jedoch ist bei mir eine Amalgam-/Quecksilberallergie festgestellt worden (mit Allergiepass), und zusätzlich haben mich mehrere schulmedizinisch nicht diagnostizierbare/behandelbare Beschwerden Abstand von Amalgamfüllungen nehmen lassen.
Sie können nun nichts machen, außer eben Füllung entfernen …
Also auch entzündungshemmende Schmerzmittel können ein Fortschreiten einer möglichen Pulpitis nicht einbremsen?!
Ich habe versucht eine Schmerzambulanz aufzuziehen und mich dabei mit Schmerz beschäftigt …
Toll! Schade, dass daraus nichts geworden ist (?) – ich glaube doch, dass Sie damit viel Erfolg und vorallem Zulauf gehabt hätten. Ich kenne viele Menschen, die gerade in der [B][U]Kombination [/U][/B]von Zahn- und Schmerzproblemen dringend kompetente Hilfe suchen.
welche Myalgie meinen Sie den speziell?
Es sind Gliederschmerzen (ähnlich jenen bei Fieber) in Armen und Beinen (aber [B][I]nicht [/I][/B]in den Gelenken) sondern eher gefühlt im “Fleisch” oder in den “Knochen”, ständig anwesend, ohne Trigger, Dauerschmerz – im Ruhezustand wie bei Bewegung. Es ist irgendwie ein “Mittelding zwischen Schmerzen und leichtem Kribbeln” (Bandscheibe schließe ich jedoch mal aus…). Beidseitig genau gleich stark. Durch nichts linderbar – selbst bei Schmerzmittel (welche zB. die Zahnschmerzen sehr wohl verringern) ist seltsamerweise nicht einmal eine minimale Besserung spürbar.
Ich war deswegen auch schon auf der Fibromyalgie-Ambulanz – es waren jedoch alle Tenderpoints negativ.
Den Rheumafaktor habe ich bestimmen lassen, um Rheuma ausschließen zu können.
Vielen Dank, mit herzlichen Grüßen von der
Bergwerkerin
Sehr liebe Bergwerkerin!
Also auch entzündungshemmende Schmerzmittel können ein Fortschreiten einer möglichen Pulpitis nicht einbremsen?!
Mir sind keine Studien zu diesem Thema bekannt, auch nichts von Kollegen … wenn, dann bekämpfen Sie damit immer nur die Symptome, aber leider nicht die Ursache.
Bezüglich Ihrer Schmerzen haben Sie 2 Möglichkeiten,
[LIST]
[*]sich weiter erkundigen und andere Meinungen schriftlich einholen
[*]oder sich vorläufig damit anfreunden und schauen was kommt
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