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Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,

ich habe seit einer Erneuerung meiner Brücken einen Fehlbiss mit der Folge einer starken abnutzung meiner Front- und Eckzähne.
Das ganze Problem fing vor ca. 8 Jahren an:
Bei einer Routineuntersuchung empfahl mir mein damaliger Zahnarzt, alle Brücken und Kronen erneuern zu lassen – das sei nach 5-6 Jahren in jedem Fall zu empfehlen. Ich hatte bis dahin überhaupt keine Probleme mit den Brücken/Kronen (Backenzähne rechts/links oben/unten, damals über 10 Jahre alt). Es deutete auch nichts auf eine Entzündung/Karies unter den Kronen/Brücken hin. Trotzdem folgte ich dem ärztlichen Rat und ließ zunächst 2 Brücken (Unterkiefer rechts / Oberkiefer links) erneuern.
Bereits beim Anpassen und einschleifen der ersten Brücke (unten rechts) – (die ganze Prozedur incl. Schleifen und Blaupapier fand in Liege-Position mit Nackenrolle und entsprechend untypischer Kieferstellung statt) stellte ich fest, dass ich beim Zusammenbeißen überhaupt keinen Kontakt im Bereich der neuen Brücke hatte. Der Zahnarzt erklärte mir daraufhin, dass dies zwar erstmal ungewohnt aber völlig in Ordnung sei, und dass ich ja den Unterkiefer nur ca. 2cm nach rechts oder links verschieben müsse und ich dann Bisskontakt hätte. Außerdem würde er ja bald die Brücken auf der anderen Seite erneuern und könne ja bei der Gelegenheit noch Korrekturen vornehmen. Ich gab zu bedenken, dass dies doch sicher zu einer Abnutzung meiner Frontzähne führen würde, wurde aber damit „abgebügelt“, dass er schließlich über 20 Jahre Erfahrung verfüge und alles seine Richtigkeit habe. Ich hatte zwar starke Zweifel, ließ mich aber trotzdem zur Weiterbehandlung überreden, denn schließlich war dies ja der selbe Zahnarzt, der mir auch die „alten“ Brücken, mit denen ich ja völlig zufrieden war, eingesetzt hatte.
Der Ablauf bei der 2. Brücke (oben links) war der gleiche wie zuvor, was dazu führte, dass ich nun im gesamten Backenzahn-Bereich keinen Bisskontakt mehr hatte. Bereits nach wenigen Monaten war ein starker Abbiss im Bereich der Front und Eckzähne erkennbar. Der Zahnarzt erklärte mir daraufhin, ich sei ein eben „Extremknirscher“. Das sei aber schon fast normal – ca. 2/3 seiner Patienten hätte er daher schon eine Biss-Schiene angefertigt. Ich habe in diesem Zusammenhang noch einmal auf den fehlenden Bisskontakt im Backenzahnbereich hingewiesen und darauf, dass es vor der Erneuerung der Brücken nie einen Abrieb der Frontzähne gab, aber er schloss jeden Zusammenhang aus.
Ich habe die Behandlung dann abgebrochen.
Ich habe dann zunächst bei der Krankenkasse um Rat gefragt und erhielt die empfehlung, es bei einem anderen Zahnarzt zu probieren. Ich hätte zwar Anspruch auf Nachbesserung, aber es wäre erfahrungsgemäß dadurch keine Besserung zu erwarten.
In der Zwischenzeit habe ich verschiedene Zahnärzte aufgesucht, von denen ich sehr unterschiedlich beraten wurde. Der erste fand, dass ich eben Knirscher sei und er am besten alle Brücken erneuert, die Kanten der Frontzähne etwas nacharbeitet und eine Biss-Schiene anfertigt.
Der zweite, ein Implantologe, hat das Problem ohne lange Erklärungen meinerseits ziemlich schnell erkannt und meinte, bei derart verschliffenen Brücken würde jeder in kürzester Zeit Front- und Eckzähne ruinieren, auch wenn er niemals zuvor Knirscher gewesen sei. Er schlug daraufhin vor, die meisten Zähne zu ziehen und durch Implantate zu ersitzen. Ich fand das einen etwas radikalen Vorschlag, da dies ja auch bedeutet hätte, dass gesunde – wenn auch teilweise abgenutzte – Zähne gezogen worden wären. Auf diesen Einwand hin sagte er, dass alle anderen Korrektur-Formen (Krone/Brücke, Zahnaufbau) meist nicht sehr langlebig seien und die einzig vernünftige Maßnahme eben Implantate seien.
Ich habe noch weitere Zahnärzte aufgesucht, wobei ich wiederum unterschiedliche, z. T. unbefriedigende und widersprüchliche Auskünfte erhielt, will aber hier nicht noch weiter ins Detail gehen.

Die Situation im Augenblick ist folgende:

1. Es besteht dringend Handlungsbedarf, da der Abbiss meiner ehemals gesunden Zähne immer weiter fortschreitet. Aus meiner Sicht muss eine Bisskorrektur erfolgen, evtl. mit Rekonstruktion der ursprünglichen Zahnhöhe.
2. Ich traue mich zu keinem Zahnarzt mehr, da nach dieser langen Odyssee mein Vertrauen fast völlig aufgebraucht ist. Ich denke auch, dass hier eine sehr umfangreiche Behandlung nötig ist und möchte nicht noch einmal riskieren, mein Gebiss weiter zu ruinieren.

Was kann ich tun, um mein Gebiss zu sanieren?

Belsky Answered question 7. Juli 2009