Immer mehr deutsche Frauen lassen ihren Intimbereich operativ verkleinern. Das neue Ideal orientiert sich an Softpornos.

Wie beim Gesichts-Lifting und anderen Schönheits-OPs steht auch bei Genitalkorrekturen das Ideal der Jugendlichkeit im Zentrum. In Deutschland unterziehen sich immer mehr Frauen kosmetisch-chirurgischen Eingriffen im Intimbereich. Dieses Schönheitsideal orientiert sich an Bildern aus Softpornos, erklären die Psychologin Ada Borkenhagen und der Gynäkologe Heribert Kentenich in der Fachzeitschrift “Geburtshilfe und Frauenheilkunde”.

Die äußeren Schamlippen sollten die inneren vollständig verdecken. Daher werden diese verkleinert, von Medizinern als Labienreduktion bezeichnet. Angeblich solle dieser Eingriff das Selbstwertgefühl, den Sex und allgemein die Lebensqualität verbessern.

[B]”Durch Studien sind diese Behauptungen allerdings bisher nur unzureichend gestützt”[/B], kritisieren Borkenhagen und Kentenich. Es gebe zu wenige Studien, außerdem sei eine zu geringe Zahl an Patientinnen untersucht worden. [B]Langzeitstudien zu den psychosozialen Auswirkungen des Eingriffs fehlten sogar ganz.[/B]

Dass Klärungsbedarf bestehe, werde bei einem Blick ins Internet deutlich: Betroffene berichten von vielfältigen Komplikationen, erklären die Experten. Dazu zählten Wundheilungsstörungen ebenso wie Empfindungsstörungen, Narbenbildungen und sexuelle Funktionsstörungen. Diese Risiken seien operationswilligen Frauen entweder nicht bekannt oder werden billigend in Kauf genommen.

Für eine Labienreduktion gibt es neben ästhetischen auch funktionelle Gründe: Borkenhagen und Kentenich verweisen auf eine Studie, nach der bei immerhin einem Drittel der Patientinnen der Eingriff gerechtfertigt war: “Frauen, denen vergrößerte Schamlippen beim Beischlaf, beim Tragen von Hosen oder beim Sport Probleme bereiten, können durch eine Labienreduktion offenbar durchaus eine Verbesserung der Lebensqualität erreichen.”

Quelle: [URL=”http://kurier.at/”]Kurie.at[/URL]

Belsky Asked question 21. Februar 2009