Lieber Dr. Belsky,

am 25.03. wurde bei mir im Urlaub von einem Notzahnarzt ein Weisheitszahn im rechten Oberkiefer extrahiert, da dieser über Nacht entzündet war. Dabei hat er eine MAV geschaffen, die er aber nicht kontrolliert hat. Er hat die Wunde standardmäßg genäht. 3 Tage später haben sich starke Schmerzen eingestellt, und der selbe Zahnarzt hat mir Cefaloxin (Ich habe eine Penicillin-Allergie) verordnet. Die Wunde sah gut aus.

Das hat leider nicht angeschlagen. Am 31.03. bin ich in meiner Heimatstadt aufgrund massiver Schmerzen zu einem weiteren Notzahnarzt, der an der Wunde und auf einer Röntgenaufnahme nichts erkennen konnte, und hat mir ein anderes Antibiotikum verordnet, 2 x 600mg Clindamycin.
Die Schmerzen wurden täglich besser.

Am 3.4. habe ich frühs plötzlich einen starken Luftstrom durch die Wunde vernommen. Ich bin dann in die Ambulanz der MKG der Uniklinik gefahren, wo der Arzt einen positiven Nasenblastest gemacht hat. Sein Vorschlag für das weitere Vorgehen war, weiter das Antibiotikum, am 5.4. ein CT und dann zu Nachbesprechung, um zu sehen, ob die KH operiert werden muss, oder ob nach Abklingen der Infektion eine plastische Deckung der MAV reicht. Er hat auch einen Abstrich aus der Wunde gemacht.
Seine Prognose war, dass dies Anfang dieser Woche erfolgen könnte.

Mit dem CT Befund war ich am 5.4. wieder in der Ambulanz. Zwischenzeitlich habe ich keine Luft mehr an der Wange gespürt, und es ist keine Flüssigkeit darüber in die Nase gelaufen.

Dieses Mal war eine Ärztin da, die nach Sichtung der Wunde meinte, diese sieht völlig reizlos aus, und sie kann kein Loch erkennen und ertasten, lediglich ein Schleimhautknubbel. Wir sollten eine Spontanheilung abwarten und weiter Clindamycin nehmen.
Laut CT ist die KH nicht vollständig verschattet, hauptsächlich über dem Loch, welches recht klein ist.

Am 6.4., Freitag Abend, strömte dann plötzlich wieder Luft durch die Wunde und Mundwasser lief in meine Nase. Ich habe mit der Zunge an der Stelle einen kleinen Hautlappen ertastet. Nach Rumdrücken an der Stelle von außen an der Wange war der Luftstrom wieder weg.

Gestern stellte ich mich wieder in der Ambulanz vor, es war wieder ein anderer Arzt da. Der konnte optisch auch kein Loch sehen und nichts ertasten. Ich habe ihn von meinem Verdacht erzählt, dass ich einen kleinen Hautlappen, den ich ertastet hatte, in das Loch geschoben habe. Er meinte, das kann sein, und dass dieser jetzt zugewachsen ist.

Kann es sein, dass eine reizlose, nicht angefrischte Schleimhaut zusammenwächst?
Kann man durch Betrachtung und Sondierung der Wunde ganz sicher feststellen, dass diese luftdicht verschlossen ist?

Der Arzt wollte also weiter die Spontanheilung abwarten. Jetzt konzentrieren wir uns auf die Ausheilung der Kieferhöhlenentzündung. Ich soll für eine weitere Woche 2 x 600mg Clindamycin nehmen. Reicht das in der Dosierung überhaupt aus? Seit 5 Tagen habe ich keine Schmerzen mehr, nur noch ein Druckgefühl auf die Augenhöhle, was sich höchstens minimalst bessert.

Darüber hinaus nehme ich 1 x tgl. kortisonhaltiges Nasenspray, nachts auch abschwellendes, weil da die Nase zugeht. Außerdem inhaliere ich mit Eukalyptus, leider kommt überhaupt keine Flüssigkeit. Kann es sein, dass in der Kieferhöhle gar keine Flüssigkeit ist, und nur die Schleimhaut geschwollen ist?
Wie kann man denn prüfen, ob die Entzündung noch da ist, und ob noch Erreger in der KH sind?

Außerdem hat der Arzt an eine scharfe Spülung gedacht, sollte ich noch ein Druckgefühl haben. Was genau hat er damit gemeint? Ich kam leider nicht dazu, noch einmal nachzufragen.

Ich bedanke mich schon einmal sehr für Ihre Antwort!

Herzliche Grüße
Nicole

Belsky Answered question 10. April 2018