Hallo Herr Dr. Belsky,
ich möchte mich nun auch einmal mit meiner (Leidens-)Geschichte sowie ein paar Fragen an Sie richten.
Bin Mitte 30 und hatte bisher eigentlich immer gute Zähne.
Lediglich Zahn 26 im Jahre 2005 überkront sowie 2 – allerdings tiefe – Kompositfüllungen in 25 sowie 46 seit ca. 7-8 Jahren.
So, nun bin ich im Januar 2010 zu meinem ZA gegangen, da mein 46 sehr kältempfindlich wurde und etwas “zog”. Röntgen: Kein Befund! Er diagnostizierte empf. Zahnhälse und legte Fluoridlack drüber.
Hatte aber weiterhin Probleme und nahm inzwischen schon Ibuprofen in kleinen Mengen. Februar wieder hin, wieder Fluoridlack drauf.
Nachdem ich bereits 4 (!!!) Wochen Ibu genommen hatte, Zweitmeinung eingeholt. Röntgen: Diagnose: Beide Wurzelspitzen entzündet.
Ich wieder zu meinem HausZA incl. RÖ-Bild. Er meinte, der 45 hätte z.B. auch einen erwiterten Parodontalspalt, aber gar keine Füllung.
Am nächsten Tag auf der Arbeit: Plötzlich “Blitze” bis zum Ohr. Ich wieder zum ZA, diesmal “endlich” Wurzelbehandlung.
ZA entschuldigte sich danach, dass er es nicht erkannt hatte. Er zog den Nerv bereits in Teilen heraus. ER war nekrotisch.
Dann 4 Sitzungen bis in den Mai. Leider beruhigte sich der Zahn nie ganz. Er hat 4 Kanäle, wobei der 4. erst in der zweiten Sitzung gefunden wurde. Einlage anfangs Calxyl, dann Kombi Calxyl/Ledermix.
Währenddesen machte sich Zahn 25 mit der tiefen Composit-Füllung bemerkbar (Ende März). Röntgen: Kein Befund.
Mitte Mai stand ein zweiwöchiger Urlaub an. Zahn 25 war immer noch problematisch. Kurz vor dem Urlaub bohrte er ihn auf und führte eine CP-Behandlung durch. Wurde dann ein paar Tage bessser.
Ich dachte schon, oh, oh, ob das 2 Wochen gut geht. Beide Seiten in Behandlung und im Ausland. ZA meinte: “Fahren Sie mal”
Es ging natürlich nicht gut. Mit Schmerzmitteln “durchgekämpft” und Ende Mai (kurz vor Ende des Urlaubes) Amoxicillin geholt, da 46 richtig “hoch” ging.
Zu Hause angekommen (Anfang Juni) wieder zum ZA. Er meinte, erfasse den 46er nicht mehr an. Überweisung zur WSR. Diese wurde letzten Freitag durchgeführt.
Letzten Donnerstag aber noch WB am 25 durch meinen ZA.
So, derzeitge Situation: 46 hat sich beruhigt nach WSR (bleibt hoffentlich auch so. Chance 50/50??).
Aber Zahn 25 sehr aufbissempfindlich. Merke richtig die Wurzelspitze.
Ich verliere irgendwie das Vertrauen in mienen ZA, obwohl ich sonst immer zufrieden war. Krone 2005 hatte er auch gemacht.
Habe mich dieses Jahr SEEHR viel belesen.
Meine Fragen:
1. Ich möchte Zahn 25 gerne ohne WSR retten (2 Kanäle). Dort ist Calxyl drin. Aber ich hätte gerne CHKM (TImbuktu-Methode). CHKM ist dort aber wohl nicht erwünscht. Was halten Sie von dieser Methode?
2. Ist es ratsam, auch während einer laufenden WB den ZA zu wechseln? Hätte jemanden in der Nähe gefunden, der nach Timbuktu behandelt.
3. Zahn 45 schmerzt nun auch, wenn ich z.B. mit der elektr. Zahnbürste drüber gehe. Beim Röntgen nach WSR von 46 war dieser Zahn aber nicht betroffen. Kann das nur eine Empfindlichkeitsreaktion sein?
Bin mit den Nerven etwas am Ende. Möchte, dass die Schmerzen mal langsam aufhören.
Ich wäre Ihnen dankbar für Antworten.
MfG
Danke für Ihre Antwort Herr Dr. Belsky.
Also, ich hatte Ende Juni (hatte dort schon die Probleme am 25 nach WF) ein MRT von UK machen lassen, eigentlich wegen einer vermuteten Speicheldrüsenentzündung. Ich bat den Arzt, den OK noch dazu zu nehmen. In der anschließenden Besprechung fragte ich den Arzt auch bzgl. Region Zahn 25+26. Er konnte dort KEINE Entzündung erkennen.
Die Bilder habe ich als Abzug zu Hause. Sind aber sehr klein und ich weiß nicht, ob man bei der Größe der Bilder überhaupt etwas erkennen könnte.
Ich hätte aber die Möglichkeit, mir eine CD anfertigen zu lassen, wo man die Region evtl. vergrößern könnte.
Ist dieses MRT auch als Dental-MRT anzusehen oder wäre hier ein erneuter Gang zur Radiologie angezeigt?
MfG
Rio
Sehr lieber Rio!
Besser und günstiger als ein MRT ist ein dental CT. Wenn an der Wurzelspitze eine Entzündung im Gange ist, dann kommt es zu einem Knochenabbau über längere Zeit … das sieht man dann im CT … also die Folgen der Entzündung. In einem frühen Stadium kann es passieren, dass man gar nichts erkennt … obwohl eine Entzündung vorhanden ist … wenn Sie nun vor kurzem ein MRT gemacht haben und der Befund negativ ausfiel, dann würde ich zuwarten was Sie “ausbrühen” … eben ca. 4-6 Monate …
Hallo Herr Dr. Belsky,
so, anbei ein kleines Zwischenstatement. Die Probleme/Schmerzen Regio 25 persistieren immer noch. Diese werden weder schlimmer noch besser.
Ich habe mir gestern eine 2. Meinung eingeholt. Die ZÄ war sehr nett und schaute sich auch meinen Zahnfilm Regio 25+26 an, welchen ich auf USB-Stick seit März 2010 besitze.
Das letzte Röntgen ist vom 05.07.
Sie meinte, es täte ihr sehr leid, dass ich so lange bereits mit dem Problem zu tun habe.
Sie hatte eher die palatinale Wurzel von 26 in Verdacht, meinte aber auch, dass gerade dort überhaupt kein erweiterter Parodontalspalt zu erkennen sei.
Sie meinte, ein nächstes Rö-Bild würde erst ca. Mitte August Sinn machen.
Sie meinte, das Zahnfleisch in der Region sähe “komisch” aus und wollte eine Gingiva-Kürettage durchführen. Dies lehnte ich jedoch ab.
Nun werde ich wohl weiterhin mit Gaumenschmerzen rumlaufen; zumindest bis Mitte August.
Schade, dass einem niemand helfen kann.
Werde weiter berichten.
MfG
Sehr lieber Rio100!
Wenn das Zahnfleisch entzündet ist, dann wäre eine Reinigung nicht verkehrt … vielleicht sollten Sie den Vorschlag der Ärztin annehmen … Zahnfleischschmerzen können täuschend echt ähnlich Zahnschmerzen sein …
Hallo Herr Dr. Belsky,
also, wollte mich nochmal abschließend zu dem Thema meleden, um evtl. auch anderen Betroffenen helfen zu können.
Es hatte sich alles heftig entwickelt.
Schmerzen gingen weiter und ich bin Anfang August umgekippt (Panikattacke).
Das ging dann die nächsten Tage so weiter, und ich habe mich schließlich selbst stationär in die Psychiatrie einweisen lassen.
Dort wurde mir sehr gut geholfen.
In der Tat lag in meinem Falle eine Neuropathie vor, bzw. ein Fehlleitung von Schmerzsignalen im ZNS.
Sprich: chronische Schmerzen.
Bin dann mit SSRI (Citalopram) anbehandelt worden.
Und, was soll ich sagen? Seit Oktober sind die Schmerzen zu 98% weg!!!
Dieses Medikament wirkt sowohl gegen Ängste, als auch gegen chronische Schmerzen.
Kann nur jedem empfehlen, der mehrere Wochen nach einer Zahnbehandlung immer noch Schmerzen hat, einen Neurologen auszusuchen.
Antidepressiva (SSRI, triz. AD) sind hier das Stichwort.
Auf herkömmmliche Weise lässt sich das “Schmerzgedächtnis” sonst leider nicht mehr ausschalten.
@Forum: Bei Fragen bitte PM. Helfe gerne.
Grüße