Sehr geehrter Herr Belsky!
Am 13.02. wurde bei mir der Weisheitszahn im rechten Unterkiefer entfernt (er war noch nicht sichtbar). Die Entfernung selbst verlief meines Wissens nach unproblematisch und glücklicherweise schmerzfrei. Am Tag des Eingriffes hatte ich nach Abklingen der Betäubung starke Schmerzen, die sich mit einer Tablette Tramadolor retard 100mg in den Griff bekommen ließen. In den darauffolgenden Tagen hatte ich eher mäßige Schmerzen und eine Schwellung trat erst gar nicht ein, weshalb ich dachte das schlimmste überstanden zu haben. Allerdings bemerkte ich gegen Wochenende, dass die Schmerzen “ausstrahlten” (Hals- und Ohrenschmerzen), es jedoch aushaltbar war.
Am Montag wurden schließlich die Nähte entfernt und meine Zahnärztin meinte, dass wohl eine leichte Entzündung vorhanden wäre. In das offene Loch legte sie eine Art Tupfer, der wohl in irgendeiner Tinktur getränkt wurde und entzündungshemmend wirken sollte. Zusätzlich verschrieb sie mir Augmentin, welche ich noch heute und morgen nehmen muss. Zur Kontrolle müsste ich nicht mehr (außer es gäbe natürlich irgendein Problem).
Nun jedoch zu meiner eigentlichen Frage bzw. meinem eigentlichen Problem: Bereits vor der Entfernung der Nähte hatte ich mir das Loch mit einer Taschenlampe angesehen und einen weiß-gelblichen Schleim entdeckt. Nachdem die Entzündung festgestellt wurde, dachte ich dass es sich vielleicht um Eiter oder ähnliches gehandelt hab (ich habe aber vergessen nachzufragen). Nachdem ich meinen Mund inzwischen wieder relativ gut öffnen kann, wollte ich mir gestern das Loch noch einmal etwas genauer ansehen und entdeckte, dass sich im Loch wieder / noch immer dieser weiß-gelbliche Schleim befindet. Nun meine Frage: Ist dieser Schleim normal oder sollte ich mir Sorgen machen und doch noch einmal zu meiner Zahnärztin gehen? :confused:
Liebe Grüße,
Nadja
P.S.: Bitte entschuldigen Sie die lange Ausführung, aber zu viele Informationen sind vermutlich besser als zu wenige 🙂
Sehr liebe Nadja!
Ich habe während meiner Karriere viele Kollegen erlebt, die einen Wundschorf nicht von Eiter unterscheiden können. Ob das nun bei Ihnen so ist, kann ich Ihnen leider nicht beantworten, am besten Sie gehen zu einem Chirurgen und lassen sich kurz die Wunde ansehen. Wenn es nämlich ein Schorf ist, den Sie da nun dauernd wegspülen, dann haben Sie erhöhte Chancen auf eine Wundinfektion und in weiterer Folge auf eine Osteomyelitis.
An sich heilen Wunden von innen nach außen, somit kann nichts einwachsen und spülen aus diesem Grund ist sinnlos.
Lieber Herr Belsky!
Nachdem ich heute zur Kontrolle bei meiner Zahnärztin war, bin ich nun erneut verwirrt. Ich nahm an, dieser weiß-gelbliche “Schleim” in der Wunde wäre normal (wie sie es beschrieben haben). Doch meine Zahnärztin meinte, man müsse es ausspülen und ich sollte in nächster Zeit darauf achten die Wunde sauber zu halten. Zum einen verstehe ich nicht ganz weshalb die Wunde ausgespült werden musste, wenn es sich dabei nur um Wundschorf handelt? Zum anderen weiß ich nicht, wie ich die Wunde sauber halten kann (bereits zwei Stunden nach dem Auspühlen kann ich wieder Schorf in der Wunde erkennen). Zwar meinte die Assistentin ich solle versuchen mit der Zahnbürste so nah wie möglich an die Wunde gehen, doch ich halte es nicht für sinnvoll den Wundschorf mit der Zahnbürste “abzukratzen” 🙁
Was würden Sie mir empfehlen? :confused:
Liebe Grüße,
Nadja
Sehr liebe Nadja!
Ja das kann schon vorkommen …
Vielen Dank für Ihre Antwort. Ich habe in der Zwischenzeit zwar bereits einen Kontrolltermin für Montag mit meiner Zahnärztin vereinbart, um sicher zu gehen. Aber zumindest kann ich beruhigt ins Wochenende starten. 😀
Eine Frage hätte ich allerdings noch: Sie meinten ja, dass die Wunde noch hin und wieder zwicken und zwacken kann. Zählt dazu auch, dass es im Bereich der Wunde zieht, wenn ich meinen Mund versuche weit zu öffnen?
Liebe Grüße,
Nadja
Sehr liebe Nadja!
Vielleicht erinnern Sie sich noch als Sie ein Kind waren und mit einem Wundschorf zu lange in der Badewanne lagen, der Wundschorf weichte auf und nahm allerlei möglichen Farben an, reichend von Rot Violett über Gelb bis hin zu grau. Im Mund sieht so eben ein Wundschorf aus – aufgrund des feuchten Milieus.
Die Beschwerden sollten langsam abnehmen, hin und wieder kann die Wunde ein wenig zwicken und zwacken und vor allem wenn die Durchblutung der Wunde zunimmt (Wärme, Kopf nach unten, Sport, Stress, …) können Missempfindungen kurzzeitig zunehmen. Alles normal – Sie leben 🙂