Sehr geehrter Herr DDr. Belsky,
bei mir wurde gerade eine Wurzelbehandlung gemacht bzw. angefangen. Eigentlich wollte ich ja nur wissen, ob der (tote) Zahn noch erhalten werden kann, was der Zahnarzt bejahte. Das Gucken ging dann gleich in die Behandlung über, weil es keinen Unterschied für ihn gemacht hätte, wie er danach sagte.
Schmerzen habe ich nach wie vor nicht, vorher nicht, nachher nicht, der Zahn war ja auch tot. Im Zahn ist nun ein Medikament, das noch einige Tage drin sein soll. Dann kommt die Füllung rein. Die Länge der Kanäle wurde mit einem elektrischen Gerät bestimmt, dass der Zahnarzt flappsig Messotto nannte 🙂 21 mm ein Kanal, 20 mm zwei andere – sage er mal so.
Als Röntgenfoto hatte er vorher ein Gesamtbild gemacht. Die Behandlung wurde ohne Kofferdam durchgeführt, ohne Lupenbrille, ja, auch einen Mundschutz hatte er nicht getragen. Nun habe ich gesehen, dass er auf seiner Internetseite mit Wurzelbehandlungen unterm Mikroskop wirbt: Nur so könnten alle anatomischen Besonderheiten erkannt und eine Wurzelbehandlung erfolgreich durchgeführt werden. Nur so? Ist das so? Muss ich mir nun Sorgen machen?
Er hat die Behandlung bei mir mit bloßem Auge durchgeführt, dabei bin ich privatversichert und meine Kasse zahlt diese Extrabehandlungen
zn, denk ich mal. Und während der Behandlung sagte er noch, er wird das teuer abrechnen, aber das dürfe er ja auch.
Noch ne Frage: Wie sieht es aus mit Kontroll-Röntgenbildern? Wann muss er das machen? Muss ein Foto vor Einbringen der Füllung gemacht werden? Und danach?
Vielen Dank, auch dass Sie dieses Forum überhaupt betreiben.
winterinthecity
Sehr geehrter Herr DDr. Belsky,
vielen Dank für Ihre rasche Antwort!
[QUOTE=Belsky;13398]Sie sollten den Zahnarzt fragen, wieso er mit etwas wirbt und es dann anders macht. Sorgen müssen Sie sich keine machen, denn das bringt nichts. Klar ist, dass wenn man “ungenauer” arbeitet, die Prognose des Zahnes vermindert ist.
Das sagen Sie so, dass Sorgen machen nichts bringt. Das stimmt zwar sicher auch, aber das ist trotzdem nicht so einfach . . . Beunruhigt bin ich nun schon, auch weil ich in Ihrem Forum in einem noch nicht allzu alten Beitrag etwas zu den Erfolgsaussichten gelesen habe.
Ich frage mich nun, was ich machen soll, finde aber keine Antwort. Eigentlich würde ich ihn gern fragen, wieso er so vorgegangen ist, so spontan, ohne Vergrößerung, Kofferdamm, Mundschutz. Und dann war da noch so ein kleines Detail, über das ich mir nun auch so meine Gedanken mache. Die Assistentin hatte nämlich das aus einem Nachbarraum geholte Medikament umgekippt, er wies sie an, eine Pipette zu holen oder besser eine Spritze. Und nun denke ich mir . . . also, die werden doch nicht das aufgewischte Zeugs . . . Angenommen, sie haben dieses Medikament, das ziemlich scharf roch – der ganze Raum roch danach -, weiterverwendet, also, wär das schlimm? Oder ist das ätzend genug, sodass das eh alles, was mit ihm in Berührung kommt, abtötet?
Also, ich würde ihn zumindest nach dem Mikroskop und den Ausführungen dazu auf seiner homepage befragen wollen, am liebsten ja auch schriftlich, aber . . . Wie wird er mich denn dann weiterbehandeln? Vielleicht ist er gekränkt und /oder verärgert und arbeitet danach extra nicht sorgfältig? Und dann geht mein Zahn ohne eigentliche Not ganz hops? Ich merke gerade, dass ich – so oder so – kein Vertrauen mehr habe.
Gut, dazu können sie nichts sagen. Aber haben Sie vielleicht einen Tipp für mich, wie ich mich verhalten sollte? Einfach weitermachen lassen? Oder zum (richtigen) Fachmann? Ob ein Endodontologe (ein richtiger) das wohl zu Ende machen würde, wenn ich da mit so einer angefangenen Sache reinschneie? Ich glaube, ich hätte gerne erstmal ein Röntgenbild vom jetzigen Zustand. Schmerzen habe ich übrigens keine. Ist das nicht immerhin ein gutes Zeichen?
Und noch eine Frage: Der Zahnarzt hat die Wurzelkanäle maschinell gesäubert, nicht mit diesen Handfeilen. Ist das gut bzw. was ist davon zu halten?
Ich danke Ihnen für Ihre Antwort und wünsche Ihnen einen schönen Sonntag bzw. Start in die neue Woche.
winterinthecity