Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,

seit vorigem Donnerstag habe ich starke Schmerzen im Bereich des Weisheitszahnes auf der linken unteren Seite. Ich kenne diese Schmerzen schon, ich hatte immer wieder Zahnfleischentzündungen um den rechten unteren Weisheitszahn durch eine tiefe Zahnfleischtasche. Dieser wurde entfernt vor zwei Jahren, seitdem entstehen fast gar keine Entzündungen mehr auf der rechten Seite.

Der Weisheitszahn links unten ist voriges Jahr vollständig herausgewachsen. Leider befindet er sich weiter außen als die anderen Zähne und verursacht immer wieder unangenehme Druckschmerzen. Außerdem ist er zum Teil von Zahnfleisch bedeckt, was die Reinigung sehr schwierig gestaltet.

Ich war in der Zahnklinik, dort wurde ein Röntgen gemacht. Der erste Arzt meinte, dass eine Wurzelbehandlung notwendig sei, aber beim 7er, nicht beim Weisheitszahn. Er klopfte die Zähne ab, ich hatte keine Schmerzen. Er überprüfte mit Kälte die Vitalität, dies spürte ich bei 6er und 7er. Nur beim Weisheitszahn konnte ich nichts spüren. Der hätte Karies und müsste sowieso entfernt werden. Er bestand darauf, dass meine Schmerzen von diesem Zahn kommen müssten, obwohl ich die Schmerzen schon von anderen Zahnfleischentzündungen kenne.

So wartete ich auf die Wurzelbehandlung beim nächsten Arzt. Dieser war verwundert und meinte, dass die dunklen Stellen unter dem 7er am Röntgenbild auch Knochenhöhlen oder so sein könnten. Da der Zahn vital sei und nicht klopfempfindlich sei, sollte er weiter beobachtet werden. Darauf reinigte er die Zahnfleischtasche, die anscheinend schon eitrig war und blutete. Diese Behandlung war sehr schmerzhaft, aber ich wollte nur deswegen keine Spritze haben. Er verschrieb mir Seractil Forte um die Entzündung einzudämmen übers Wochenende.

Zitat aus dem Arztbrief:

“im Röntgen fragl. Beherdung regio 37, mesial Tasche 37 ca. 9 mm, erweiterter Parodontalspalt, evtl. Trepanation und Wurzelbehandlung 37 notwendig.

Therapieempfehlung: Spülung 38 distal mit H2O2 und CHX, dabei leichte Pusentleerung, Dontisolonapplikation 38, Seractil Forte 400 mg 3×1 rezeptiert.”

Die Schmerzen sind besser geworden, aber die Schleimhaut um den Zahn tut noch immer sehr weh. Ich habe nach jedem Essen Zähne geputzt und mit Chlorhexamed gespült. Die Wange ist zusätzlich leicht geschwollen. Ich habe das Röntgen nicht mitbekommen, ich könnte dieses aber von der Klinik holen.

Ich bin nun verwirrt, da sich die Meinungen der zwei Ärzte so stark widersprochen haben. Wie ist dies möglich?

Einige weitere Fragen, die sich mir aufgedrängt haben: Ich habe tiefe Zahnfleischtaschen, aber bis jetzt hat noch nie ein Zahnarzt gesagt, dass ich Paradontitis hätte? Wieso habe ich dann diese Taschen?

Mein vorheriger Zahnarzt drängte darauf einen wurzelbehandelten Zahn durch einen Stiftzahn zu ersetzen. Ist dies wirklich notwendig ohne Beschwerden? Der Zahn ist ca. seit 10 Jahren wurzelbehandelt. Außerdem wollte er mir Nahrungsergänzungsmittel verkaufen. Nach meiner ersten Mundhygiene hat er auf eine “kleine” Mundhygiene gedrängt, die ich nach einem Monat gemacht habe. Bei diesen Mundhygienen wurden mehr Verfärbungen entfernt als bei anderen Ärzten. Seitdem bin ich permanent viel wärme- und kälteempflindlicher geworden. Kann bei einer Mundhygiene auch zu viel entfernt werden?

Er hat eine Plombe mit Plastik an einem Zahn im Oberkiefer gemacht (bis dahin hatte ich seit sieben Jahren keinen Karies mehr), seitdem habe ich Schmerzen beim Kauen an diesem Zahn. Ein andere Zahnarzt meinte, dass die Plombe in Ordnung wäre. Manchmal fühlt sie sich “locker” an und ich habe ein Druckgefühl im Zahn. Was könnte die Ursache sein?

Ich bedanke mich schon einmal für Ihre Antwort. Können Sie Empfehlungen für Zahnärzte in Graz geben? Dies wäre sehr hilfreich für mich. Ich werde morgen erst einmal zu einem Zahnarzt gehen und die Zahnfleischentzündung kontrollieren lassen.

Belsky Answered question 10. März 2017