Sehr geehrter Herr DDokter!
Ich bin 39J. und hatte die letzten vier Jahre eine KFO-Behandlung. Im Rahmen dieser wurde auch eine Invagination im UK Links zwischen 4 und 5 durchgeführt.
Der Zahn UK Links 5 schmerzte nach der Invagination einige Zeit bzw. war der Zahnhals sehr empfindlich, was jedoch lt. Erklärung aufgrund der Invagination normal sei.
Die Schmerzen vergingen und ich dachte alles sei in Ordnung.
Nun trat vor kurzem bei dem Zahn UK Links 5 eine Art Abszess bzw. Fistel so ca. 5mm nach Beginn des Zahnfleisches auf. Aus der Fistel trat ein Mischung aus Eiter und Blut, wie bei Fisteln beschrieben.
Mein ZA hat sich das angesehen und ein kleines Röntgen und auch noch das Panorama-Röntgen gemacht. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass er dabei nicht viel erkennen konnte.
Außerdem wurde ein Kältetest durchgeführt, welcher negativ ausfiel (Zahn reagiert auf Kälte nicht mehr). Seine Diagnose war, dass der Zahn tot sei und eine Wurzelbehandlung notwendig ist.
Bitter an der ganzen Sache: Der Zahn selbst hat nur eine ganz kleine Amalgam-Füllung. Und die Röntgen vor der Invagination zeigen absolut keine Auffälligkeiten.
Leider hat mein ZA und gleichzeitig KFO lediglich ein analoges Röntgen, weshalb ich keine Bilder habe.
1.
Ursache scheint die damalige Invagination zu sein (Karies, Trauma kann ausgeschlossen werden.)
Ist daher die Wurzelbehandlung wirklich die einzige Alternative, wenn man bedenkt das der Kältetest lt. meinem ZA negativ war und bereits Eiter über eine Fistel ausgetreten ist?
2.
Ich hatte bereits einige Wurzelbehandlungen und zwei davon endeten in einer Zyste, weshalb ich diesmal eine Behandlung bei einem Endodontologen mit Mikroskop machen möchte.
Leider hat der von mir ausgewählte ZA erst in zwei Monaten Zeit.
Kann man mit der Wurzelbehandlung zwei Monate warten? Aktuell hab ich keine Schmerzen. Oder stellen zwei Monate ein zu großes Risiko dar?
Vielen Dank für Ihre Bemühungen!
Mit freundlichen Grüßen
Franc Fob
Sehr lieber Hr. DDr Belsky!
[B]Vielen Dank für Ihre Einschätzung![/B]
Wenn es Ihnen recht ist, berichte ich für die Forums-Gemeinde gleich in diesem Thread über meinen weiteren Behandlungsverlauf.
Im Grunde habe ich mich damit abgefunden, dass der Zahn mittel- bzw. langfristig verloren ist. Nichtsdestotrotz hat die Überlegung gesiegt, noch solange als möglich um den Zahn zu kämpfen.
Einerseits möchte ich keine Brücke, da ich dafür zwei Zähne opfern muss. Und andererseits haben Implantate ja auch eine begrenzte Lebensdauer. Insofern macht ein Rettungsversuch, wenn auch nur für einige Jahre, durchaus Sinn.
Ich hatte nun eine Akut-Behandlung, da wurde für eine Woche ein Ledermix eingelegt. Dies wäre nach Literatur-Recherche zwar nicht meine bevorzugte Wahl bei einer externen Resorption gewesen, aber im Nachhinein nicht mehr zu ändern.
Die Endo wurde eine Woche später in einem Behandlungstermin durchgeführt. Kofferdam, Mikroskop, digitale Längenbestimmung und steriles Werkzeug (soweit ich das beurteilen) wurden eingesetzt.
Abgefüllt wurde schlussendlich mit MTA (Mineral Trioxid Aggregat) und danach mit einer Composite-Füllung abgeschlossen.
Weder bei der akuten Behandlung noch bei der eigentlichen WB hatte ich nennenswerte Schmerzen. In Mundraum sieht alles sehr gut aus und der Zahn weist ein gute Stabilität auf.
Alles in allem gute Zeichen, meinte der Endo. Allerdings kann man keine Prognose abgeben.
Nun muss man mal min. drei Monate warten und kann dann erst in einem Röntgen beurteilen, ob ein Heilungsprozess einsetzt. Wenn ein Heilungsprozess einsetzt, kann man sich überlegen, den entstandenen Defekt in einem kleinen chirurgischen Eingriff zu beheben.
Auf dem neuerlich gemachten digitalem Röntgen, konnte derzeit für den 34 (anliegender Zahn) keine beunruhigende Entwicklung erkannt werden. Behalte ich aber auf jeden Fall im Auge.
Nun heißt es einfach mal warten und sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich davon berichten.
Mit lieben Grüßen
Franc Fob
Sehr lieber Franc!
Im Grunde habe ich mich damit abgefunden, dass der Zahn mittel- bzw. langfristig verloren ist. Nichtsdestotrotz hat die Überlegung gesiegt, noch solange als möglich um den Zahn zu kämpfen. Einerseits möchte ich keine Brücke, da ich dafür zwei Zähne opfern muss. Und andererseits haben Implantate ja auch eine begrenzte Lebensdauer. Insofern macht ein Rettungsversuch, wenn auch nur für einige Jahre, durchaus Sinn.
Macht keinen Sinn, denn so werden nur noch mehr Zähne geschädigt, hätte man vor Jahren den einen behandelt / gezogen, dann wäre der andere Prämolar nicht gefährdet. Jetzt sind beide Prämolaren gefährdet / verloren. Sobald das Knochenseptum zwischen 5er und 6er resorbiert ist, ist der 6er auch verloren. Ziel ist, dass der Mund stabil bleibt und nicht alle paar Jahre schlechter wird (also unsere Behandlungsziele sind so). Es macht häufig keinen Sinn einen nicht erhaltungswürdigen Zahn für ein paar Monate zu erhalten, wenn dann z.B. ein anderer dadurch geschädigt wird.
Nun heißt es einfach mal warten und sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich davon berichte
Super danke!
Sehr lieber Hr. DDr Belsky!
Der ED hat bei mir nun auch zwei bereits behandelte Zähne kontrolliert (11 & 12, welche bereits überkront sind). Die WB wurde vor ca. 7 Jahren von meinem ZA gemacht.
Der ED hat mir eine Revision beider wurzel-behandelten Zähne empfohlen, da wieder (oder nach wie vor) eine Entzündung sichtbar ist.
Würden Sie sich dieser Meinung anschließen, oder die Situation weiter beobachten?
Vielen Dank für Ihre Einschätzung und Mühe!
Mit lieben Grüßen
Franc Fob
https://drive.google.com/file/d/0B_tOZ2e5Lcz6WndzWk41V19OT0k/view?usp=sharingurl]https://drive.google.com/file/d/0B_tOZ2e5Lcz6UmFTUVI0X3JuSGM/view?usp=sharing
Sehr lieber Franco!
Vergleichen Sie den Schatten oberhalb der Wurzel mit Aufnahmen direkt nach der WB. Wenn der Schatten größer wurde, dann gehört behandelt …
Sehr lieber Hr. DDr Belsky!
Mein ZA hat freundlicherweise die Kleinbildröntgen von vor und nach der WB der 11 & 12 eingescannt.
Aufgrund der Bilderfolge würde ich meinen, dass die Entzündung nicht ganz ausgeheilt ist oder es hat sich wieder entzündet. (Leider wurden in den Jahren 2013-2016 keine Bilder gemacht.)
Aus meiner laienhaften Beurteilung wurde ich aber sagen, dass die Entzündung seit 2012 eher „stabil“ ist, da sie nach wie vor vorhanden ist und ähnlich aussieht wie im Sept, 2012.
Stellt sich die Frage, ob man dies weiter beobachten sollte, oder doch recht bald eine Revision durchführt.
Wie immer: Vielen Dank für Ihre Mühe und ich freue mich über Ihre Einschätzung.
Mit lieben Grüßen
Franc Fob
https://drive.google.com/open?id=0B_tOZ2e5Lcz6NG1fWlQwNlJnNm8