Was bringt eine Gemeinschaftsordination dem Patienten?

Anhand eines einfachen Röntgenbildes kann man diese Frage beantworten. Die Patientin kam mit einem schlechten Wurzel behandelten 36 (roter Pfeil). Im Knochen zeigte sich eine Knochen Sklerose (der weiße opake Fleck), was auf eine Entzündungsreaktion schließen lässt. Sie war verwirrt, denn ein Implantologie riet ihr zu einem Implantat, ein Kieferorthopäde zur Zahnspange. Die Überlegung der beiden Kollegen war den Zahn zu entfernen und entweder mit einem Implantat zu ersetzen, oder die Lücke mittels der Zahnspange zu schließen (der 37 würde dabei nach vorne bewegt werden). Über die Zahnspange war die Patientin nicht sehr glücklich, denn sie hatte bereits schon zwei Jahre Spange hinter sich.

Wieso empfehlen Kollegen so unterschiedliche Therapie Ansätze? Das hat etwas mit unseren Gesundheitssystem zu tun, denn Geld verdient wird nur, wenn eine Therapie gemacht wird. Da der Kieferorthopäde keine Implantate setzen kann, empfiehlt er eben das, was ihm Geld bringt, eben eine Zahnspange. Über eine weitere Variante wurde die Patientin überhaupt nicht aufgeklärt, nämlich den Weisheitszahn zu transplantieren. Dadurch bräuchte sie keine Zahnspange mehr, ein teures Implantat würde ihr erspart bleiben, der schlecht Wurzel behandelte Zahn samt der Entzündung wäre therapiert und sie hätte ihren eigenen Zahn.

Da der Implantologe die Zahntransplantation nicht beherrscht empfahl er sie auch nicht. Das Problem sind aber nicht die Kollegen, den diese müssen am Ende des Monats Mieten, Angestellte und viele andere Fixkosten zahlen, dass Problem ist unser System. So liegt es nicht im Interesse eines Pharmakonzernes, dass zum Beispiel Diabetes Kranke gesund werden. Wie die Zahlen zeigen steigen die Anzahl der Erkrankungen an, zurzeit leiden heute 230 Millionen Menschen an Zuckerkrankheit, im Jahr 2020 werden es über 350 Millionen Menschen sein, die jeden Tag ein Medikament nehmen müssen, dass ein paar Euro kostet. Mehr Menschen als in der gesamten USA werden so zu einer Baterie, die krankes System am laufen hält.

Was geschah mit der Patientin? Wir transplantierten ihr den Zahn 48 an die Stelle 36. Die Röntgenbilder zeigen wie das Wurzelwachstum nach drei Jahren zum Abschluss kam. Im Mund ist der Zahn nach fünf Jahren nicht von den anderen Zähnen zu erkennen. Wenn mehrere Ärzte in einer Ordination zusammenarbeiten, dann sind auch unterschiedliche Behandlungsmethoden möglich, zudem laufen Sie als Patient nicht Gefahr nur einseitige Information zu erhalten.

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Belsky Asked question 23. April 2013