Lieber Herr Dr. Belsky,
heute mal wieder eine Frage.
Ich bin ziemliche Angstpatientin beim Zahnarzt. Und mache mir immer sehr große Sorgen, wenn etwas nicht 100 %ig in Ordnung ist.
Am 06.06. nachmittags wurde mir unten links der vorletzte Backenzahn gezogen. Er war seit 18 Jahren überkront und wurzelbehandelt. Da eine große Karies unter der Krone erkennbar war und auch die Wurzelspitze nicht mehr ganz in Ordnung war, habe ich mich dazu entschlossen, den Zahn ziehen zu lassen.
Die Zahnärztin musste eine ganze Stunde hebeln und den Zahn in Teilstücken entfernen, weil dieser leider schon ziemlich porös war. Die Wunde musste auch tief ausgehöhlt werden und wurde nicht vernäht. Ich bekam Amoxicillin 1000, 3x täglich und habe diese 6 volle und einen halben Tag eingenommen.
Ich hatte nach der Extraktion überhaupt keine Schmerzen. Beim Kontrolltermin am Dienstag war alles in Ordnung, Wunde sah gut aus. Weiterhin keine Schmerzen an der Wunde, aber:
Seit Donnerstag letzter Woche habe ich sehr starke Kopfschmerzen mit Ausstrahlung zu Augen und Stirn. Ebenso bei Bewegung ein pulsierender Schmerz im Hinterkopf. Das Zahnfleisch unter der Wunde ist noch geschwollen und etwas druckempfindlich.
Ich versuche, meine Zähne bestmöglich zu reinigen und dabei die Wunde auszusparen. Die Wunde an sich – ein Loch halt. Aber nicht schmerzhaft. Die Kopfschmerzen habe ich eigentlich darauf zurückgeführt, dass ich sehr starke Nackenverspannungen habe, mir tut auch die ganze linke Seite im Nacken- und Schulterbereich weh.
Ich weiß jetzt trotzdem irgendwie nicht, wie ich mich verhalten soll??? Ist es normal, dass nach so einer schwierigen Extraktion mit extremem Hebeln das Zahnfleisch noch geschwollen ist? Auch das Zahnfleisch um die benachbarten Zähne herum ist gereizt.
Sollte ich lieber noch einmal zur Zahnärztin gehen? Wie gesagt, ich habe EXTREME Angst vor dem, was mich eventuell erwarten könnte – was soll ich jetzt tun?
Vielen Dank für Ihre Antwort und viele Grüße
Danny
Sehr liebe Danny!
Vorweg gute Besserung … das Zahnfleisch kann schon mal in Mitleidenschaft gezogen werden bei einer mühsamen Extraktion – gut putzen, auch wenn es ein wenig blutet … Sie schreiben ein Loch – es sollte in dem “Loch” – also in der Extraktionsalveole ein rotes Blutkoagel sein, kein weißer Knochen. Wenn dem so ist, dann ab zur ZA.
Guten Morgen Herr Dr. Belsky,
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Das Blutkoagel war super. Mittlerweile ist es schon fast komplett weiß überzogen. Und die Wunde an sich hat auch von Beginn an eigentlich überhaupt keine Schmerzen verursacht. Darüber war ich schon sehr froh, denn bei meiner letzten Zahnextraktion hatte ich extreme Schmerzen.
Ja, ich denke auch, dass einfach das Zahnfleisch auf der linken Seite komplett ein wenig gereizt ist. Erstmal von der Extraktion, besonders um die Wunde herum und dann auch von der fehlenden Putzerei und Kauerei :D. Mittlerweile putze ich auch das Zahnfleisch ganz vorsichtig unter der Wunde. Bluten tut es nicht, aber ist dann auch erstmal eine zeitlang ein wenig gereizt. Kann ich denn etwas tun, dass das zurückgeht? Vielleicht Kamille oder sowas? Ich weiß, spülen ist ja nichts (ich denke mal auch nach 9 Tagen nicht?), aber vielleicht draufschmieren? Ich nehme 3x täglich Arnicka D6 Globoli.
Viele Grüße
Danny
Sehr liebe Danny!
Das Blutkoagel weiß wird ist normal, auch der Rest hört sich normal an … am 9. Tag können Sie ruhig mit Kamille spülen, die Schmerzen sollten schon deutlich geringer sein. Wenn nicht, dann ab zu ZA um ev. eine Komplikation auszuschließen. Alles Gute!