Sehr geehrter Herr Ddr. Belsky,
im Namen aller hilfesuchenden Patienten vielen vielen Dank für ihre fachkundigen Ratschläge und Ihre Hilfe!!! So einen netten Artzt wünsche ich mir!
Habe mehrere Probleme. Fangen wir mit dem drängendsten an. Ich war bei einem ZA in Frankfurt am Main. Der hat mir einen kariösen Weisheitszahn entfernt (durch den entstand das Problem) und leider einen Backenzahn gebohrt.
Während der Behandlung fühlte ich mich immer unwohler, denn stetig kamen neue Zähne hinzu, die befallen sein sollten. Die Praxis sah aus wie eine Hotellobby. Am Vortag hatte ich angerufen und schon am nächsten Tag direkt um 8 Uhr morgens hatte ich einen Termin. Außer mir war in der Praxis sonst kein Patient, ein schlechtes Zeichen. Er hatte nur immer im Nachhinein gesagt, was er machte. Auf einmal hieß es, der Nerv würde gereizt aussehen. So unwohl hatte ich mich noch nie im Leben gefühlt! Habe gezittert, dabei habe ich keine Angst vor dem Zahnarzt.
Langer Rede kurzer Sinn: Alle anderen von ihm als kariös bezeichneten Zähne sind rein weiß. Abgesehen von dem Backenzahn ist mein Gebiss in Best-Zustand. Nicht einmal Läsuren sind vorhanden.
Der Arzt hat höchstwahrscheinlich zu viel von dem Backenzahn entfernt. Das kann jetzt keiner mehr sagen aber die Vermutung haben 2 andere Ärzte geäußert.
Das Inlay lasse ich nun von einem Studenten machen. Der kann Erlerntes erproben, achtet genau auf die Arbeit, wird von einem Professor überwacht und hat kein finanzielles Interesse.
Der Backenzahn war zwar kariös aber ich habe ernsthafte Zweifel an der Arbeit des ersten ZA und frage mich, ob er den Zahn nach dem Bohren versiegelt hat oder nicht.
Was würden Sie raten? Sollte der gesamte Zement (der Nerv war bereits sichtbar) entfernt werden und falls ja, womit sollte versiegelt werden? Kann man das überhaupt noch, wenn der Nerv bereits sichtbar war? Geplant ist ein Goldinlay.
Der Zahn lebt. Jetzt fühle ich mich auch wohl.
Der erste ZA hatte sogar versucht, mich per Mail einzuschüchtern, nachdem ich nach der Zweitmeinung den Termin abgesagt hatte. Seine Behauptung, dass die anderen Zähne (5 an der Zahl) kariös sein sollen, habe ich schriftlich. Es wäre Ärger aber ich habe gute Lust etwas zu unternehmen. Der Krankenkasse ist es relativ egal. Sie haben eine Notiz gemacht. So wird das in Deutschland gehandhabt. Bis jetzt ging ich davon aus, dass man Ärzten vertrauen kann.
Meine Zähne putze ich nach jeder Mahlzeit. Süßes und Fertigprodukte esse ich nicht, außer ich muss – an Geburtstagen. Daher hatte ich dem Arzt auch keinen Glauben geschenkt, als ein Zahn nach dem anderen hinzu kam und hatte ihm untersagt, die auch noch anzurühren. Alle angeblich kariösen Zähne sitzen allesamt im Oberkiefer und sind dementsprechend nicht gut zu sehen.
Für einen kurzen Rat von Ihnen, wie man am besten weiter vorgeht, wäre ich Ihnen wahnsinnig dankbar! 🙂
Viele Grüße aus Mainz,
Alex
Sehr geehrter Herr Ddr. Belsky,
Dankeschön für Ihre Hilfe!
So liebevoll, wie Sie schreiben, kann man Ihnen nicht oft genug danken! Sie sind ein ganz lieber herzlicher Mensch, der Arzt ist und kein (Halb)gott! SIe haben ein ganz großes Herz.
Habe jetzt ein richtiges Problem. Es klang gut durchführbar, so wie Sie geschrieben hatten. Es hat nicht geklappt. Nun sind vielen Fragen da und das bei einem einzigen Zahn. 🙂 Bin übrigens 32. Alle anderen in meinem Alter haben die übliche Laufbahn beschritten, die Sie beschreiben.
Alles, was der erste Arzt in den Zahn getan hatte, wurde entfernt. Den Abdruck konnte mein Student nicht nehmen, da er viel zu tief bohren musste (Dank Nr. 1) und weil es zu stark geblutet hatte. Die Professorin war der gleichen Meinung.
Gut: Ein Kofferdam kam nach dem Bohren zum Einsatz. Das war absolut unangenehm. Abgesaugt wurde ständig.
Zuerst kam Calcium, danach Tetric.. Es wurde dauernd ausgehärtet, nachdem ein neues Teil in die Kavität gepresst wurde. Das wäre besser als jeder Zement. (so etwas Hartes, wie in der Füllung war, hatte man dort noch nie vor sich und das war Zement…) Laut Student ist die neue Füllung nur provisorisch und kann nicht als Unterlage für ein Goldinlay/Teilkrone dienen. Was meinen Sie? Ist dieser Kunststoff gut, zumindest übergangsweise?
Ich habe Angst, dass der Zahn diese erneute Prozedur nicht überlebt. Wie ich es einschätze, war es an der Grenze. Mein Student sagte am Telefon, dass der Zahnnerv sich ein wenig zurück ziehen würde und, dass sich ein wenig Dentin nachbilden würde in der nun größeren Höhle. Stimmt das und schützt das ein wenig, wenn wieder geborht wird?
Bei der Behandlung hieß es, dass alles als Unterlage für ein Inlay genommen werden kann. Ein neuer Student hätte dann jedoch strikt nach Lehrbuch wieder alles entfernen sollen.
Der Zahnnerv ist laut meinem Studenten an zwei Punkten, jeweils oben an den obersten Ausbuchtungen der Pulpa, zu sehen. Aussage der Professorin: “Der Zahn ist wirklich noch vital?”
Nicht, wenn alles von Neuem beginnt! Wie viel hält so ein Zahn noch aus?
Mein Student hätte die Behandlung anders gemacht, würde auch nicht alles erneut entfernen, hieß es nach der Behandlung.
Telefonisch hieß es jetzt, dass er auch alles rausnehmen würde, da es ja alles nur provisorisch ist.
Beim Bohren wurde keine Zahnsubstanz zerstört oder zusätzlich entfernt hieß es. Genau das kann ich als Laie nicht fassen. Geht nicht immer etwas verloren?
Wie will man die Probleme beim nächsten Termin verhindern?
Wozu würden Sie mir raten? Ich möchte nicht, dass wieder alles raus kommt. Wenn es aber nur provisorisch ist? Es heißt jetzt 3, besser 6 Monate warten um zu sehen ob es der Zahn überlebt. Ich habe keinerlei Schmerzen. Kann man alles drin belassen und den Abguss jetzt sofort, in wenigen Wochen nehmen? Wie lange muss man mindestens warten?
Würden Sie es machen? Dann mache ich eine Woche Urlaub im schönen Wien!
Mein Student macht einen sehr fähigen Eindruck und ist noch dazu sehr freundlich. Sogar das mit dem Legen der Fäden vor Abgussnahme war ihm bekannt. TOP! 🙂 Man muss aber warten, bis man bei mir weiter machen könne und dann wird er nicht mehr für mich zuständig sein. Das wusste ich am Anfang nicht. Muss ein neuer Behandler sich nicht wieder neu orientieren und stünde vor den gleichen Problemen?
Die Behandlung war mehrmals für kurze Momente schmerzhaft. Jetzt habe ich keine Schmerzen, nur vom Legen des Kofferdam (hatte lange gedauert, da der Zwischenraum zum anderen Backenzahn extrem eng ist). Die normalen Reaktionen auf die Behandlung sind nach nun eineinhalb Tagen vorbei. Kälte ist erwartungsgemäß deutlicher zu spüren. Die Behandlung war völlig für die Katz. Nicht ein Schritt weiter gekommen.
Vielen Dank!
Wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße,
Alex